Cenit-Aktie: Besteht jetzt noch Kurspotenzial?

Die Aktie des IT-Systemhauses Cenit (WKN: 540710) setzt den Kursanstieg fort und notiert aktuell bei 14,40 €. Seit Dezember ist sie um +20% gestiegen, damit ist der Einbruch im Oktober wieder vollständig wettgemacht. Ist das nur ein Zwischenhoch?

Ehrgeizige Ziele

Das Management verfolgt sehr ehrgeizige Ziele und setzt die Zielerreichung konsequent fort. Mit dem Strategieprogramm „Cenit 2025“ soll das Wachstum des Unternehmens bis 2025 stark steigen. Der bis dahin geplante Umsatz von 300 Millionen € soll durch organisches und insbesondere anorganisches Wachstum erreicht werden. Die EBIT-Marge soll dann bei 8 bis 10% liegen.

Um dies zu erreichen, erfolgten im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Übernahmen. Auch im neuen Jahr wurde die erste Übernahme vollzogen. Hierbei handelt es sich um die CCE b:digital GmbH & Co KG (CCE) aus Bissendorf bei Osnabrück. CCE betreut mit 16 Mitarbeitern 500 mittelständische Kunden und weist eine hohe Kompetenz beim Prozess der Digitalisierung aus.

Weitere Übernahmen dürften in diesem Jahr zu erwarten sein. Bisher wurde bei den Übernahmen darauf geachtet, dass die Übernahmekandidaten einen deutlichen Mehrwert für das Geschäft bieten. Geplant ist, dass alle fünf Kernbereiche gestärkt werden. CCE verstärkt den Bereich Dessaut Systèmes.

Peter Schneck, CEO der Cenit AG, kommentiert die Übernahme so:

Mit CEE als Teil der Cenit bauen wir unsere Marktanteile als Spezialist für zukunftsfähige 3DEExperience-Lösungen in Deutschland weiter aus und stärken unsere Position als einer der weltweit führenden strategischen Platinum Partner von Dassault Systèmes.

Cenit versteht sich als Holding, die Tochterunternehmen können weitestgehend eigenständig agieren, so bleibt es auch bei CCE.

Jahresprognose bestätigt

In dem am 2. November veröffentlichten Quartalsbericht bestätigt das Stuttgarter Unternehmen seine Jahresziele. Demnach soll der Umsatz bei 180 Millionen € liegen. Beim operativen EBIT-Gewinn wird mit einem Wert von 9,5 Millionen € gerechnet.

In den ersten neun Monaten lag der erzielte Umsatz bei 133,3 Millionen €, das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von 15%. Das EBIT lag bei 4,6 Millionen €. Hier wurde eine Steigerung von 78% gegenüber dem Vorjahr erreicht. Um den Zielwert zu schaffen, muss das vierte Quartal ertragsmäßig sehr stark ausfallen.

Potenzial vorhanden

Der Kurseinbruch auf 12 € war mit Blick auf die Geschäftsentwicklung aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt. Diese Unterbewertung ist mit dem Anstieg wettgemacht. Nun gilt es, in die Zukunft zu blicken. Die starke Ertragslage dürfte sich auch im Jahr 2024 fortsetzen.

In Bezug auf die angestrebten Wachstumsziele besteht noch Luft nach oben. Die deutlich verbesserte EBIT-Marge dürfte für Kurssteigerungen sorgen. Auf Jahressicht liegt sie bei 5,3% – bis 2025 soll sie um mindestens 3% steigen. Mein Kursziel liegt bei 17 €, allerdings gehe ich weiterhin von einer volatilen Bewegung aus. Daher empfiehlt es sich, zwischenzeitlich immer wieder Gewinne mitzunehmen.

Die Analysten von GBC und Montega sind deutlich zuversichtlicher, sie erwarten Kurse von rund 21 € auf Sicht von 12 Monaten. Was für die Aktie spricht, ist deren gute Dividendenrendite von 3,4%.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung. Neben einer guten Dividendenrendite besteht weiteres Kurspotenzial.