China zündet Rohstoff-Bombe: Diese Aktien explodieren jetzt
China stoppt den Export wichtiger High-Tech-Materialien in die USA. Die Folgen? Steigende Preise und Versorgungsengpässe bei Germanium, Gallium und Antimon. Erfahre, warum dieser Schritt die US-Wirtschaft vor große Herausforderungen stellt und was Du als Anleger wissen musst.
China stoppt Export von Germanium, Gallium und Antimon in die USA
China hat als Retourkutsche auf die US-Beschränkungen für die Ausfuhr von Halbleitern vergangene Woche angekündigt, die Ausfuhr von Gallium, Germanium, Antimon und anderen wichtigen High-Tech-Materialien mit potenziellen militärischen Anwendungen in die USA grundsätzlich zu verbieten.
Tja, so kann es gehen. Und dabei haben es die Chinesen noch immer mit der Biden-Regierung zu tun und noch gar nicht mit der Trump-Ära 2.0. Aber beim Anvisieren Chinas als Feind Nr. 1 schenken sich die US-Regierungen ja generell nicht viel. Gut, Trumps massive Zölle dürften dem Ganzen die Krone aufsetzen…
Chinas Entscheidung sorgt dafür, dass eine eigene US-Produktion von Solarzellen, Chips, Nachtsichtgeräten – oder einfach nur PET-Flaschen unter Garantie teurer wird.
Hoch leben die Errungenschaften sinnloser Handelskriege. Man verzeihe mir die schmerzliche Ironie.
Exportbeschränkungen verstärken den Aufwärtsdruck auf Teuerung
Woher weiß ich, dass hier ein weiterer Faktor besteht, der den Aufwärtsdruck in der Teuerung unterstützt? Weil ich in die Vergangenheit blicken kann:
China hat bereits im Sommer Exportbeschränkungen für einige Gallium- und Germaniumprodukte eingeführt, um nationale Sicherheitsinteressen zu schützen. In Folge ist seit Sommer der Preis für Germanium um über 80% gestiegen, während der Preis pro Tonne Antimon sich bereits mehr als verdoppelt hat. Der Galliumpreis hat seit Jahresbeginn um fast 24% zugelegt.
Steigende Nachfrage aus Hightech-Sektoren machen Germanium zu einem strategischen Rohstoff
Die Größe des globalen Germaniummarktes lag im Jahr 2023 bei 309,03 Mio. US$ und wird von 2024 bis 2030 voraussichtlich mit einer CAGR von 3,9% wachsen. Damit ist der Geraniummarkt zwar klein, aber strategisch sehr wichtig. Germanium spielt eine entscheidende Rolle in High-Tech-Anwendungen wie Faseroptik, IR-Optik und Solarzellen. Steigende Investitionen in 5G-Netzwerke, erneuerbare Energien und Verteidigungstechnologien treiben das Marktwachstum weiter an.
Die Entwicklung von Germanium zu einem kritischen Metall ist unbestreitbar
Die Nachfrage soll das Angebot bis 2030 um das Sechs- bis Neunfache übersteigen. Auch das Fraunhofer-Institut prognostiziert einen deutlichen Anstieg der Nachfrage in allen Hightech-Sektoren bis 2035. Nach 2030 dürfte sich die Situation verschärfen, da Verzögerungen bei der Entwicklung nicht-chinesischer Lieferketten die Knappheit noch verstärken werden. Europäische und nordamerikanische Länder bemühen sich bereits um alternative Quellen. Allerdings reichen die derzeitigen Recyclingbemühungen nicht aus, um die Lücke zu schließen.
Der strategische Charakter von Germanium bedeutet, dass die Sicherung einer nachhaltigen Versorgung für westliche Regierungen und Industrien gleichermaßen oberste Priorität haben wird. Da alle Anzeichen auf anhaltende Versorgungsengpässe und einen steigenden Verbrauch hindeuten, sieht die Preisprognose für Germanium langfristig weiterhin positiv aus.
China ist mit einem Anteil von rund 60% an der Gesamtproduktion der weltweit größte Germaniumproduzent
Die restliche Germaniumproduktion stammt aus Kanada, Finnland, Russland und den USA.
Germanium wird hauptsächlich als Nebenprodukt der Zinkförderung produziert. Außerhalb von China ist Teck Resources der wichtigste Germanium-Produzent. Das Unternehmen fördert in Alaska, das Trail-Hüttenwerk von Teck befindet sich allerdings in Kanada. Trail ist die größte Germanium-Produktionsstätte außerhalb von China. Tja, vielleicht sollte ein gewisser designierter US-Präsident gewisse Zölle gegenüber dem nördlichen Nachbarn doch noch mal überdenken.
