Continental, Zalando, Munich Re: DAX-Ausblick

Zinshoffnungen stützen
08.07.24 um 8:04

Der DAX (WKN: 846900) hat in der vergangenen Woche einen weiteren Schritt nach oben gemacht. Unter dem Strich legte das größte deutsche Börsenbarometer 240 Punkte zu und schloss +1,32% höher mit 18.475 Punkten. Die höchsten Gewinne verzeichneten Continental und Zalando, die höchsten Verluste gab es bei Münchener Rück. Was können Anleger in der kommenden Woche erwarten?

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Am Montag tendierte der DAX zunächst deutlich höher, prallte dann aber von der 50-Tage-Linie (SMA50) nach unten ab. Am Dienstag kam es nach schwächer als erwarteten Inflationsdaten für den Euroraum zu einem deutlichen Rücksetzer. Zur Mitte der Woche kehrten die Käufer an den Markt zurück und führten den Index am Donnerstag auf Schlusskursbasis wieder über den SMA50. Am Freitag stieg der DAX zeitweise über die 18.600-Punkte-Marke, gab die Gewinne nach dem US-Arbeitsmarktbericht aber zu einem großen Teil wieder ab.

Zinshoffnungen stützen die Märkte

Gestützt werden die Märkte aktuell von schwindenden Inflationssorgen und steigenden Zinshoffnungen. In den USA, wo der weitere geldpolitische Kurs lange Zeit ungewiss war, zeichnet sich für den September nun die Zinswende ab. Das würde die Finanzierungskosten für Unternehmen senken und mehr Liquidität in den Markt spülen, was Aktien zugutekommt.

Dabei wird es auch darauf ankommen, ob sich der Inflationstrend im Juni weiter abgeschwächt hat. Entsprechende Daten werden am Donnerstag veröffentlicht. Im Mai war die Teuerungsrate deutlich gesunken. Bestätigt sich dieser Trend im Juni, steht einer ersten Leitzinssenkung im September nichts mehr im Wege.

Start der Berichtssaison

Zum Ende der Woche blicken Anleger erneut in die USA, da die großen US-Banken Citigroup, Wells Fargo und JP Morgan traditionell die neue Berichtssaison eröffnen. Hierzulande müssen sich Anleger in dieser Hinsicht noch etwas gedulden, da die Zahlenflut erst Ende Juni so richtig losgeht. Den Anfang macht der Laborzulieferer Sartorius, der am 19. Juli seine Bücher öffnet.

Frankreich-Wahl

Auch mit Blick auf die Parlamentswahlen in Frankreich war das politische Risiko zuletzt gesunken, da sich keine klare Mehrheit des rechten oder linken Lagers abzeichnete. Das hat sich bei den Stichwahlen am Sonntag bewahrheitet, bei denen etwas überraschend das linke Bündnis die meisten Stimmen sammelte. Der Rechtsruck fiel deutlich geringer aus als befürchtet, da der Rassemblement National (RN) nur drittstärkste Partei wurde. Auf dem zweiten Platz landete das Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron.

Conti und Zalando ziehen an

In der vergangenen Woche waren die Papiere von Continental und Zalando die beiden größten Gewinner im DAX. Für Conti standen unter dem Strich Kursaufschläge von +15,8% zu Buche. Der Autozulieferer und Reifenspezialist blickt dank Kostenkontrolle und Restrukturierungen zuversichtlich auf das zweite Halbjahr. Im Automobilgeschäft soll das Wachstum vor allem aus China kommen.

Zalando sprangen ebenfalls deutlich nach oben, auf Wochensicht verzeichnete die Aktie ein Plus von knapp +9%. Vor den Zahlen Anfang August haben sich mehrere Analysten positiv geäußert und die Aktie zum Kauf empfohlen. Diese scheint nach einer Schwächephase nun wieder Fahrt aufzunehmen.

Am DAX-Ende verloren Munich Re -4,58%. Belastet wurde der Kurs durch den Hurrikan „Beryl“, der historisch früh die höchste Sturmkategorie erreicht hat. Experten sehen darin kein gutes Zeichen im Hinblick auf Großschäden, was den Rückversicherern hohe Kosten einbrocken könnte.

DAX überwindet 50-Tage-Linie

Der DAX hat einen weiteren Schritt nach oben gemacht. In der vergangenen Woche ist es gelungen die 50-Tage-Linie (SMA50) zurückzuerobern, die lange Zeit eine zu große Hürde darstellte. Es war bereits die dritte Woche in Folge mit Kursaufschlägen.

Damit haben sich die charttechnischen Perspektiven auch kurzfristig wieder deutlich aufgehellt. Auch wenn der DAX am Freitag seinen hohen Anfangsgewinnen Tribut zollen musste, hielt sich der wichtigste deutsche Aktienindex klar oberhalb der Durchschnittslinie der letzten 50 Tage.

Dementsprechend könnte der Anstieg in der neuen Woche fortgesetzt werden. Auf der Oberseite stellt das Rekordhoch bei 18.892 Punkten das nächste Kursziel dar.

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