Covestro-Aktie: +10%: Jetzt also doch!

Die Covestro-Aktie (WKN: 606214) schoss am Freitagnachmittag um über +10% in die Höhe und stieg damit auf ein neues Jahreshoch. Seit Jahresbeginn legte der Titel des Chemiekonzerns bereits um fast +45% zu. Was steckt hinter dem großen Kurssprung zum Wochenende?

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ℹ️ Covestro vorgestellt

Die Covestro AG ist ein Werkstoffhersteller mit Sitz in Leverkusen. Der Konzern ging 2015 aus der Kunststoffsparte von Bayer hervor. Covestro entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Polymer-Werkstoffe für verschiedenste Anwendungen und Industrien. Der Konzern ist Mitglied im DAX und besitzt einen aktuellen Börsenwert von rund 10,2 Milliarden €.

Offizielle Übernahmegespräche

Knapp vor Beginn des Wochenendes teilte Covestro mit, dass man nun offizielle Gespräche mit dem Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) über eine mögliche Übernahme führen würde. Der Vorstand des deutschen Chemiekonzerns ergänzte jedoch, dass die Gespräche ergebnisoffen seien.

Spekulation über eine mögliche Übernahme von Covestro durch Adnoc gab es bereits lange in den Medien. Zuletzt wurde eine Übernahmebewertung von 60 € je Aktie kolportiert, was einer Unternehmensbewertung von 11,6 Milliarden € entspräche. Bislang kommunizierten die beiden Konzerne offenbar noch nicht direkt miteinander, sondern lediglich über ihre Anwälte und Banken.

Das anhaltende Interesse von Adnoc zeigt, wie wichtig eine Akquisition von Covestro für die Araber ist. Zwar steht die Chemieindustrie derzeit insgesamt vor großen Herausforderungen, aber Covestro genießt zwei Vorteile: Zum einen ist der Konzern sehr breit aufgestellt und daher weniger von einzelnen Abnehmerindustrien abhängig. Und zum anderen passt Covestro hervorragend zur Strategie von Adnoc, sich stärker im Chemiegeschäft zu engagieren.

Sprung auf ein neues Jahreshoch

Mit dem Kursplus am Freitag gelang der Covestro-Aktie der Sprung auf ein neues Jahreshoch. Nun steht die Aktie jedoch knapp vor einer starken Widerstandszone zwischen 54 und 57 €.

Niemals aus FOMO handeln!

Viele Anleger mögen sich aufgrund des bekannten Börsenphänomen „FOMO“ (Fear of missing out) nun einen Einstieg in die Covestro-Aktie überlegen. Bei FOMO handelt es sich um die Angst, etwas zu verpassen, was man später bereuen wird.

Ich rate Anlegern, niemals aus FOMO-Gründen ein Investment zu tätigen. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass Adnoc einen wesentlichen höheren Kaufpreis als den aktuellen Börsenkurs der Covestro-Aktie zahlen wird.

Anleger sollten deshalb meiner Meinung nach nicht auf eine hohe Übernahmeprämie spekulieren. Eine derartige Spekulation geht oft schief. Die Übernahmegespräche werden ergebnisoffen geführt und es ist keineswegs gesichert, dass die Übernahme tatsächlich über die Bühne geht. Sollte sich scheitern – aus welchen Gründen auch immer – dürfte die Covestro-Aktie in den Keller rauschen. Es ist also Vorsicht geboten.

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