CureVac: Debakel mit Covid-Impfstoff – hier ist die Alternative!
Böse Überraschung für alle Anleger, nicht aber für die Experten und Mitglieder des No Brainer Clubs: Gestern nach Börsenschluss hat CureVac (WKN: A2P71U) mitgeteilt, dass sein Covid-19-Impfstoffkandidat nur „eine vorläufige Wirksamkeit von 47 % erreichte“ und „damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien“. Eine Zulassung dürfte somit ausgeschlossen sein. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel rund -50%. Wir haben eine bessere Alternative!
CureVac ist ein Biotech-Unternehmen mit rechtlichem Sitz in den Niederlanden und Zentrale in Tübingen, das sich auf die Erforschung und die Entwicklung von Arzneimitteln auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA spezialisiert hat.
Viele Virus-Varianten
Die sogenannte HERALD-Studie für den Covid-19-Impfstoffkandidaten der ersten Generation (CVnCoV) wurde von CureVac zusammen mit Bayer mit rund 40.000 Probanden in zehn Ländern in Lateinamerika und Europa durchgeführt. In der zweiten Zwischenanalyse wurden 134 Fälle untersucht, die mindestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung auftraten. Sie wiesen, wie der Konzern mitteilt, mindestens 13 Varianten des Virus auf.
Das Zwischenergebnis der Phase 2b/3-Studie bewertet der Vorstandsvorsitzende Dr. Franz-Werner Haas so:
Wir hatten auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft, haben aber gesehen, dass es bei dieser beispiellosen Bandbreite an Varianten eine Herausforderung darstellt, eine hohe Wirksamkeit zu erzielen.
Studie läuft weiter
Die verfügbaren Daten wurden an die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) übermittelt. Das Data Safety Monitoring Board (DSMB) hat immerhin ein gutes Sicherheitsprofil bestätigt, was zu erwarten war. Die Studie soll bis zur finalen Analyse mit mindestens 80 weiteren Fällen fortgesetzt werden.
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Wir wussten es!
Das Debakel der Tübinger Biotech-Schmiede erkannten Experten des No Brainer Clubs bereits frühzeitig. So brachten wir schon am 29. Mai einen Impfstoff-Flop ins Spiel und fragten, ob die Bundesregierung, die für die zweite Jahreshälfte große Pläne mit dem CureVac-Kandidaten verfolgte, auf das falsche Pferd gesetzt habe. Und am 8. Juni berichteten wir exklusiv über die Problematik mit dem Covid-19-Impfstoffkandidaten.
CureVac arbeitet nun gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline verstärkt an der Entwicklung von Kandidaten der zweiten Generation. Dazu sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Franz-Werner Haas:
Aufgrund der variantenreichen Umgebung zeigt sich darüber hinaus, dass die Entwicklung von Impfstoffen der zweiten Generation sehr wichtig ist, da immer neue Varianten auftreten.
Während die klinischen Studien hierzu erst im dritten Quartal 2021 beginnen sollen und CureVac trotz des Crash am Mittwochabend immer noch eine Marktkapitalisierung von fast 10 Milliarden US$ auf die Waage bringt, sind Konkurrenten bereits viel weiter – und wesentlich attraktiver bewertet!
Vakzin-Kandidat adressiert alle Virus-Varianten
So entwickelt das US-Biotech-Unternehmen Translate Bio (WKN: A2JPE8) gemeinsam mit Sanofi, dem französischen Weltmarktführer bei Impfstoffen, ein Covid-19-Vakzin auf Basis der mRNA-Technologie, das möglichst viele, wenn nicht gar alle Virus-Varianten adressieren soll.
Erste Ergebnisse der Phase 1/2-Studie werden im dritten Quartal erwartet. Eine Zulassung ist vorbehaltlich der Genehmigung der Behörden für Ende 2021/Anfang 2022 geplant.
Besseres Studiendesign
Das Vakzin von Translate Bio und Sanofi unterscheidet sich erheblich von dem von CureVac, insbesondere in Dosierung und Zusammensetzung. Experten vertraten bereits frühzeitig die Ansicht, CureVac habe die Dosis in der Phase 2/3 zu niedrig angesetzt. Translate/Sanofi haben ihre Studie weitsichtiger designt und arbeiten unter anderem mit einer viel größeren Spannbreite der Dosierungen.
Translate Bio, ein Pionier der mRNA-Forschung
Translate Bio ist mit 13 Jahren Forschungserfahrung ein Pionier und neben Moderna, BioNTech und CureVac einer der vier großen mRNA-Player weltweit. Im Vergleich zur Konkurrenz weist Translate jedoch eine geradezu lächerliche Marktkapitalisierung von nur etwas mehr als 1,5 Milliarden US$ auf. Zum Vergleich: Moderna wird mit mehr als 83 Milliarden US$, BioNTech mit über 53 Milliarden US$ bewertet.
Bundesregierung und Europäische Union werden alsbald damit beginnen müssen, sich andere Anbieter zu suchen. Sie hatten mit Hunderten Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffes von CureVac geplant. Clevere Anleger sollten die Entwicklung antizipieren und ihr Geld umschichten – raus aus der CureVac-Aktie, rein in das aussichtsreichere Papier von Translate Bio.
Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Translate Bio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.