CureVac: Hoffnungsträger in Runde zwei – wie stehen die Chancen?
Gestern wurde das Daten-Paket von CureVac (WKN: A2P71U) zum Impfstoff bereits angekündigt, mittlerweile ist es tatsächlich einsehbar! Auf den ersten Blick überzeugen die Daten – aber reicht das?
In einer Tierstudie wurde sechs Primaten im Abstand von vier Wochen je eine Dosis des Corona-Impfstoffes der zweiten Generation verabreicht, CV2CoV genannt. Der Impfstoff der ersten Generation, CVnCoV, sowie eine Placebo-Injektion wurden ebenfalls an sechs Subjekte verimpft. Anschließend wurde die Immunreaktion gemessen.
Antikörperbildung bisher der Goldstandard
Bisher war bei nahezu allen Impfstoffen die Bildung der Antikörper mit der beste Indikator, wie gut die Wirksamkeit in den endgültigen Studien ausfallen wird. Hier muss man nun ganz klar sagen: CureVac und GlaxoSmithKline konnten eine deutliche Verbesserung und wettbewerbsfähige Daten – zumindest in diesen ersten Tierversuchen – produzieren:
Auch bei den Virus-Varianten konnte eine deutliche Verbesserung festgestellt werden, auch wenn die Antikörperbildung weiterhin gegen den Originalstrang des Virus am ausgeprägtesten ist:
Ermutigende Daten – aber vermutlich zu spät
Wäre es jetzt April 2020, würden Investoren zurecht euphorisch werden. Doch mit zahlreichen zugelassenen Impfstoffen, Tendenz steigend, bleibt die Frage, ob CureVac nicht einfach viel zu spät auf dem Markt sein wird. Vorausgesetzt zudem, dass sich die Daten in den notwendigen Studien bestätigen. Außerdem bleibt die Frage offen, ob die Gesundheitsbehörden weltweit in Zukunft nicht deutlich mehr Daten verlangen werden, da es aller Voraussicht nach bald einige endgültig zugelassene Impfstoffe geben wird.
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Eilige Notfallzulassungen sind dann im Grunde nicht mehr gerechtfertigt. Gleichzeitig sind sehr viele Menschen bereits geimpft und zukünftige Zulassungsstudien werden eine Herausforderung. Finden sich Mitte bis Ende 2022 überhaupt noch schnell viele ungeimpfte Probanden, die auch impfwillig sind? Wie geht man mit all jenen um, die bereits einen Impfstoff erhalten haben? Oder muss sich CV2CoV gar gegen den „Standard of Care“, also Comirnaty oder Spikevax, durchsetzen? Oder kommt das Mittel nur noch als Booster in Frage?
Aufholjagd wird sehr schwierig
Der zeitliche Rückstand für CureVac ist also ein ernsthaftes Problem, das in Zukunft sogar noch größer werden könnte. Bis es realistisch ist, dass die Tübinger Biotech-Firma einen Covid-19-Impfstoff auf dem Markt hat, pumpen andere Hersteller aller Voraussicht nach validierte und verträgliche Vakzine in einer zweistelligen Milliardenanzahl pro Jahr auf den Markt.
Meiner Meinung nach ist CureVac zu spät und wird diesen Rückstand auch nicht mehr aufholen, sodass die sprudelnden Milliardengewinne von Konkurrent BioNTech in Reichweite kämen. Bei Kursen von 63 US$ und einer Marktkapitalisierung von knapp 12 Milliarden US$ ist die Aktie damit deutlich zu teuer für meinen Geschmack.
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