CureVac-Aktie: Wie tief fällt sie noch?

Kurs stürzt weiter ab
18.06.24 um 11:27

Nach ihrem beeindruckenden Höhenflug mit mehr als +100% von Ende April bis Anfang Juni marschiert die CureVac-Aktie (WKN: A2P71U) wieder stramm Richtung Süden. Wir hatten Anleger auf genau diese Entwicklung rechtzeitig hingewiesen. Doch wie geht es jetzt weiter? Ist die scharfe Korrektur alsbald beendet?

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Nichts für schwache Nerven

Die CureVac-Aktie ist gewiss nichts für schwache Nerven. Erst gab es bis zum 26. April eine anscheinend nicht enden wollende Talfahrt, dann plötzlich einen rasanten Höhenflug. In Zahlen ausgedrückt: Es ging von 4,19 US$ bis auf 2,22 US$ hinab und dann binnen kurzer Zeit auf 4,99 US$ hoch.

Doch seitdem ist es mit der Herrlichkeit vorbei. Das Papier verliert rasant an Wert, binnen der vergangenen fünf Handelstage fast -23%. Zum Wochenauftakt hat das Papier an der Nasdaq -5% eingebüßt und notiert jetzt bei 3,48 US$.

Wir haben diese Entwicklung kommen sehen und am 7. Juni in diesem Bericht Anlegern geraten, Gewinnmitnahmen in Erwägung zu ziehen. Doch woher kommen überhaupt diese starken Schwankungen? Und wie tief kann die Aktie noch fallen?

Vogelgrippe-Hype ebbt ab

Die Erklärung für den jüngsten Kursverfall liegt auf der Hand: Der Hype um die Vogelgrippe ebbt ab. Nachdem es einen ersten Todesfall eines Mannes aus Mexiko infolge einer Infizierung mit der Virus-Variante H5N2 und Spekulationen über eine weitere Verbreitung der Krankheit gegeben hatte, sind aktuell keine neuen Fälle zu verzeichnen.

Was zu erwarten war, worauf wir in diesem Artikel aufmerksam gemacht hatten. Schließlich hatte das renommierte Robert Koch-Institut beizeiten festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung des Virus aus medizinischer Sicht eher unwahrscheinlich sei.

Somit ist auch die Spekulation vieler Anleger, dass Impfstoffe von Spezialisten wie CureVac bald stark gefragt sein könnten, vorerst hinfällig geworden.

Das normale Geschäft

Inzwischen richtet sich das Augenmerk bei der CureVac-Aktie wieder darauf, was tatsächlich geschieht, auf das normale Geschäft also. So haben die Tübinger kürzlich den Start einer Phase-2-Studie mit einem multivalenten Impfstoffkandidaten gegen die saisonale Grippe bekanntgegeben.

Hier arbeiten sie mit GlaxoSmith/Kline (GSK) zusammen und wollen vor allem unter Beweis stellen, dass ihre mRNA-Technologie-Plattform funktioniert. Viele Investoren hegen daran immer noch starke Zweifel, nachdem CureVac mit seinem Corona-Impfstoff kläglich gescheitert war.

Charttechnisch am Scheideweg

Charttechnisch gibt die CureVac-Aktie aktuell kein gutes Bild ab. Sie wird seit Tagen nur abverkauft, was sich an den roten Kerzen zeigt. Der Trend ist zwar kurz-, mittel- und langfristig neutral, doch die 100-Tage-Linie bei 3,30 US$ und die 50-Tage-Linie bei 3,28 US$ rücken gefährlich nahe. Sollten sie unterschritten werden, läuft es auf einen Test der Hauptunterstützung bei 2,88 US$ hinaus.

Auf der Oberseite ist der nächste Widerstand weit entfernt, er liegt bei 4,99 US$.

Nicht ins fallende Messer greifen

Meiner Meinung nach sollten Anleger der Versuchung widerstehen, hier ins fallende Messer zu greifen. Zwar kann der Vogelgrippe-Hype jederzeit erneut aufflammen, doch darauf zu setzen, wäre ein Vabanque-Spiel.

Fundamental ist die CureVac-Aktie bei einer Marktkapitalisierung von 780 Millionen US$ drastisch überbewertet. Zum Ende des ersten Quartals, das geprägt war von einem hohen Barmittelabfluss, hatte das Unternehmen 300 Millionen € in der Kasse. Angesichts des mehr als doppelt so hohen Börsenwerts sind also bereits viele Hoffnungen im Kurs eingepreist.

Immerhin hat das Management bestätigt, dass der Cash Runway voraussichtlich bis zum vierten Quartal 2025 reichen wird. Vorerst ist somit wohl keine Kapitalmaßnahme zu befürchten.

ℹ️ CureVac in Kürze

  • CureVac mit operativer Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf Grundlage des Botenmoleküls mRNA.
  • Der Börsenwert beträgt aktuell 780 Millionen US$.

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