Coca-Cola-Aktie: Nach der Korrektur wieder kaufenswert?

Die Aktie von Coca-Cola (WKN: 850663) hat in der zweiten Maihälfte deutlich nach unten korrigiert. Nach einem Rücksetzer von mehr als -7% erreichte der Blue Chip zum Ende des Monats die langfristige Unterstützung im Bereich der 60,00-US$-Marke und scheint sich hier wieder stabilisieren zu können. Nimmt die Aktie nun wieder Schwung auf oder kommt es zu weiteren Korrekturen?

Starke Zahlen zum Jahresauftakt

Der Getränkegigant gewährte bereits Ende April Einblick in die Zahlen zum ersten Quartal und bewies einmal mehr, dass die Geschäfte trotz hoher Inflation weiterhin rund laufen. Während die Umsätze im Jahresvergleich um 5% auf 11 Milliarden US$ wuchsen, verbesserte sich der Nettogewinn sogar um 12% auf 3,1 Milliarden US$. Je Aktie (EPS) verdiente der PepsiCo-Konkurrent 0,68 US$.

Mit beiden Kennzahlen lag das Unternehmen über den Marktschätzungen. Bei den Umsätzen hatten Analysten im Schnitt mit 220 Millionen US$ weniger kalkuliert, die EPS-Schätzungen wurden um rund 0,03 US$ geschlagen.

Prognose wurde bestätigt

Angesichts des positiven Jahresauftakts ist Coca-Cola auch zuversichtlich, die Jahresziele zu erreichen, und bestätigte die bisherige Guidance. Demnach sollen Umsatz und Gewinn jeweils im einstelligen Prozentbereich zulegen. Möglicherweise hatte der ein oder andere Anleger diesbezüglich aber etwas mehr erhofft oder erwartet, was die nachfolgende Korrekturbewegung erklären würde.

Fundamental ist die Aktie immer noch teuer

Am Tag der Zwischenbilanz hatten wir bereits über die Ergebnisse und den weiteren Ausblick berichtet und waren zu dem Ergebnis gekommen, dass die Aktie für ein Investment eigentlich zu teuer ist. Zum damaligen Zeitpunkt handelte der Anteilsschein noch zu Kursen von knapp 65 US$.

Durch den Rücksetzer hat sich auch die fundamentale Bewertung der Coca-Cola-Aktie ein wenig verändert. Inzwischen wird das Papier auf Basis der Marktschätzungen für 2023 mit einem KUV von 5,8 und einem KGV von 23 gehandelt, was immer noch recht teuer erscheint.

Allerdings wartet der größte Konkurrent PepsiCo mit ganz ähnlichen Multiples auf. Hier fällt das erwartete KUV fällt mit 2,7 zwar deutlich geringer aus, dafür ist das KGV mit 25 über dem von Coca-Cola angesiedelt. Die höhere Umsatzrendite bei Coca-Cola deutet demnach auch auf ein profitableres Geschäftsmodell hin.

Gehört die Aktie ins Depot?

Im Ergebnis soll das aber nicht bedeuten, dass die Aktie von Coca-Cola von uns zum Kauf empfohlen wird. Verglichen mit PepsiCo stellt sie nur das etwas kleinere Übel dar. Beide Aktien sind fundamental gesehen alles andere als günstig.

Auch die Performance der Aktie in den letzten fünf Jahren lässt zu wünschen übrig. Mit Kurszuwächsen von etwas mehr als +45% schnitt der Dow-Jones-Titel schwächer ab als der breit gefasste S&P 500, der im selben Zeitraum knapp +57% zulegen konnte. Unter Berücksichtigung der quartalsweise gezahlten Dividenden lag der Total Shareholder Return (TSR) indes bei über 70%.

Für mich persönlich ist die attraktive Dividendenrendite von aktuell gut 3% aber auch das einzige Kaufargument für Aktie. Auch wenn ich ein großer Bewunderer von Warren Buffett bin und dieser schon seit vielen Jahren mit Erfolg beim Hersteller der Kultbrause investiert ist, kann ich seine Liebe derzeit nicht teilen.