Commerzbank-Aktie: Ein ordentlicher Dämpfer

Bund gegen Übernahme

Nachdem die Commerzbank-Aktie (WKN: CBK100) bereits am Donnerstag und Freitag Kursverluste erlitt, startet der Bank-Titel auch mit einem dicken Minus von über 2% in die neue Handelswoche und ist damit der schwächste Wert im DAX. Waren Anleger doch zu bullisch in Bezug auf eine mögliche Übernahme durch die UniCredit?

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Bund gegen UniCredit

Es sieht ganz danach aus, denn der Gegenwind sowohl aus der Politik als auch vonseiten der Bank gegen einen Kauf weiterer Anteile durch die italienische Großbank wird stärker. Mit einem Restanteil von 12% ist der Bund immer noch der größte Einzelaktionär der Commerzbank und hat somit ein ganz wichtiges Wort bei einer Fusion des Kreditinstitutes mitzureden.

Am Freitag meldete sich der Bund über seine Finanzagentur zu Wort. Diese verlautbarte den Beschluss ihres Lenkungsausschusses, vorerst keine weitere Commerzbank-Aktien zu verkaufen.

Begründet wurde die Entscheidung durch die Finanzagentur des Bundes mit den Worten, dass die Commerzbank ein stabiles und ertragsstarkes Institut sei:

„Ihre Strategie ist auf Eigenständigkeit ausgerichtet.“

Deutlicher kann man eine Übernahme wohl nicht ablehnen. Bis auf Weiteres ist somit nicht mit zusätzlichen Aktienverkäufen durch den Bund zu rechnen.

Eine selbstbewusste Bank

Auch die Führung der Commerzbank gibt sich dieser Tage selbstbewusst. Heute beginnt die jährliche Strategiesitzung des Commerzbank-Aufsichtsrats und des -Vorstands.

Finanzchefin Orlopp ließ im Vorfeld ausrichten, dass die Bank bis spätestens 2027 ihre Kapitalkosten erwirtschaften will. Zudem deutete sie an, dass die CoBa ihre operativen Ziele für die kommenden Jahre anheben könnte.

Folgt jetzt ein Abwärtstrend?

Charttechnisch hat sich das Bild der Commerzbank-Aktie in den letzten Tagen etwas verdüstert. Der DAX-Titel ist Mitte vergangener Woche an seinem 10-Jahreshoch gescheitert und hat im Anschluss nach unten gedreht.

Gut möglich, dass sich nun angesichts der schlechten Nachrichten eine charttechnische Wende ergibt.

Charttechnisch und fundamental angeschlagen

Wie die Kursreaktion der Commerzbank-Aktie zeigt, sind Anleger fürs Erste enttäuscht, dass es in Sachen Übernahme durch die UniCredit nicht weitergeht. So einfach werden die Italiener meiner Meinung nach aber nicht die Flinte ins Korn werfen.

Eine Beteiligung von über 9% an einer anderen Bank muss man schon als strategisch ansehen. Ich glaube nicht, dass sich die UniCredit in Kürze aus Frust über den Bund von ihrer Commerzbank-Beteiligung trennen wird.

Anleger werden nun erstmal die Ergebnisse der Strategietagung abwarten. Sollten sie vielversprechend ausfallen, könnte die Commerzbank-Aktie in den kommenden Tagen durchaus einen neuen Schub bekommen.

Trotzdem ist der DAX-Titel in meinen Augen nun sowohl fundamental als auch charttechnisch angeschlagen. Aus der Aufstockung der UniCredit-Beteiligung wird vorerst nichts und die Commerzbank-Aktie ist an ihrem 10-Jahreshoch gescheitert. Ein Einstieg drängt sich meiner Meinung nach derzeit nicht auf.

ℹ️ Commerzbank in Kürze

  • Die Commerzbank ist eine Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Gemessen an der Bilanzsumme ist sie das viertgrößte Geldhaus Deutschlands.
  • Das Bankinstitut betreut rund elf Millionen Privat- und Firmenkunden in Deutschland und Europa und besitzt mit rund 400 Filialen eines der dichtesten Filialnetze aller deutschen Privatbanken.
  • Die Aktie ist im DAX gelistet, an der Börse ist die Commerzbank derzeit mit rund 17,9 Milliarden € bewertet.

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