Commerzbank-Aktie vor Zahlen: Was ist zu erwarten?
Am 15. Februar steht bei der Commerzbank die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr an. Diese dürften leicht besser als erwartet ausfallen. Für die weitere Kursentwicklung der Commerzbank-Aktie (WKN: CBK100) dürfte jedoch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr entscheidend sein. Aktuell notiert das Papier bei 10,50 €. Was ist hier zu erwarten und wie sind die mittelfristigen Kursaussichten?
ℹ️ Commerzbank vorgestellt
- Die Commerzbank ist eine Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Gemessen an der Bilanzsumme ist sie das viertgrößte Geldhaus Deutschlands.
- Das Bankinstitut betreut rund elf Millionen Privat- und Firmenkunden in Deutschland und Europa und besitzt mit rund 400 Filialen eines der dichtesten Filialnetze aller deutschen Privatbanken.
- Die Aktie ist im DAX gelistet, an der Börse ist die Commerzbank derzeit mit rund 13,3 Milliarden € bewertet.
Prognosewerte erreichbar
Die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten verlief gut, somit dürften die erwarteten Jahresziele gut zu erreichen sein. Das Frankfurter Bankinstitut erwartet auf Konzernebene Erträge von 10,6 Milliarden €. Der Großteil resultiert aus dem Zinsüberschuss – dieser soll mehr als 8,1 Milliarden € betragen. Beim Konzernergebnis stehen 2,2 Milliarden € auf dem Zettel. Dieser Wert würde einer Eigenkapitalrendite von 7,5 % entsprechen.
Die Neun-Monatszahlen sind die Basis für die Zielerreichung. Hier lagen die Konzernerträge bereits bei 8,05 Milliarden € und das Konzernergebnis bei 1,83 Milliarden €. Die Eigenkapitalrendite lag damals mit 8,6% über dem erwarteten Jahreswert. Dies ist umso bemerkenswerter, da im Ergebnis bereits Risikovorsorge von 0,75 Milliarden € für das risikolastige Geschäft mit Schweizer Franken-Hypotheken enthalten sind.
Alles in allem erwarte ich, dass die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr gut ausfallen werden.
Prognose für 2024 unsicher
Entscheidend für die weiteren Kursaussichten wird die Prognose für das laufende Geschäftsjahr sein. Der Schwachpunkt wird der erwartete Zinsüberschuss sein. Die Commerzbank ist sehr stark abhängig vom Zinsüberschuss. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war dieser aufgrund der stark gestiegenen Kreditzinsen deutlich gestiegen. Am Markt wird jedoch mit einer Leitzinssenkung der EZB sowie der Fed in den USA gerechnet. Die Basis für diese Leitzinssenkung ist die Inflationsrate.
Sollte es so kommen, wird das die Ertragslage der Commerzbank belasten. Bei den Kostensenkungen ist die Bank an ihre Grenzen gekommen. Ein weiterer Abbau der Filialen ist nicht vorgesehen und der Personalabbau ist durch die Restrukturierung ebenfalls abgeschlossen.
Übernahme vorerst vom Tisch
Die zuletzt aufgekommenen Übernahmegerüchte seitens der Deutschen Bank sind vorerst vom Tisch. Beide Institute erklärten, dass diese keine Priorität hat. Insbesondere für die Commerzbank war das kein Thema. Sie ist laut Gerüchten auf der Suche nach einem Ankeraktionär. In diesem Artikel bin ich darauf eingegangen.
Kurspotenzial begrenzt
Sollten die Aussichten positiv und ein stärkerer Kursanstieg die Folge sein, dann stellt sich die Frage, ob dieser Anstieg nachhaltig ist. Hier habe ich meine Zweifel. Die Bankaktien sind zuletzt wieder durch die Risiken bei den Gewerbeimmobilien, vorwiegend in den USA, unter Druck geraten. Sollte sich diese Krise verschärfen, dürfte auch die Aktie der Commerzbank darunter leiden.
Meiner Meinung nach wird sich der Kurs mittelfristig weiter sehr volatil innerhalb einer Range von 10 bis 12 € bewegen. Charttechnisch spricht momentan ebenfalls nichts für einen signifikanten Kursanstieg. Der aktuelle Kurs liegt im mittleren Bereich der Bollinger-Bänder. Ebenfalls liegt er leicht über der 200-Tages-Linie.
Die Einschätzungen der Analysten geben auch keine klare Richtung vor, hier ist für jeden was dabei. Die Deutsche Bank erwartet einen Anstieg auf 16 €, Goldman Sachs sieht den fairen Wert bei 13,70 € und Barclays hält die Aktie mit ihrem Zielwert von 10,50 € momentan für fair bewertet. Ich bin insgesamt mehr bei den Einschätzungen von Barclays.
Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite von momentan 1,9%. Hier rechne ich mit einer Anhebung der Dividende. Ebenfalls positiv ist das geplante Aktienrückkaufprogramm von 600 Millionen €.
Mein Fazit: Insgesamt erwarte ich vorerst keinen nachhaltigen Kursanstieg.
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