Auch der Antimon-Markt ist angespannt
Die weltweite Antimon-Produktion liegt etwa bei 83.000 Tonnen und ist relativ klein. Das Metall hat in den USA, der EU und anderen Regionen den Status eines kritischen Minerals erlangt, da es außerhalb Chinas nur begrenzt verfügbar ist. Zudem trifft nun Chinas Exportstopp in den USA auf Lagerbestände, die auf ein kritisches Niveau gesunken sind.
Antimon wird hauptsächlich in Flammschutzmitteln und Blei-Säure-Batterien verwendet, aber der Solarsektor sorgt für ein starkes Nachfragewachstum. Denn Antimon wird als Bleihärter bei der Glasherstellung verwendet. Ebenso steigt die Nachfrage seitens der Rüstungsindustrie in der Herstellung von Kugeln.
China bleibt größter Antimon-Produzent
Laut USGS-Daten entfielen im Jahr 2023 48,2% der weltweiten Antimonminenproduktion auf China. Die Preissetzungsmacht liegt jedoch nicht alleine bei China, sondern auch bei Russland, dass das Angebot ausbalanciert.
Der russische Goldproduzent Polyus begann 2018 mit dem Verkauf von Antimon als Nebenprodukt aus der Olimpiada-Mine mit dem Ziel, einen Marktanteil von 15% zu erreichen. Die Mine reduzierte ihre Antimonproduktion ab 2021 jedoch erheblich: Weil die Goldpreise anzogen, konzentrierte sich Polyus auf diese Einnahmen und das Angebot an Antimon ging zurück.
Der Markt geriet wieder ins Defizit, nachdem er zuvor einen strukturellen Überschuss hatte. Polyus hat mit dem Anstieg der Antimonpreise zuletzt wieder mehr produziert. Dieses Angebot half den Hütten, die Nachfrage zu befriedigen, aber der Markt ist nach wie vor sehr angespannt.
Die einzige Antimonmine in Australien ist die Costerfield-Mine (Mandalay Resources). Allerdings ist deren Produktion in den letzten 3 Jahren stetig zurückgegangen. Die einzige Antimonquelle der USA ist die Stibnite-Mine von Perpetua Resources.
USA importieren 82% ihres Bedarfs an Antimon
China ist mit 63% der größte Lieferant. Die US-Lagerbestände bewegen sich derzeit im Bereich von 1.100 t. Zur Einordnung: Der Verbrauch im Jahr 2023 lag bei 23.000 t. Handelskriege können auch weh tun…
Ein Exportstopp von Gallium wird teuer für die USA
Die US-Einfuhren von Galliummetall und Galliumarsenid-Wafern weisen nach Angaben der US-Regierung zwar nur einen Wert von etwa 225 Mio. US$ auf. Der von China angekündigte Exportstopp wird dennoch teuer werden für die USA.
Gallium wird in Verbindungshalbleitern verwendet, bei denen mehrere Elemente kombiniert werden, um die Übertragungsgeschwindigkeit und -effizienz zu verbessern. Außerdem wird es für Fernseh- und Telefonbildschirme, Solarpaneele und Radargeräte benötigt.
Aber hey, das stellen die Amerikaner ja sowieso nicht mehr selbst her. Kleiner Scherz am Rande, denn mit Donald Trump werden sie das selbstverständlich wieder tun. Einfach nur sehr viel teurer. Woher kommt bloß immer wieder diese verflixte Inflation um die Ecke?
China ist mit 94% des Galliumangebots die mit Abstand wichtigste Quelle weltweit. Zu den Ländern mit Galliumproduktionskapazitäten gehören neben China auch Russland und die Ukraine, wo das Metall als Nebenprodukt von Tonerde hergestellt wird. Sowie Südkorea und Japan, wo es als Nebenprodukt von Zink anfällt. Ja, auch Korea Zinc ist schon toll gelaufen.
Und mein Fazit?
Diese Märkte für seltene (aber strategisch wichtige) Metalle sind allesamt in defizitären Situationen. Grund ist die Tatsache, dass sich auch die Märkte für die Basismetalle, bei deren Förderung sie als Nebenprodukt aus dem Boden geholt werden, in zunehmenden Angebotsproblemen befinden. Das Defizit im Zinkmarkt dürfte laut ILZSG in diesem Jahr sogar höher ausfallen als ursprünglich angenommen.
Defizite sind in der aktuellen Realität der Rohstoffmärkte inzwischen fast überall auf der Tagesordnung.
Die Gründe sind immer dieselben: Die wachsende, sich selbst technologisierende Welt will immer mehr davon haben, aber ohne mehr dafür zu bezahlen. In fast allen Bereichen des Bergbaus und der Rohstoffproduktion sind die Investitionen in den letzten 10 Jahren massiv zurückgegangen.
Das ist eine Blaupause für den nächsten Rohstoff-Bullenmarkt. Erst Recht wenn da noch die Politik reinpfuscht…