CureVac-Aktie +23%: Was tun nach dem Kurssprung?

Nach dem Aderlass Ende 2024 ist die CureVac-Aktie (WKN: A2P71U) mit einer Kursrallye ins neue Jahr gestartet und hat bereits um +32% auf 4,44 US$ zugelegt. Vorbörslich sieht es am Dienstag nach weiteren starken Zugewinnen aus. Ist dieser fulminante Rebound nur ein kurzes Intermezzo oder geht's weiter hoch?

Eine Kursexplosion

Das ist doch das, was Aktionäre gerne sehen: Die CureVac-Aktie startet im neuen Jahr richtig durch. Allein am Montag war sie einer der größten Gewinner unter den US-Biotech-Titeln mit einem satten Kurssprung um knapp +23%. Vom Tief bei 2,50 US$ im November hat das Papier damit um fast +80% zugelegt. Was steckt hinter dieser Kursexplosion?

Bahnbrechende Nachrichten seitens des Unternehmens gibt es nicht. So dürften in erster Linie zwei Dinge für den Kurssprung verantwortlich sein: Einerseits die neueste Entwicklung in den USA in Sachen Vogelgrippe und andererseits ein Phänomen, das oft bei Biotech-Titeln zu Beginn eines neuen Jahres zu beobachten ist. Nach dem sogenannten Tax-Loss-Selling, bei dem Investoren zum Ende eines Jahres hin Aktien mit Verlust verkaufen, um ihre steuerlichen Abgaben für vorherige Kursgewinne zu reduzieren, kehren selbige anschließend wieder zurück, weil sie prinzipiell vom Unternehmen und der Aktie überzeugt sind.

Der Chef macht mobil

Sicherlich haben auch Aussagen von CureVac-Chef Alexander Zehnder gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX den Kurs beflügelt. Zehnder hat noch einmal betont, dass sich die Tübinger neu ausrichten und auf die Forschung fokussieren, die sie in der Vergangenheit stark gemacht habe. Er nannte die Bereiche Onkologie und Nicht-Atemwegserkrankungen, auf die man sich konzentrieren wolle.

Zehnder sagte wörtlich:

Mit der mRNA-Technologie wollen wir beispielsweise bakterielle Krankheiten angehen. Auch wiederkehrende Harnweg-Erkrankungen sind ein Thema.

Aufhorchen lässt hier insbesondere die Aussage der CureVac-Chefs, man sei mit verschiedenen möglichen Partnern aus der Pharmabranche hierzu in Gesprächen.

Starkes Chartbild

Das Chartbild der CureVac-Aktie sieht aktuell stark aus, der kurz- und mittelfristige Trend ist ansteigend. Das Papier hat bereits sämtliche gleitenden Durchschnitte weit hinter sich gelassen. Somit könnte das 52-Wochen-Hoch bei 5,28 US$ nun ins Visier rücken. Allerdings liegt inzwischen der Relative Strength Index (RSI) bei über 80 und zeigt damit einen stark überkauften Zustand auf. Eine Unterstützung lässt sich erst bei 3,37 US$ ausmachen.

Besser Gewinne mitnehmen

Meiner Meinung nach sind es vor allem Spekulanten, die aktuell mit Blick auf die Vogelgrippe den Kurs der CureVac-Aktie in die Höhe treiben. Deshalb dürften Anleger gut beraten sein, Gewinnmitnahmen in Erwägung zu ziehen. Denn bei einem Börsenwert von rund 1 Milliarde US$ ist schon arg viel Fantasie im Kurs eingepreist angesichts eines deutlich niedrigeren Netto-Kassenbestands und einer Forschung, die noch in den Kinderschuhen steckt.

Immerhin verfügt CureVac über eine so gute Finanzlage, dass man sich selbst bis 2028 finanziert sieht. Damit besteht ausreichend Zeit, um Wert für Aktionäre zu schaffen. Biotech-Aktien mit wesentlich besseren Chancen auf Kursgewinne finden Interessenten aber eher im exklusiven No Brainer Club. Wer langfristige Renditen im Biotechsektor sucht, könnte sich Evotec genauer ansehen. Unser neuer Report liefert eine fundierte Analyse dieses spannenden MDAX-Wertes.