CropEnergies: Das spricht für die Aktie
Die CropEnergies-Aktie (WKN: A0lAUP) befindet sich seit November in einem Abwärtstrend, aktuell notiert sie bei 10,50 €. Der Kursverlust während dieses Zeitraums beträgt -34%. In der neuen Prognose teilte das Bio-Unternehmen mit, dass die Vorjahreswerte nicht mehr erreichbar sind. Was bedeutet das für die zukünftige Kursentwicklung?
CropEnergies ist ein führender europäischer Hersteller von Bioethanol für den Kraftstoffsektor. Als Nebenprodukte fallen dabei wichtige Produkte wie flüssiges Kohlendioxid und Eiweißfuttermittel an. Als Basis für die Produktion dienen Zuckerrüben, Stroh und minderwertiges Getreide. Der Bio-Hersteller ist eine Tochter der Südzucker-Gruppe und hat seinen Sitz in Mannheim. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit rund 923 Millionen €.
Prognose nach unten angepasst
Zu einem sehr frühen Zeitpunkt teilte das Mannheimer Unternehmen mit, dass die Geschäftszahlen aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr nicht wiederholt werden können und mit einer deutlichen Verschlechterung insbesondere beim Ertrag zu rechnen ist. Der Grund hierfür sind deutlich gesunkene Preise für Bioethanol sowie gestiegene Kosten für Energie und Rohstoffe.
Der Markt leidet durch hohe Importe aus Brasilien und den USA unter einem Überangebot, was sich negativ auf die Preise auswirkt. Die Absatzmenge soll gleich bleiben, da in vielen Ländern E10 neu eingeführt wird.
Die Prognosedaten für das erste Quartal sind etwa gleich mit den Daten des Vorjahresquartals. Der erwartete Umsatz soll bei 399 Millionen € liegen, im Vorjahresquartal lag er bei 398 Millionen €. Beim EBITDA ist der Wert mit 98 Millionen € identisch, und beim operativen Ergebnis mit 87 Millionen € ergibt sich sogar eine Verbesserung von 15 Millionen €.
Anders sieht es auf Jahressicht aus. Hier schlägt der niedrigere Preis voll durch. Der Jahresumsatz soll bei 1,27 bis 1,37 Milliarden € liegen, im Vorjahr betrug er 1,49 Milliarden €. Die Ertragslage verschlechtert sich noch deutlicher.
Das erwartete EBITDA von 140 bis 190 Millionen € liegt damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 294 Millionen; das Gleiche gilt für das operative Ergebnis mit 95 bis 145 Millionen €, hier wurde im Vorjahr ein Gewinn von 251 Millionen € erzielt.
Bewertung der Prognosedaten
Auf den ersten Blick sind die erwarteten Zahlen erschreckend, allerdings muss man bedenken, dass das abgelaufene Geschäftsjahr von der Ukraine-Krise stark profitiert hatte. Im Zuge der Preissteigerungen legten auch die Preise für Bioethanol zu, was zu einem enormen Umsatz- und Gewinnanstieg führte.
Ohne diesen Sondereffekt wären die sehr guten Geschäftszahlen so nicht entstanden. Bezieht man die neuen Werte auf das Geschäftsjahr 2020/2021, liegen sie deutlich darüber.
Dass das laufende Geschäftsjahr schlechter ausfallen wird, wurde bereits kommuniziert. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie die tatsächlichen Quartalszahlen ausfallen.
Was bedeutet das für die Kursentwicklung?
Die Mitteilung hat zu keinem Kursrückgang geführt, dies zeigt, dass die Marktteilnehmer davon nicht überrascht wurden. Durch den bisherigen Kursrückgang ist vieles davon bereits eingepreist.
Die gesunkenen Preise für Erdgas und Erdöl tragen mit dazu bei, dass Bioethanol billiger wird. Zudem belastet die „Tank- oder Tellerdiskussion“ weiterhin die Kursentwicklung. Die Energiegewinnung aus Biomasse wird im Gegensatz zur Windenergie weniger priorisiert.
Fazit: Aktie unterbewertet
Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass es sich um einen Zukunftswert handelt, in diesem Artikel bin ich bereits darauf eingegangen. Mittlerweile ist ein Kursniveau erreicht, das nicht dem tatsächlichen Unternehmenswert entspricht.
Auch wenn der Ertrag sinkt, ist die Umsatzrendite mit rund 15% immer noch gut. Das Unternehmen ist dabei, sich zu diversifizieren, hieraus sollten die nächsten Jahre zunehmend Gewinne erzielt werden.
Durch die erhöhte Dividende von 0,60 € wird das Papier zu einem Renditewert, momentan entspricht das einer Rendite von 5,7%.
Für langfristig orientierte Anleger eignet sich die Aktie hervorragend als Depotbeimischung. Neben der laufenden Rendite bestehen gute Chancen auf Kurssteigerungen.
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