CureVac-Aktie: Volle Kassen – was nun?
Nach dem Verkauf der Lizenzrechte seiner Covid- und Grippeimpfstoffe richtet sich das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac neu aus. Die CureVac-Aktie (WKN: A2P71U) hat sich infolgedessen stabilisiert und notiert aktuell bei 3,60 US$. Was können Anleger jetzt erwarten?
Aktuell nur Trader unterwegs
Nach dem großen Deal mit dem britischen Pharmakonzern GSK, den das Bundeskartellamt bereits genehmigt hat, ist es relativ ruhig geworden um CureVac. Die Aktie hat sich binnen eines Monats kaum bewegt, abgesehen davon, dass kurzfristig orientierte Trader sie mal ein paar Cent rauf und dann wieder ein paar Cent runter bewegen.
Das Handelsvolumen an der Nasdaq spricht hier Bände. Gerade einmal rund 466.000 Stücke sind am Mittwoch gehandelt worden, das ist angesichts eines durchschnittlichen Drei-Monats-Handelsvolumens von 1,34 Millionen Aktien relativ wenig. Die Sommerflaute spielt dabei natürlich auch eine Rolle.
Finanziell gut aufgestellt
Die Kassen der Tübinger sind infolge des GSK-Deals voll, denn 400 Millionen € fließen vorab und bis zu 1,45 Milliarden € können es letztlich bei Erreichen bestimmter vertraglich vereinbarter Meilensteine werden. Berücksichtigt man zusätzlich, dass bereits zuvor ein drastischer Personalabbau um 30% eingeleitet worden ist und dass die Betriebskosten ab 2025 um rund 30% sinken sollen, so ist das Unternehmen insgesamt finanziell gut aufgestellt.
Nach eigenen Angaben ist CureVac bis 2028 finanziert – eine sehr gute Nachricht für Anleger, denn so sind einerseits keine Kapitalmaßnahmen zu befürchten und andererseits haben die Tübinger viel Zeit, um durch ihre Forschungen Wert für die Anteilseigner zu schaffen. Oder, wie CureVac-Chef Alexander Zehnder es formulierte, man kann „ein neues Kapitel aufschlagen“.
Möglicherweise ergeben sich sogar noch zusätzliche Finanzmittel. Denn die Biotech-Schmiede gibt nicht auf in ihrem Bemühen, die angebliche Verletzung seiner Patentrechte geltend zu machen. Kürzlich hat CureVac neue Verhandlungstermine für Patentklagen gegen BioNTech und Pfizer bekanntgegeben. Bislang ist allerdings nichts dabei herausgekommen.
Freundliches Chartbild
Der Chart der CureVac-Aktie zeigt kurzfristig einen ansteigenden und mittel- und langfristig einen neutralen Trend. Das Chartbild ist also aktuell recht freundlich. Die nächsten großen Widerstände liegen bei 3,79 US$ und bei 4,99 US$.
Auf der Unterseite findet die Aktie Unterstützung bei 3,40 US$ und dann erst wieder bei 2,31 US$. Aktuell befindet sie sich nahe an der kurzfristig trendweisenden 50-Tage-Linie bei 3,62 US$.
Aktie weckt keine Fantasie
Für ein kleines Biotech-Unternehmen, das für die teuren Forschungen bis zur möglichen Zulassung eines Medikaments sehr viel Geld ausgeben muss, ist es immer top, wenn die Kasse voll ist und man sich längere Zeit nicht um Finanzmittel kümmern muss. Das ist derzeit bei CureVac so.
Man fragt sich jedoch, woher die Fantasie für Kurssteigerungen kommen soll. Die Tübinger richten sich strategisch neu aus und fokussieren sich auf die mRNA-basierte Krebsforschung – doch diese steckt noch in den Kinderschuhen. Ich habe aufgrund der erfolglosen Covid-Forschungen der Vergangenheit auch meine Zweifel daran, dass die Technologie-Plattform von CureVac funktioniert, und werde aus diesen Gründen hier nicht investieren.
Für Anleger, die dagegen an die Forschung der Tübinger glauben, ergibt sich möglicherweise eine Chance: Noch in diesem Jahr soll es Daten aus einer Studie des Krebsimpfstoffkandidaten CVGBM bei Glioblastomen geben, dabei handelt es sich um Phase 1. Danach wird wohl länger wenig kommen, denn erst bis Ende 2026 sollen zwei weitere Phase-1-Studien begonnen werden.
ℹ️ CureVac in Kürze
- CureVac mit operativer Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf Grundlage des Botenmoleküls mRNA.
- Das Biotech-Unternehmen notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq und ist aktuell ca. 807 Millionen US$ wert.
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