CropEnergies-Aktie: Ausblick wieder verschlechtert – was tun?

Die Aktie von CropEnergies (WKN: A0IAUP) kommt einfach nicht zur Ruhe, am Freitag verliert sie -3,65% und beendet den Handel mit einem Kurs von 7,10 €. Ursache für den Rückgang ist die erneute Senkung der Jahresprognose. Was ist jetzt zu erwarten?

CropEnergies AG

ℹ️ CropEnergies vorgestellt

CropEnergies ist ein führender europäischer Hersteller von Bioethanol für den Kraftstoffsektor. Als Nebenprodukte fallen dabei wichtige Produkte wie flüssiges Kohlendioxid und Eiweißfuttermittel an. Als Basis für die Produktion dienen Zuckerrüben, Stroh und minderwertiges Getreide. Der Bio-Hersteller ist eine Tochter der Südzucker-Gruppe und hat seinen Sitz in Mannheim. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit rund 621 Millionen €.

Prognose erneut gesenkt

Nach kaum einem Monat senkt der Bioethanol-Hersteller erneut seine Jahresprognose, zuletzt wurde diese am 15. November angepasst. Grund für diese erneute Anpassung ist der weitere starke Preisrückgang von Bioethanol.

Beim Jahresumsatz wird jetzt mit einem Wert von 1,23 bis 1,25 Milliarden € gerechnet, davor lag die Spanne bei 1,24 bis 1,30 Milliarden €. Beim operativen EBITDA fiel die Senkung deutlich höher aus. Statt 115 bis 145 Millionen € stehen jetzt 85 bis 105 Millionen € auf dem Zettel. Die Reduzierung von 30 Millionen € innerhalb von einem Monat zeigt die Dramatik. Mitverantwortlich für diese Entwicklung sind auch die hohen Importe. Die dortige Herstellung ist deutlich günstiger als in Deutschland.

Sollte der Preisverfall sich fortsetzen, wird eine Kapazitätsanpassung überprüft. Ob diese erneute Anpassung Bestand hat, ist fraglich.

Geschäftsentwicklung weiter rückläufig

Im dritten Quartal setzte sich die Abwärtsspirale weiter fort, dementsprechend fiel der am 15. Dezember veröffentlichten vorläufigen Quartalszahlen aus. Grund hierfür ist wie oben beschrieben der niedrige Ethanolpreis. Die anderen Produkte können den Umsatzausfall nicht kompensieren.

Der Umsatz im dritten Quartal reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 328 auf 312 Millionen €. Das operative EBITDA halbierte sich fast auf 38 Millionen €. Das Problem ist, dass die Kosten für Rohstoffe und Energie sich nicht in der gleichen Geschwindigkeit anpassen. Auch die sonstigen Kosten sind nicht so flexibel.

Insgesamt ist die Entwicklung unbefriedigend. Positiv ist, dass das dritte Vierteljahr besser ausfiel als das Vorquartal. Das Unternehmen gibt an, dass die nachgefragte Menge wieder zunimmt. In vielen europäischen Ländern wird E10 eingeführt, von der erhöhten Nachfrage dürften auch die Mannheimer profitieren.

Kompetenz erweitert

Mit einer weiteren Übernahme im November wird die Kompetenz für nicht pflanzliche Rohstoffe erweitert. Für 8 Millionen € wurde die EthaTec GmbH übernommen und in die ebenfalls erworbene Tochter CE Advanced Bioenergies eingebracht. Etha verwendet für die Ethanolproduktion Abfälle der Lebensmittelbranche.

Hierdurch wird die vorherrschende „Tank oder Teller“-Debatte entschärft. CE Advances Bioenergies ist ebenfalls in dieser Technologie aktiv. Die Standorte beider Unternehmen sollen ausgebaut werden.

Dr. Stephan Meeder, CEO der CropEnergies AG: kommentiert die Übernahme so:

Für CropEnergies bedeutet der Kauf von EthaTec einen weiteren Schritt in der Umsetzung der Unternehmensstrategie. Wir erweitern damit die Rohstoffbasis für die Herstellung von fortschrittlichen Biokraftstoffen aus Abfall- und Reststoffen.

Wie sind die weiteren Kursaussichten?

Insgesamt befindet sich die Aktie in einer sehr schwachen Position. Von positiven Nachrichten profitierte sie kaum, jede Erholung wird innerhalb kurzer Zeit wieder abverkauft. Solange bei den Absatzpreisen keine Entspannung eintritt, ist aus meiner Sicht mit keiner nachhaltigen Kurserholung zu rechnen.

In ihren jüngsten Analysen halten die Analysten die Talsohle beim Ethanolpreis für durchschritten und sehen den fairen Wert um 14 €. Diese Annahme wurde durch die jetzige Prognoseanpassung nicht bestätigt. Sollte diese kommen, ist eine Kurserholung wahrscheinlich.

Mein Fazit: Anleger sollten die Aktie weiterhin meiden.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens CropEnergies. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

 
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