Citigroup-Aktie: Beginnt jetzt eine neue Ära?

Die Citigroup-Aktie profitierte von den soliden Quartalszahlen und konnte zuletzt deutlich zulegen. Am Freitag steht sie aktuell bei 78,50 US$. Der langfristige Chart zeigt, dass sie sich von dem heftigen Kurseinbruch 2007 bisher nur geringfügig erholen konnte. Mit dem Anstieg seit 2023 wurde der Kursrückgang von 2022 bis Mitte 2023 wieder vollständig aufgeholt. Wie sind hier die weiteren Aussichten und lohnt sich ein Einstieg?

Restrukturierung weit fortgeschritten

Seit der Finanzkrise 2006 kam die Aktie nicht richtig auf die Füße. Während die Kurse der anderen US-Großbanken wieder deutlich zulegten, dominierten bei der Citi die Finanzprobleme.

Mitte 2023 stellte die das Management um Jane Fraser dann die Restrukturierung der Bank vor. Ziel war es, die Ertragslage wieder deutlich zu verbessern. Hierzu war ein Abbau von 20.000 Stellen weltweit vorgesehen. Die größte Sparte der institutionellen Kunden wurde verkauft.

Ende 2024 ist die Restrukturierung weitestgehend abgeschlossen. Die Führungsebenen wurden von 13 auf 8 reduziert. Ebenfalls wurden 60 Ausschüsse in den beiden obersten Führungsebenen gestrichen.

Insgesamt war diese Straffung sinnvoll und richtig. Der wirtschaftliche Erfolg bestätigt diese Maßnahmen.

Jane Fraser, CEO der Citigroup, kommentierte dies so:

2024 war ein entscheidendes Jahr und unsere Ergebnisse zeigen, dass unsere Strategie greift.

Profitabilität weiter verbessert

Das vierte Quartal verlief sehr erfolgreich, der Nettogewinn erhöhte im Vergleich zum Vorquartal um 12% auf 2,8 Milliarden US$. Der sich daraus ergebende Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,34 US$ lag deutlich über den externen Prognosen von 1,22 US$.

Auf Jahressicht verbesserte sich der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr um 37% auf 12,6 Milliarden US$. Das EPS liegt bei 5,94 US$.

Die Einnahmen im vierten Quartal verbesserten sich auf 19,6 Milliarden US$ und lagen damit ebenfalls über der Markteinschätzung von 19,45 Milliarden US$. Besonders erfreulich entwickelte sich der Aktienhandel sowie die Einnahmen aus dem Investmentbanking.  Auf Jahressicht stiegen die Einnahmen um 3% auf 81,1 Milliarden US$. Die Eigenkapitalverzinsung (ROTCE) für das Gesamtjahr lag bei 7%.

Ehrgeizige Ziele vorhanden

Die volle Wirksamkeit der Transformation ist noch nicht erreicht. Das Umsatzwachstum soll jährlich bei 4 bis 5% liegen. Wichtiger ist das geplante ROTCE von 11 bis 12%. Um dies zu erreichen, muss die Profitabilität weiter deutlich steigen.

Ein wichtiges Projekt ist die Börsenplatzierung der mexikanischen Tochter Banamex. Diese soll bis Ende 2025 erfolgen.

Potenzial vorhanden

Im Vergleich zu den anderen US-Großbanken ist die Unternehmensbewertung sehr moderat. Das lag hauptsächlich an der bisherigen schwächeren Ertragslage im Vergleich mit diesen Instituten. Das soll sich zukünftig ändern. Jane Fraser beschreibt die Zukunft so:"It’s full steam ahead (Wir geben Vollgas).

Laut Aussage des Managements sollen zukünftig wieder mehr die Ausschüttungen an die Aktionäre gestärkt werden. Neben höheren Dividenden sind auch weiter Aktienrückkäufe geplant. All diese Faktoren sprechen aus meiner Sicht für steigende Kurse, ein fairer Zielwert sollte bei 85 US$ liegen, daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung von rund 160 Milliarden US$.

Was ebenfalls für die Aktie spricht, ist die momentane Dividendenrendite von 2,6%.

Mein Fazit: Die deutlich verbesserte Ertragslage sollte zukünftig auch zu höheren Kursen führen.

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