Commerzbank-Aktie: Kommt doch die Übernahme?
Die Commerzbank-Aktie ist gerade dabei, auf ein neues Rekordhoch seit mehr als zehn Jahren zu steigen und die Marke von 24 € zu knacken. Grund sind dabei Berichte rund um die mögliche Übernahme durch die UniCredit:
Mögliche Übernahme?
Am Freitag hat die Europäische Zentralbank (EZB) der UniCredit offiziell gestattet, ihren Anteil an der Commerzbank auf knapp 30% aufzustocken. Diese Genehmigung ist Teil eines Prüfverfahrens und ein wichtiger Schritt für eine potenzielle Übernahme des deutschen Geldhauses.
Damit kam zum Wochenende wieder Bewegung in die Übernahmefantasie und die Aktie des DAX-Konzerns konnte ansteigen, obwohl bereits mit der Genehmigung zu rechnen war und die UniCredit ohnehin ca. 28% an der Commerzbank hält.
Sondervermögen treibt ebenfalls
Allerdings ist das nicht die einzige Entwicklung, die am Freitag bei der Commerzbank für steigende Kurse sorgt. Der DAX-Konzern kann ebenfalls aufgrund von Nachrichten aus Berlin gewinnen, denn wie das Handelsblatt berichtet, konnten sich dort SPD, CDU und Grüne auf ein Finanzierungspaket für Deutschland einigen.
Von diesem erhoffen sich auch Commerzbank-Anleger, durch den Fokus des Geldhauses auf den Mittelstand, entsprechend steigende Gewinne.
Jetzt bei der Commerzbank-Aktie einsteigen?
Dennoch bin ich eher skeptisch, was die Papiere der Commerzbank angeht. Zwar könnte die UniCredit eine Übernahme durchführen, doch der Preis der Commerzbank ist inzwischen so enorm gestiegen, dass sich die Frage stellt, ob ein solcher Schritt für die Italiener noch attraktiv ist.
Hinzu kommt die Bewertung, die inzwischen enorm angewachsen ist. Mit einem KBV von 0,8 ist man nicht nur höher bewertet als die größere Deutsche Bank (KBV 0,60), sondern weist sogar teilweise einen höheren Preis als US-Geldhäuser wie die Citigroup (KBV 0,65) auf, was eine Seltenheit angesichts der eigentlich stets niedriger taxierten europäischen Geldhäuser ist.
Auch das KGV ist mit 10,2 oberhalb des historischen Durchschnittes und den Werten der Konkurrenz verortet. Dagegen ist die Dividendenrendite mit 3,5% für ein Geldhaus eher gering. (Für alle, die lieber auf wirklich ausschüttungsstarke Aktien setzen: Dividenden-Report präsentiert zehn Aktien, die für dividendenorientierte Anleger aufgrund ihrer Ertragskraft und Stabilität besonders interessant sind.)
Dementsprechend besteht aus meiner Sicht kein Grund, sich jetzt bei der Commerzbank zu engagieren, da bereits viel Fantasie im Kurs eingepreist ist und das Enttäuschungspotenzial entsprechend hoch ist.
Commerzbank in Kürze
- Die Commerzbank (WKN: CBK100) ist eine Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Gemessen an der Bilanzsumme ist sie das viertgrößte Geldhaus Deutschlands.
- Das Bankinstitut betreut rund elf Millionen Privat- und Firmenkunden in Deutschland und Europa und besitzt mit rund 400 Filialen eines der dichtesten Filialnetze aller deutschen Privatbanken.
- Die Aktie ist im DAX gelistet, an der Börse ist die Commerzbank derzeit aktuell mit rund 27,5 Milliarden € bewertet.
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