Commerzbank-Aktie: Die Gerüchteküche brodelt wieder
Anfang Dezember wurde in einer Mitteilung von Bloomberg darüber berichtet, dass die Commerzbank einen starken Ankeraktionär suche. Das Ziel dieser Aktion dürfte sein, eine feindliche Übernahme zu vermeiden. Die Aktie der Commerzbank (WKN: CBK100) reagierte auf dieses Gerücht nicht und steht aktuell bei 10,76 €. Im Jahresverlauf bewegte sie sich sehr volatil in einer breiten Range von 9 bis 11,50 €. Ist die Aktie ein Investment wert?
ℹ️ Commerzbank vorgestellt
Die Commerzbank ist eine Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Gemessen an der Bilanzsumme ist sie das viertgrößte Geldhaus Deutschlands. Die Commerzbank betreut rund elf Millionen Privat- und Firmenkunden in Deutschland und Europa und besitzt mit rund 450 Filialen eines der dichtesten Filialnetze aller deutschen Privatbanken. An der Börse ist die Commerzbank derzeit mit rund 13,3 Milliarden € bewertet.
Ankeraktionär gesucht
Gerüchte um die Übernahme der Commerzbank gab es immer wieder. Bisher blieb es jedoch bei Gerüchten. Nachdem die damalige Fusion mit der Deutschen Bank 2019 abgeblasen wurde, gilt die zweitgrößte Bank in Deutschland als Objekt der Begierde für ausländische Banken. Immer wieder wird in der Bankenbranche von einem notwendigen Konzentrationsprozess gesprochen.
Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, ist die Größe des Geldhauses ein wichtiger Faktor. Solange die Bank sich in der Restrukturierung befand, war eine Übernahme kein Thema. Mittlerweile ist die Ertragskraft deutlich gestiegen und somit rückt die Commerzbank wieder in den Fokus ausländischer Interessenten.
Laut den Berichten suchen die Frankfurter einen Ankeraktionär mit einem Anteil unter 10%. Genannt werden dabei staatliche Fonds aus Asien und dem Nahen Osten. Diese Investoren sind immer auf der Suche nach renditestarken Geldanlagen. Deutsche Unternehmen und Banken genießen insgesamt ein hohes Ansehen, somit dürfte auch ein Investment bei der Commerzbank eine sinnvolle Variante sein.
Die Transaktion könnte über eine Kapitalerhöhung sowie einen Verkauf eigener Aktien erfolgen. Bisher wurden Aktien im Volumen von 122 Millionen € bereits erworben. Ein weiteres Rückkaufprogramm über 600 Millionen € wurde genehmigt und soll im Januar beginnen.
Rentabilität deutlich verbessert
Die Aktie des Institutes könnte wieder sehr interessant sein, insbesondere da die Ertragskraft des Instituts sich deutlich verbesserte. Wie aus dem Quartalsbericht vom 8. November hervorgeht, wird für das laufende Geschäftsjahr ein Nettogewinn von 2,2 Milliarden € angestrebt. Ein Jahr zuvor lag es bei 1,2 Milliarden €. Bis 2027 soll es dann auf 3,4 Milliarden € steigen. Dies zeigt, dass die Bank wieder hochprofitabel ist.
An dieser Ertragsstärke sollen die Anteilseigner beteiligt werden. Für die Jahre 2022 bis 2024 sind Zahlungen an die Aktionäre von insgesamt 3 Milliarden € vorgesehen. Im Hinblick auf höhere Gewinne ist eine Dividendenanhebung wahrscheinlich, zuletzt lag sie bei 0,20 €. Die momentane Dividendenrendite liegt bei 1,8%.
Was bedeutet das für die Aktie?
Sollte eine Übernahme kommen, ist mit einem deutlichen Kursaufschlag zu rechnen. Momentan ist jedoch nicht erkennbar, wer ein Interesse an der Commerzbank hat. Der deutsche Staat als größter Anteilseigner verfügt über ein entscheidendes Mitspracherecht, dessen Beteiligung beträgt rund 15%. Die damaligen Einstiegskurse lagen deutlich über dem jetzigen Kursniveau, daher müsste das Übernahmeangebot dessen Interessen berücksichtigen.
Insgesamt ist eine Übernahme momentan nicht erkennbar. Das Interesse der Bank an einem langfristigen Ankeraktionär zeigt jedoch, dass die Eigenständigkeit für den Konzern eine wichtige Rolle spielt.
Potenzial vorhanden
Unabhängig von der Aktualität einer Übernahme bietet die Aktie mittelfristig wieder Potenzial. Eine Anhebung der Dividende sowie verstärkte Rückkäufe rücken die Papiere der Commerzbank wieder in den Fokus der Anleger. Ich halte Kurse von 13 € mittelfristig für realistisch.
Dass die Aktie über Potenzial verfügt, sehen auch die meisten Analysten so. Mit Ausnahme von Barclays liegen die Zielkurse der meisten Analysehäuser über 14 €. Mit 17 € ist die Deutsche Bank am zuversichtlichsten.
Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung.
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