Ceconomy-Aktie: Kurs runter trotz guter Zahlen

Mit einem Minus von fast 5% gehört die Ceconomy-Aktie (WKN: 725750) am Mittwochmorgen zu den größten Verlieren im Small Cap Index SDAX. Waren die Quartalsergebnisse und die Prognose nicht nach dem Geschmack der Anleger?

Umsatz und Ergebnis über den Erwartungen

Normalerweise sorgen gute Quartalsergebnisse und eine Erhöhung der Prognose für einen Kursanstieg. Nicht so bei Ceconomy, der Muttergesellschaft der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn.

Für das dritte Quartal meldete Ceconomy einen bereinigen Umsatz in Höhe von 4,9 Milliarden €. Das ist nicht nur ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, in dem die Handelskette 4,5 Milliarden € erlöste, sondern auch erheblich mehr als die Analystenprognose von 4,6 Milliarden €.

Hauptgrund für die starke Umsatzentwicklung war die hohe Nachfrage nach TV-Geräten. Offenbar haben die beiden Sportgroßereignisse Fußball-EM und Olympische Spiele dazu geführt, dass sich viele Menschen einen neuen Fernseher anschafften.

Auch die Ergebnisentwicklung war im letzten Quartal positiv. Zwar schrieb Ceconomy mit einem bereinigten operativen Verlust vor Zinsen und Steuern von 51 Millionen € rote Zahlen. Aber der Konzern übertraf damit leicht die Markterwartung, die von einem EBIT-Verlust in Höhe von 52 Millionen € ausging.

Die Prognose konkretisiert

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde auf Grundlage der guten Entwicklung leicht angehoben. Das Ceconomy-Management peilt nun ein Umsatzwachstum von mehr als 3% für das Gesamtjahr an. Bislang ging die Unternehmensführung nur von einem leichten Wachstum aus.

Der Abwärtstrend hält an

Die Ceconomy-Aktie befindet sich seit zwei Monaten in einem Abwärtstrend. Der SDAX-Titel muss aufpassen, nicht unter das Unterstützungsniveau bei 2,50 € zu fallen. Sollte das passieren, dürfte die Handelsaktie auf ein Kursniveau von ca. 2,20 € durchgereicht werden.

Die Verluste wollen nicht enden

Die einzige für mich schlüssige Erklärung, weshalb die Ceconomy-Aktie auf das gute Quartalsergebnis und die Konkretisierung der Prognose nicht mit einem Kursplus reagierte, ist, dass sich Anleger mehr von der Handelskette erwartet haben. Vor allem die Jahresprognose dürfte vielen Aktionären zu schwach sein.

Deswegen drängt sich die Ceconomy-Aktie auch für mich nicht zu einem Kauf auf. Das Unternehmen wächst zwar leicht, schafft es aber immer noch nicht, schwarze Zahlen zu schreiben. Die Kostenstruktur des Elektronikeinzelhandels kann nicht mit jener des Online-Handels mithalten. Daran wird sich meiner Meinung nach auch in Zukunft nichts ändern.

Steigende Umsätze sind letztlich wertlos, wenn sie nicht zu einer Gewinnerhöhung führen. Bei Ceconomy ist genau das der Fall.