Clearvise: Aktie weiterhin unter Strom?

Marco Messina
12.09.22

Die Papiere des Wiesbadener Grünstromerzeugers Clearvise AG (WKN: A1EWXA) gehören in 2022 zu den deutschen Top-Aktien aus der zweiten Reihe. Viel Rückenwind und jede Menge Solarstrom haben für mehrfache Prognoseerhöhungen gesorgt. Kann die Aktie jetzt noch weiter steigen?

Die Clearvise AG ist ein unabhängiger Stromproduzent aus erneuerbaren Energien mit einem diversifizierten, europäischen Anlagenportfolio. Aktuell besteht das Beteiligungsportfolio der Bürgerwindaktie aus Wind- und Solarparks in Deutschland, Frankreich, Irland und Finnland sowie einer Biogasanlage in Deutschland. Mit einer operativen Kapazität von rund 303 MW produziert Clearvise grünen Strom aus regenerativen Energieträgern.

Deutlicher Ergebnisanstieg im ersten Halbjahr 2022

Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine ist nahezu jedem im Europa klar: Regenerative Energien sind unsere ökonomische Zukunft, die Abhängigkeit von fossiler Energie muss dringend deutlich reduziert werden.

Der Stromproduzent Clearvise hat dies früh erkannt. Die Firma produziert seit langer Zeit ausschließlich grünen Strom aus Wind- und Solarparks in Deutschland, Frankreich, Irland und Finnland sowie einer Biogasanlage in Deutschland.

Damit erzielten die Wiesbadener im ersten Halbjahr eine Umsatzsteigerung von zwei Drittel auf 26,5 Mio. €. Das EBITDA verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr sogar auf rund 20,6 Mio. Euro. Die Gesamtproduktion stieg im ersten Halbjahr 2022 auf 248,1 GWh und liegt damit rund 33% über dem Vorjahresniveau.

Wachstumsziele für 2022 schon jetzt erreicht

In der ersten Jahreshälfte hat das Unternehmen sein operatives Portfolio um 104 MW auf 303 MW ausgebaut und damit das das angepeilte 2022er-Ziel von 300 MW bereits erreicht. Zugute kommen dem Unternehmen natürlich in der jetzigen Situation die deutlich gestiegenen Strompreise.

Aktionäre sollten aber auf der Hut bleiben: Denn das Damoklesschwert Übergewinnsteuer schwebt insbesondere über Unternehmen aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien. Die Krux: Unternehmen, welche in den letzten 12 Monaten besonders stark die Energiewende vorangetrieben haben und nun auch Profiteure der Strompreisentwicklung sind, werden am Ende dafür zur Kasse gebeten.

Prognoserhöhungen wie am Fließband kommen gut an

Das Umfeld bleibt für gut aufgestellte Unternehmen aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien trotz allem vorteilhaft. Der Vorstand hat seine Ziele für 2022 in diesem Jahr bereits mehrfach nach oben angepasst. Dies zeugt von einer konservativen Planung. Erwartet werden nunmehr Erlöse von 50 bis 54 Mio. € – zuvor waren 47 bis 51 Mio. € geplant. Das EBITDA soll einen Wert zwischen 37 bis 41 Mio. € erreichen.

Zusätzlicher Kurstreiber ist ein absoluter Powerdeal mit Tion Renewables, der die Clearvise AG zum zweitgrößten zweitgrößten börsennotierten unabhängigen Stromerzeuger in Deutschland aufsteigen lässt. Auf dem Papier ist die Transaktion sehr kompliziert, doch vereinfacht ausgedrückt reicht Tion Renewables , ehemals Pacifico Renewables Yield sein bestehendes europäisches Portfolio an Wind- und Solarparks an die in Wiesbaden ansässige clearvise weiter und bekommt dafür Bargeld sowie neu ausgegebene clearvise-Aktien.

Der Höhenflug der Aktie erscheint daher mit Blick auf die Meldungen in diesem Jahr mehr als gerechtfertigt. Meiner Meinung nach zeigt die sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung, dass das clearvise-Papier durchaus weiteres Potenzial hat. Investierte können hier folglich entspannt an Bord bleiben. Auch für Neueinsteiger ist die Aktie meiner Ansicht nach im aktuellen Marktumfeld interessant.

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