Continental, Sartorius, SAP, Symrise: DAX-Überblick

DAX

Der DAX (WKN: 846900) hat seine Erholung auch am Donnerstag fortgesetzt. Das größte deutsche Börsenbarometer legte fast 76 Punkte zu und ging +0,41% höher mit 18.450 Punkten aus dem Handel. Auf der Kaufliste ganz oben standen die Papiere von Continental und Sartorius, SAP und Symrise rutschten mit leichten Verlusten ans DAX-Ende.

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Die deutschen Standardwerte starteten erneut mit einer Aufwärtslücke in den Tag und kletterten im frühen Handel auf ein Hoch bei 18.468 Punkten. Beim Hoch von Montagmorgen drehte der Markt dann wieder nach unten, hielt sich dabei aber oberhalb von 18.400 Punkten. In der Folge pendelte der Index in einer engen Handelsbreite von rund 40 Punkten. Im späten Handel zog der Markt wieder an, blieb aber knapp unterhalb des Tageshochs im frühen Geschäft.

Positive Vorgaben aus New York

Positive Vorgaben kamen erneut aus New York, wo Nasdaq 100 und S&P 500 tags zuvor historische Höchststände erreichten. Der US-Leitindex Dow Jones trat zwar auf der Stelle, hat die Schwächephase von Ende Mai aber ebenfalls überwunden. Bis zu einem neuen Rekordhoch fehlen weniger als -2%.

Die Märkte profitieren aktuell von der Hoffnung der Anleger auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. Nach zuletzt schwächeren Konjunkturdaten rechnen die Marktteilnehmer mehrheitlich mit einer ersten Zinslockerung im September.

Fed-Protokolle und Arbeitsmarktbericht

Ob weitere dazukommen, muss sich zeigen. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur letzten Fed-Sitzung hervorgeht, rechnet die Mehrheit der Fed-Mitglieder nur mit einer Zinssenkung in diesem Jahr. Nächstes Jahr werden im Schnitt aber vier Senkungen prognostiziert, was mehr ist als bislang erwartet.

Viel wird dabei sicherlich von den Inflations- und Konjunkturdaten abhängen. Ein besonders wichtiger Termin ist in dieser Hinsicht traditionell der monatliche Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird. Schwächere Daten, insbesondere mit Blick auf das Lohnwachstum, dürften von den Börsen positiv aufgenommen werden, da sie den Beginn des Zinssenkungsprozess weiter nach vorne verlagern.

Deutsche Industrie schwächelt – EU verhängt Strafzölle

Derweil setzt sich hierzulande die konjunkturelle Durststrecke fort. Im Juni verzeichnete die deutsche Industrie das fünfte Auftragsminus in Folge. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sanken die Bestellungen zum Vormonat um 1,6%. Ökonomen hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet.

Im Handelsstreit mit China hat die EU nun vorläufige Strafzölle auf Elektrowagen erhoben. Diese treten ab dem 5. Juli in Kraft und haben eine Laufzeit von maximal vier Monaten. Begründet wird der Schritt mit chinesischen Subventionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Dies schaffe ungerechte Wettbewerbsvorteile und erschwere europäischen Autobauern den Umstieg auf E-Mobilität.

Ob China seinerseits mit Strafzöllen auf europäische Importe reagiert, bleibt abzuwarten.

Conti und Sartorius ziehen an

Bester Performer im DAX war am Donnerstag Continental mit einem Tagesplus von +8,72%. Die Papiere profitierten von Aussagen des Managements auf einer Analystenkonferenz. Demnach rechnet das Unternehmen zwar in Europa weiter mit einem schwierigen Geschäft in der Autozulieferung, auf dem wichtigen chinesischen Markt geht man aber von Wachstum aus.

Ebenfalls gefragt war die Aktie von Sartorius, die +2,22% aufschlugen und sich weiter von ihrem jüngsten Tief absetzten. Die Investmentbank Oddo BHF hat den Laborausrüster von Neutral auf Outperform hochgestuft.

SAP und Symrise verbuchten am DAX-Ende leichte Abgaben von -0,34% bzw. -0,96%, befinden sich aber beide in einem starken Aufwärtstrend. Die SAP-Aktie liegt in Rekordhoch-Nähe, der Kurs von Symrise nahe des Ende Juni markierten 2-Jahres-Hochs von 116,90 €.

DAX überwindet 50-Tage-Linie

Der DAX hat an den guten Mittwochshandel angeknüpft und am Donnerstag in einem ruhigen Handel (in den USA blieb die Börse wegen des Independence Day) geschlossen weiter zulegen können.

Dabei gelang der Sprung zurück über die 50-Tage-Linie (SMA50), womit sich die charttechnischen Perspektiven weiter aufgehellt haben. Die alte Rekordmarke von Anfang April bei 18.567 Punkten stellt nun das nächste Kursziel dar.

Darüber wären Anschlusskäufe zur aktuellen Bestmarke bei 18.892 Punkten möglich. Für Rückenwind sorgt ein Kaufsignal, das sich im MACD gebildet hat. Dort ist es zum ersten Mal seit Anfang Mai zu einer bullischen Kreuzung gekommen. Erstmals seit Beginn der Rallye von Ende Oktober fand diese Kreuzung unterhalb der Nulllinie statt. Leitet dies die nächste Aufwärtswelle ein?

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