CureVac-Aktie rennt weiter: Vorsicht, Falle?
Die CureVac-Aktie (WKN: A2P71U) legt eine phänomenale Performance aufs Parket. Vorbörslich stehen in den USA schon wieder +9% und 13,63 US$ auf der Kurstafel. Damit hat das Papier seit Jahresbeginn um mehr als +100% zugelegt. Die große Frage lautet: Ist hier noch mehr drin oder sollten Anleger Gewinne mitnehmen?
CureVac mit Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA. Im vergangenen Sommer musste der Wirkstoffhersteller den Zulassungsantrag für seinen ersten Corona-Impfstoff aufgrund schwacher Studienergebnisse zurückziehen. Derzeit arbeitet das Unternehmen zusammen mit dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) an einem verbesserten Corona-Vakzin. CureVac ist an der Nasdaq-Börse notiert mit einer Marktkapitalisierung von rund 2,4 Milliarden US$.
Präsentation bei JP Morgan-Konferenz
In diesen Tagen präsentiert sich CureVac auf der im Biotech-Bereich wichtigsten Gesundheitskonferenz, der von JP Morgan in San Francisco. Derzeit haben die Tübinger gut lachen, nachdem sie positive Daten aus ihrem Covid-19-Grippe-Kombi-Impfstoffprogramm vermelden konnten.
Jefferies: Kursziel 21 US$
Die im vergangenen Jahr so schwer verprügelte Aktie – es ging runter von über 30 US$ auf unter 6 US$ – schießt seitdem immer höher. Ein Ende scheint vorerst nicht in Sicht. Zumindest nicht, wenn man den Analysten von Jefferies Glauben schenken darf. Die haben ihr Kursziel massiv von 9 auf 21 US$ angehoben.
Was die Euphorie beflügelt
Was die Euphorie auslöst, ist der mRNA-Wirkstoffkandidat CV501, der gemeinsam mit Pharma-Riese GlaxoSmithKline (GSK) entwickelt wird. Er soll in Kürze in die nächste Phase der klinischen Studien eintreten.
In Wahrheit ist es aber wohl nicht dieser eine Wirkstoffkandidat – sondern die gestiegene Hoffnung darauf, dass die gesamte mRNA-Forschung der Tübinger sehr wohl funktioniert. Daran hatte der Markt größte Zweifel, weshalb die Aktie 2022 in die Tiefe rauschte.
Ein Blick auf die Pipeline
Ob das tatsächlich so ist, lassen wir mal dahingestellt. Fakt ist, dass CureVac nicht nur den Kombi-Corona-Impfstoff der zweiten Generation in der Pipeline hat, sondern noch weitere zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten in Zusammenarbeit mit GSK und in Eigenregie.
Es gibt etwa den Kandidaten CV7202 gegen Tollwut (Phase 1) sowie den Onkologie-Kandidaten CV8102 (Phase 1), um nur Beispiele zu nennen.
Neuer Chef bald am Ruder
Zudem hat das Unternehmen am Montag bekanntgegeben, dass am 1. April der ehemalige Sanofi-Manager Alexander Zehnder den CEO-Posten von Franz-Werner Haas übernimmt, der dann ausscheidet.
Die Aufgabe des neuen Chefs beschreibt Jean Stéphenne, Vorsitzender des Aufsichtsrats, so:
Die jüngste klinische Validierung der Leistungsfähigkeit der proprietären mRNA-Technologieplattform von CureVac stellt einen wichtigen Wendepunkt dar, um das Unternehmen zu einem relevanten kommerziellen Akteur zu machen.
Insofern weckt der neue Mann, der bald im Chefsessel Platz nimmt, natürlich ebenfalls die Fantasie der Anleger.
Starker Rückgang an liquiden Mitteln
Die entscheidende Frage für Anleger ist nun: Ist die aktuelle Bewertung des Unternehmens an der Börse von 2,4 Milliarden US$ gerechtfertigt oder nicht? Aus meiner Sicht fällt die Antwort klar aus: Nein!
Laut den letzten Quartalszahlen verfügte CureVac Ende September 2022 über 540,9 Millionen € an liquiden Mitteln, verglichen mit 811,5 Millionen € Ende Dezember 2021 ein erheblicher Rückgang.
Die Marktkapitalisierung ist hier also nicht durch den Nettokassenbestand gedeckt, wie es derzeit bei etlichen anderen Biotech-Werten der Fall ist.
Zudem sind die kurz- und mittelfristigen Einnahmeaussichten bescheiden, erst recht wenn man bedenkt, dass die derzeit so gefeierten Daten des Kombi-Impfstoffs für Covid-19 und Grippe mit denen der Platzhirsche BioNTech/Pfizer und Moderna konkurrieren müssen.
Gewinne mitnehmen!
Meiner Meinung nach kann es für Anleger aktuell nach der sagenhaften Kursrallye nur eine Empfehlung geben: Gewinne mitnehmen und über die Profite freuen! Eine Korrektur ist nahezu unausweichlich und kann jederzeit einsetzen, und sie dürfte dann recht scharf ausfallen.
Grundsätzlich überzeugt mich die Aktie nicht, weder von der Forschungsseite her noch von den Finanzen her. Ich werde sie auf keinen Fall kaufen. Im exklusiven No Brainer Club gibt es etliche Titel aus dem Biotech-Sektor mit wesentlich besserem Chance-Risiko-Profil.
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