Commerzbank-Aktie: Kommt die Übernahme 2025?

Mit einem Kursplus von rund 40% war 2024 ein bärenstarkes Börsenjahr für die Commerzbank-Aktie. Grund für die starke Performance war der massenhafte Kauf von Anteilen durch die italienische UniCredit-Gruppe. Kommt 2025 die Übernahme durch die Italiener und wie sollten sich Anleger positionieren?

So ist die Ausgangssituation

Der Übernahmepoker um die Commerzbank ist nach wie vor hochspannend. Die UniCredit hält inzwischen 9,5% der Commerzbank-Aktien direkt und kontrolliert weitere 18,5% über Finanzinstrumente, was zu einem Gesamtanteil von 28,0% führt.

Inzwischen mischt auch eine zweite internationale Großbank bei der Commerzbank mit. Die US-Bank Citigroup hat sich 0,6% der Aktien der deutschen Bank gesichert und hat über Derivate Zugriff auf weitere 4,5% der CoBa-Anteil. Brancheninsider vermuten, dass die Citigroup die UniCredit bei ihren Kaufbemühungen unterstützt.

Für eine weitere Erhöhung ihres Anteils benötigt die UniCredit allerdings die Genehmigung der Europäischen Zentralbank. Ein Überschreiten der 30%-Marke würde sogar ein Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre der Commerzbank nach sich ziehen.

Gegenwind von allen Seiten

Die UniCredit bekommt derzeit allerdings Gegenwind von allen Seiten aus Deutschland. Das Commerzbank-Management hat bereits vor Monaten klargemacht, dass es die Zukunft des Geldhauses als eigenständiges Institut sieht.

Auch die Belegschaft und die Arbeitnehmervertreter stehen einer möglichen Übernahme sehr kritisch gegenüber. Der Betriebsrat der Commerzbank befürchtet, dass rund zwei Drittel der Arbeitsplätze, also rund 15.000 Stellen, bei der Bank im Falle einer Übernahme wegfallen könnten.

Und auch die deutsche Bundesregierung hat Bedenken gegen einen Kauf der Commerzbank durch die UniCredit. Sie fürchtet einen strategischen Nachteil für die deutsche Bankenlandschaft.

Im Aufwärtstrend

Charttechnisch befindet sich die Commerzbank-Aktie seit Ende November wieder in einem leichten Aufwärtstrend. Knackpunkt ist weiterhin das 13-Jahreshoch der Aktie bei 16,80 €. Sollte dieses in den kommenden Wochen übertroffen werden, ist ein nachhaltiger Aufwärtstrend sehr wahrscheinlich.

Das könnte passieren

Ich gehe davon aus, dass es bis zur Formierung einer neuen Bundesregierung keine Neuigkeiten im Übernahmepoker der Commerzbank geben wird. Die UniCredit wird abwarten, welche Parteien eine neue Regierung bilden und wie sich gegenüber einer Übernahme positionieren werden.

Meiner Einschätzung nach wird es deshalb erst im zweiten Halbjahr 2025 neue Bewergung in dieser Angelegenheit geben. Das verschafft dem Commerzbank-Management etwas Zeit, den Aktienkurs in die Höhe zu treiben.

Das ist schließlich das wirkungsvollste Instrument, eine Übernahme zu verhindern. Wo genau die Schmerzgrenze der UniCredit für einen Kauf weiterer Commerzbank-Aktien liegt, weiß niemand (bis auf das UniCredit-Management natürlich). Analysten gehen aber davon aus, dass ab einem Aktienkurs von 20 € eine Übernahme für die Italiener zunehmen unrentabel werden könnte.

Ich gehe vor diesem Hintergrund davon aus, dass die Unternehmensführung der CoBa in den beiden kommenden Quartalen alles daran setzen wird, den Kurs der Commerzbank-Aktie in die Höhe zu treiben. Gute Quartalszahlen wären zu diesem Zweck sehr hilfreich. Aber auch eine starke Prognose für das Jahr 2025 und neue Geschäftsperspektiven könnten den Aktienkurs in die Höhe treiben. Das macht die Commerzbank-Aktie weiterhin zu einem interessanten Investment.

Du möchtest ein passives Einkommen aufbauen? Unser neuer Dividenden-Report zeigt Dir, wie Du mit den richtigen Aktien einen stetigen Geldfluss generieren kannst.