Covestro, Brenntag, Deutsche Bank, Commerzbank: DAX-Überblick

DAX

Der DAX (WKN: 846900) bleibt auf dem absteigenden Ast. Am Dienstag büßte der deutsche Leitindex weitere 120 Punkte ein und ging -0,66% tiefer mit 18.372 Punkten aus dem Handel. Gefragt waren die Papiere von Covestro und Brenntag, die Bankentitel von Deutsche Bank und Commerzbank rutschten ans DAX-Ende.

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Dabei sah es zunächst noch nach einem freundlichen Handelstag aus. Die deutschen Standardwerte starteten etwas höher in den Tag und stiegen in den Anfangsminuten auf das Hoch von 18.543 Punkten. Nach einem Pullback zur oberen Gap-Kante zog der Markt noch einmal bis auf 18.541 Punkte an, drehte auf diesem Niveau aber wieder deutlich nach unten.

Kurze Zeit später kam es zum morgendlichen Gap-Close, das Tagestief wurde kurz nach Eröffnung der Wall Street bei 18.281 Punkten markiert. Im späten Handel erholten sich die Kurse wieder etwas, blieben aber unterhalb von 18.400 Punkten.

Anleger gehen in die Defensive

Im Vorfeld der am Mittwochnachmittag erscheinenden Verbraucherpreisdaten aus den USA und des am Abend folgenden Fed-Entscheids gehen die Anleger aus dem Risiko. Zudem trübt in Europa weiterhin der Ausgang der Europawahlen die Stimmung, da es zu einem deutlichen Rechtsruck gekommen ist.

Es ist fest davon auszugehen, dass die US-Notenbank den Leitzins unverändert lässt. Hinweise auf die weitere Zinspolitik erhoffen sich die Marktteilnehmer dagegen von der dazugehörigen Stellungnahme und den Ausführungen von Fed-Chef Powell auf der abschließenden Pressekonferenz.

Am Nachmittag werden zudem Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise veröffentlicht, die mit Blick auf den Beginn der Zinswende in den USA ebenfalls von großer Bedeutung sein könnten. Es wird erwartet, dass die Gesamtinflation auf dem Niveau von April bei 3,4% verbleibt. Bei der Kernrate rechnen die Ökonomen dagegen mit einem Rückgang von 3,6% auf 3,5%.

Bankentitel geraten unter Druck

Ein großes Thema ist weiterhin der große Siegeszug der rechten Parteien bei der Europawahl am vergangenen Sonntag. Besonders in Frankreich herrscht aufgrund der drohenden Machtverlagerung eine große Verunsicherung. Präsident Macron hat auf das Wahldebakel reagiert und Neuwahlen der Nationalversammlung angekündigt.

Aufgrund dieser politisch brisanten Entwicklungen geht es vor allem für Bankentitel abwärts. Hierzulande rutschten die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank mit Abschlägen von -2,8% bzw. -3,19% ans DAX-Ende. Nichtsdestotrotz befinden sich beide Aktien weiter in einem starken Aufwärtstrend.

Covestro ziehen kräftig an

Deutlich nach oben ging es für die Papiere von Covestro, die sich mit einem Tagesgewinn von über +7% den Spitzenplatz im DAX sicherten. Insidern zufolge gibt es Fortschritte bei den Übernahmegesprächen mit dem Ölkonzern Adnoc.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass Covestro dem Staatskonzern der Vereinigten Arabischen Emirate schon bald einen gründlicheren Einblick in seine Bücher im Rahmen der Due-Diligence-Prüfung gewähren könnte.

Ebenfalls gefragt war die Aktie von Brenntag, die in der Spitze um fast +3% stieg, den Handel aber letztlich nur mit +1,2% im Plus beendete. Der Kurs war zuletzt deutlich gefallen, scheint sich nun aber wieder etwas stabilisieren zu können. Damit es zu einer Erholungsbewegung kommen kann, müsste zunächst der Widerstand bei 66/67 € durchbrochen werden.

DAX mit weiteren Abgaben

Der DAX bleibt nach den Europawahlen und vor dem Fed-Entscheid auf dem absteigenden Ast. Im Tagesverlauf rutschte der Index erstmals seit über einem Monat wieder unter die Marke von 18.300 Punkten.

Dabei kam es zu einem Test der 50-Tage-Linie (SMA50), die auf Schlusskursbasis aber verteidigt werden konnte. Auch während der Korrekturen im April und Anfang Mai hatte sich die Durchschnittslinie als wichtige Kursstütze entpuppt und dem Markt letztlich wieder auf die Beine geholfen.

Steigt der DAX auch diesmal wieder nach oben? Maßgeblich ankommen wird es dabei vor allem auf die Inflationsdaten aus den USA und den anschließenden Fed-Entscheid am Mittwoch. Für Spannung dürfte damit gesorgt sein.

Bei einem Fall unter den SMA50 könnten sich die Korrekturen bis in den Bereich um 18.200/18.235 Punkte ausweiten. Darunter wäre sogar ein Test der 18.000-Punkte-Marke möglich.

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