CTS Eventim-Aktie: Geht die Talfahrt weiter?

Die CTS Eventim-Aktie (WKN: 547030) ist katastrophal in die Handelswoche gestartet und verlor am Dienstag und Montag insgesamt -14%. Der Auslöser ist wieder mal der Umgang des Unternehmens mit den eigenen Kunden. Könnte das eine weitere Abwärtsbewegung zur Folge haben?

CTS Eventim vorgestellt
Eventim ist ein international führender Anbieter in den Bereichen Live-Entertainment und Ticketing mit Sitz in München. Zur CTS Eventim-Gruppe gehören zahlreiche Konzert- und Festival-Veranstalter wie „Rock am Ring“ und „Hurricane“, aber auch bekannte Online-Portale wie eventim.de und oeticket.com. Daneben fungiert die Gesellschaft aber auch als Betreiber bekannter Veranstaltungsstätten in Europa wie der Lanxess-Arena in Köln und der Berliner Waldbühne. Derzeit erreicht CTS Eventim eine Marktkapitalisierung von 6,21 Milliarden €.

Comedy-Show bringt Absturz

Eigentlich war CTS Eventim mit starken Quartalszahlen und vielen Ticketverkäufen nach Corona sehr gut in den Monat Juni gestartet. Die Aktie zog entsprechend zunächst an. Allerdings pulverisierten sich die Gewinne in dieser Handelswoche bisher zusehends. Auslöser war vordergründig ein Bericht des Comedian Jan Böhmermann, der das Verhalten des Ticketverkäufers kritisierte.

Der Moderator sprach dabei in der Freitagsausgabe vom „ZDF Magazin Royale“ primär die Praktiken rund um Zusatzgebühren, die Ausnutzung der Marktmacht und den Umgang mit Tickethaltern während der Corona-Krise an. Allerdings hatte es schon vor dem Böhmermann-Bericht viel Kritik am Verhalten von Eventim gegeben, sodass Händler dies als Auslöser für Gewinnmitnahmen nutzten.

Analysten uneinig

Die Analysten indes sind sich relativ uneinig, wie sich die öffentliche Stimmung auf das Geschäftsmodell von Eventim auswirken könnte. Ein Bericht der öffentlich-rechtlichen Medien ist in jedem Fall kein Anlass die eigenen Geschäftspraktiken zu ändern.

Die Marktexperten von Kepler Cheuvreux sehen allerdings das Risiko eines kritischeren Blicks durch Medien und Verbraucher, die sich in einer mangelnden Nachfrage nach den Aktien und Tickets widerspiegeln könnte. Die Baader Bank sieht dies nicht als sonderlich problematisch und hob das Kursziel für den Titel auf 70 €.

Aber wie sollten Anleger nun mit der Aktie umgehen?

Krisen sind ein idealer Einstiegszeitpunkt

Normalerweise sind solche Krisen und Skandale der perfekte Einstiegszeitpunkt bei Aktien, da das öffentliche Gedächtnis bekanntlich sehr vergesslich ist. Allerdings besteht das Risiko, dass Eventim zum Feindbild der Medien wird und in diesem Zuge in Deutschland einiges an Gegenwind erfährt.

Da aber aus dem DACH-Raum der Großteil der Umsätze kommt, sollten Anleger vielleicht noch die Entwicklungen der kommenden Wochen abwarten. Wird es wieder still rund um den Konzern, dann kann man über ein Investment nachdenken. Auch eine weitere internationale Diversifizierung wäre in diesem Kontext ein Kaufsignal.

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