CrowdStrike-Aktie: Genug abgestraft?

Cathie Wood hat gekauft

Nach der Hiobsbotschaft vergangenen Freitag ist die CrowdStrike-Aktie (WKN: A2PK2R) um -30% auf 263,91 US$ abgestürzt. Vorbörslich sieht es am Dienstag angesichts eines minimalen Plus so aus, als könnte sich das Papier jetzt fangen. Ist es tatsächlich genug abgestraft worden?

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Cathie Wood steigt ein

Die bekannte US-Investorin Cathie Wood ist immer für eine Überraschung gut. Wie jetzt bekanntgeworden ist, hat sie nach dem kolossalen Absturz der CrowdStrike-Aktie zugeschlagen und Papiere im Wert von 12 Millionen US$ erworben.

Doch die Talfahrt der Papiere hat zumindest am Montag keinesfalls aufgehört, sondern am Ende standen -13,46% auf dem Kurszettel. Und das, obwohl gleichzeitig der Nasdaq 100-Index um +1,54% zugelegt hat. Ist Cathie Wood, die laut Medienberichten bereits am Freitag gekauft hatte, schlau und hat das richtige Näschen? Oder irrt sie sich hier?

Probleme behoben, aber...

Fakt ist, dass die Probleme nach dem weltweiten IT-Zusammenbruch vergangenen Freitag, der durch ein fehlerhaftes Software-Update des Cybersecurity-Anbieters verursacht wurde und nach Medienberichten mehr als 8,5 Millionen Windows-Geräte lahmlegte, inzwischen behoben scheinen.

Die Folgen sind allerdings noch zu spüren, inklusive eines gewaltigen Reputationsschadens für CrowdStrike. Schließlich hat sich gerade dieses Unternehmen die Sicherheit auf die Fahnen geschrieben. Zu den weltweit mehr als 29.000 Kunden der Kalifornier zählen Tech-Riesen wie Alphabet, Amazon oder Intel. Keimen hier womöglich Zweifel, die am Ende in Auftragsstornierungen münden? Auszuschließen ist das sicherlich nicht.

Ebenfalls wenig hilfreich für das Unternehmen ist die Forderung des Ausschusses für Innere Sicherheit des US-Repräsentantenhauses, dass CrowdStrike CEO George Kurtz zum Rapport erscheinen soll. Hier winkt wohl weitere negative Publicity.

Analysten reagieren direkt

Analysten haben bereits direkt nach den Ereignissen am Freitag reagiert. Wells Fargo senkte sein Kursziel ebenso wie Guggenheim. Redburn Atlantic stufte von „Buy“ auf „Sell“ ab und schraubte das Kursziel runter von 380 auf 275 US$, wobei das noch zu optimistisch war, wie man angesichts des aktuellen Kurses von knapp 264 US$ heute weiß.

Laut der Plattform Marketscreener ist das Gros der Analysten allerdings immer noch zuversichtlich in Bezug auf eine positive Kursentwicklung mittelfristig. So liegt das durchschnittliche Kursziel bei 391,48 US$, was einem Potenzial von +48% entspricht.

Grässlicher Chart

Der Chart der CrwodStrike-Aktie sieht nach dem Desaster natürlich grässlich aus. Sämtliche gleitenden Durchschnitte wurden gerissen. Kurz- und mittelfristig ist der Trend fallend, langfristig ansteigend. Die nächste Unterstützung liegt bei 249,27 US$. Diese muss unbedingt halten, wenn es nicht noch ein bis zwei Etagen tiefer gehen soll.

Auf der Oberseite wäre der wichtige Widerstand bei 319,18 US$ zu überwinden. Die Rückeroberung der 100-Tage-Linie bei 335 US$ wäre ein bullishes Signal.

Kein Kauf!

Um die eingangs aufgeworfene Frage zu beantworten, ob die CrowdStrike-Aktie genug abgestraft worden ist – aus meiner Sicht lautet die Antwort ganz klar: nein! Und zwar nicht nur deshalb, weil das Chartbild dagegen spricht und weil der Cybersecurity-Anbieter noch lange an den Folgen des Desasters in Form von operativen und finanziellen Schäden zu knabbern haben wird.

Sondern vor allem deshalb, weil ich das Forward Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 67 nicht nachvollziehen kann. CrowdStrike rechnete vor dem Desaster am Freitag für das Gesamtjahr mit einem Umsatz von bis zu 4 Milliarden US$ und einem Gewinn je Aktie (EPS) von 3,77 bis 3,98 US$ – und das bei einer Marktkapitalisierung von immer noch 64 Milliarden US$.

Hohe Wachstumsraten und steigende Margen, gut und schön, aber in meinen Augen ist die Bewertung jenseits von Gut und Böse. Sie war es schon vor dem verhängnisvollen Freitag und ist es jetzt erst recht.

ℹ️ CrowdStrike in Kürze

  • CrowdStrike Holdings ist ein US-amerikanischer Cybersecurity-Spezialist mit Hauptsitz im kalifornischen Sunnyvale.
  • Kerngeschäft des Unternehmens sind die Aufklärung über Bedrohungen, der Schutz von Endgeräten und Reaktionsdienste auf Cyberattacken.
  • In der Vergangenheit war CrowdStrike an der Analyse und Aufklärung verschiedener Hackerangriffe beteiligt.
  • CrowdStrike ist Mitglied im US-Technologieindex Nasdaq 100 und aktuell ca. 64,23 Milliarden US$ wert.

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