Cherry-Aktie: Das könnte interessant werden

Die Aktie von Cherry (WKN: A3CRRN) ) hält sich weiterhin auf einem hohen Niveau und steht aktuell bei 2,35 €. Der Kurseinbruch im ersten Quartal von 3,60 € auf 1,60 € ist wieder teilweise aufgeholt. Die Restrukturierung geht planmäßig weiter und zeigt bei der Ertragslage erste Erfolge. Ist das der Beginn des Neustarts?

Ertragslage deutlich verbessert

Nachdem im ersten Quartal eine Ertragsverbesserung zu verzeichnen war, wurde diese im zweiten Quartal weiter ausgebaut. Die operative EBITDA-Marge stieg von 2,8% auf 5,1%. Die Basis für diese Verbesserung ist die fortschreitende Kostenoptimierung. Nach Vollzug der Ende 2023 begonnenen Neuausrichtung sollen jährliche Ersparnisse von 15 Millionen € eintreten.

Insgesamt zeigt der am 18. Juli veröffentlichte Halbjahresbericht eine positive Entwicklung. Der Umsatz lag mit 61,6 Millionen € leicht über dem Vorjahreswert. Sehr stark entwickelte sich das Segment „Digital Health & Solution“; hier wurde der höchste Halbjahreswert in der Firmengeschichte erzielt. Beim Gaming-Segment wurde bewusst auf margenschwache Aufträge verzichtet.

Positiv ist ebenfalls die weitere Verbesserung der Eigenkapitalquote von 51 auf 57%. Insgesamt geht die Geschäftsentwicklung in die richtige Richtung.

Oliver Kaltner, CEO Cherry SE, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Das Cherry-Team hat im zweiten Quartal 2024 eine konsequente Leistung gezeigt. Es braucht das Zusammenspiel aller drei Geschäftssegmente, um unsere Margenstruktur nachhaltig zu optimieren. Im ersten Halbjahr haben wir einen Umsatz auf interner Ziellinie geliefert und bei der bereinigten EBITDA-Marge sogar übererfüllt.

Prognose gut erreichbar

Für das laufende Quartal geht das Unternehmen von einem Umsatz von 35 Millionen € aus. Dabei soll die EBITDA-Marge zwischen 5 und 6% liegen. Auf Jahressicht wird mit einem Umsatz von 140 bis 150 Millionen € gerechnet sowie einer EBITDA-Marge von 7 bis 8%.

Im Hinblick auf das bereits Erreichte sowie die Erwartungen für das dritte Quartal dürften die Jahreswerte gut machbar sein. Der Fokus im zweiten Halbjahr liegt laut Unternehmensangaben neben der weiteren Kostenoptimierung auf einer gezielten Geschäftsentwicklung (Stringente Executional Excellence).

Potenzial vorhanden

Trotz des starken Kursanstieges seit dem Tief im April besteht aus meiner Sicht weiteres Kurspotenzial. Die Ertragsverbesserungen stehen erst am Anfang. Im nächsten Geschäftsjahr dürften sie dann voll zur Geltung kommen. Dann ist mit einer EBITDA-Marge oberhalb von 10% zu rechnen.

Positiv ist ebenfalls, dass die Aktien von The Capital Group zur Bank of America wechselten. Die amerikanische Bank dürfte hier langfristig investiert bleiben und mit deutlichen Kurssteigerungen rechnen. Den fairen Wert sehe ich vorerst bei 3 €, im nächsten Jahr dürften dann weitere Kurssteigerungen zu erwarten sein.

Die Einschätzungen der Analysten liegen deutlich über dem jetzigen Kursniveau. Warburg Research mit 5,50 € und Hauck & Aufhäuser mit 4 € sind sehr zuversichtlich. Metzler liegt mit 3,10 € leicht über meinen Erwartungen.

Mein Fazit: Das Unternehmen ist mit einer deutlichen Ertragsverbesserung auf einem guten Weg. Dies dürfte sich mittelfristig positiv auf die weitere Kursentwicklung auswirken.