CureVac: Das sieht leider nicht gut aus!

02.12.21

Die Aktie von CureVac (WKN: A2P71U) fängt sich gerade – und schon droht das nächste Unheil: Das gestrige Investoren-Event „Vaccines Day“ von Wettbewerber Sanofi wirft ein schlechtes Licht auf die Verträglichkeit von Impfstoffen auf Basis der unmodifizierten mRNA.

CureVac ist ein Biotech-Unternehmen mit rechtlichem Sitz in den Niederlanden und Zentrale in Tübingen, das sich auf die Erforschung und die Entwicklung von Arzneimitteln auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA spezialisiert hat.

Details zur Präsentation geben weiteren Aufschluss. Sanofi hat mit mehreren Akquisitionen – unter anderem der ehemaligen NBC-Kernposition Translate Bio – ein ganzes Ökosystem aus mRNA-Technologien aufgebaut und verfolgt einen langfristigen Entwicklungsplan.

Sehr deutliche Nebenwirkungen bei unmodifizierter Variante

Wie die veröffentlichten Daten zeigen, litt ein sehr bedeutender Teil der Probanden (bis zu 60%) an sogenannten „Grade 3 adverse events“:

Nebenwirkungen von Sanofis mRNA-Impfstoff-Kandidat

Insbesondere für Impfstoffe außerhalb einer Notlage wie zu Beginn der Pandemie ist das eindeutig und mit Abstand zu viel. Nebenwirkungen dieser Kategorie sollten äußerst selten sein oder besser überhaupt nicht auftreten.

Unmodifizierten Ansatz verabschiedet

Da CureVacs zweiter Impfstoffkandidat gegen Covid-19 (CV2CoV) ebenfalls auf der mittlerweile ungeliebten, unmodifizierten Variante basiert, sehe ich meine bisherige Skepsis noch einmal bestätigt. Ich prognostiziere, dass auch dieser Kandidat über das Entwicklungsstadium nicht hinauskommen wird. Die gesamte Wettbewerbssituation bietet ein ernüchterndes Bild!

BioNTech, Moderna und Sanofi haben mehr Erfahrung und ein Vielfaches der Mittel, die CureVac in die Entwicklung investieren kann. Trotz der Partnerschaft mit GlaxoSmithKline musste CureVac vergangene Zeitschienen oft einkassieren. Ich befürchte, dass dieser Abstand mit der Zeit nur größer wird.

CureVac arbeitet zwar auch mittlerweile an Impfstoffen auf Basis einer modifizierten mRNA, hängt aber deutlich hinterher. Während Wettbewerber sich zuversichtlich zeigen, binnen 100 Tagen einen Booster für eine Variante zu produzieren, müssen Aktionäre von CureVac bangen, ob es überhaupt ein Covid-Impfstoffkandidat der Firma auf den Markt schafft.

Hohe Bewertung das große Problem

Das ist alles noch kein Beinbruch und operativer Rückstand lässt sich natürlich aufholen. Doch für potenzielle Käufer der Aktie bleibt die hohe Bewertung ein Problem. Mit rund 6,74 Milliarden US$ Marktkapitalisierung genießt das Unternehmen immer noch Vorschusslorbeeren von geschätzt 5 Milliarden US$. Womit sich die Firma das verdient hat, ist und bleibt mir ein Rätsel.

Ein gewisser mRNA-Plattform-Wert wird CureVac sicherlich noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Doch wenn nicht bald einmal wettbewerbsfähige Daten geliefert werden, droht den Tübingern eine Negativschleife aus fallenden Kursen bei gleichzeitig hohem Kapitalbedarf, der durch neue Aktien gedeckt werden muss.

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