China-Aktien: Tencent & Co im Schwitzkasten – droht eine Eiszeit?
Der Abverkauf von chinesischen Aktien nimmt ein extremes Ausmaß an. Der Hang-Seng-Index fiel in der Nacht zum Montag wieder um -5%. Von der neuerlichen Sell-off-Welle betroffen sind auch diesmal Tencent (WKN: A1138D) mit -9,79% auf 332 HKD und die Alibaba Group (WKN: A117ME) mit -10,90% auf 81 HKD. Beide Konzerne bleiben ein Spielball politischer Interessen.
Tencent ist gemessen an seiner Marktkapitalisierung von 450 Milliarden US$ Chinas wertvollster Börsenkonzern. Alibaba folgt in dem Ranking an dritter Stelle mit 250 Milliarden US$.
Rekordstrafe belastet
Für Tencent droht laut Informationen des Wall Street Journal von der Regierung in Peking möglicherweise eine neue Rekordstrafe. Der Online-Riese hat als Betreiber von WeChat dessen Zahlungsfunktion offenbar nicht ausreichend gegen Geldwäscheaktivitäten geschützt, heißt es in dem Bericht.
Zuvor hatten Meldungen über eine mögliche Einflussnahme Pekings in den Ukraine-Krieg für Verunsicherung gesorgt. Jake Sullivan, der nationale Sicherheitsberater der USA, hatte unterstellt, dass Russland China um militärische Hilfe gebeten haben soll.
Angesichts des grundsätzlichen politischen Beistands Chinas für Russland steigen die Bedenken von Anlegern in die „ESG“-Fähigkeit chinesischer Titel. Erst am Freitag erhielt Moskau die Unterstützung Pekings in der Tagung des UNO-Sicherheitsrats.
In dieses Bild passt die Meldung über eine Gruppe chinesischer Unternehmen mit einem ADR-Listing, darunter BeiGene und Yum China: Laut US-Börsenaufsicht sollen die in den USA gelisteten Firmen den „Holding Foreign Companies Accountable Act“ nicht eingehalten haben.
Was macht Tencent trotzdem so attraktiv?
Seit Monatsbeginn vergünstigte sich das Tencent-Papier bis Freitag von 54,26 auf 44,76 US$. Rein operativ bleibt der Internet-Krösus aus Shenzhen jedoch ein absoluter Investment-Favorit. Tencent hat im volumenmäßig größten Gaming-Markt China eine exponierte Position, kann sich bei dem aktuellen Newsflow jedoch logischerweise nicht aus dem Würgegriff befreien. Antizyklisches Vorgehen ist in diesem Fall richtig.
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