CureVac: Impfstoff später – schläft die EU auch bei Sanofi?
CureVac (WKN: A2P71U) wird seinen Corona-Impfstoff neuesten Informationen zufolge nicht vor Ende Juni auf den Markt bringen können. Grund seien Analysen des Vakzins in Bezug auf die Virus-Varianten, heißt es vom Unternehmen.
CureVac hatte ursprünglich in Aussicht gestellt, noch bis Ende des laufenden ersten Quartals ausreichend Daten für einen Zulassungsantrag generieren zu können. Ein Antrag werde nun aber erst Mitte des kommenden Quartals erfolgen können, so Unternehmenssprecher Schüller. Damit wäre eine Zulassung zum Halbjahresende realistisch.
Das CureVac-Vakzin, das bei Bayer, Novartis und Wacker Chemie produziert werden soll, gehört zur ersten Impfstoffgeneration beim Einsatz gegen das Coronavirus. Es ist davon auszugehen, dass das Präparat gegen mittlerweile teils beherrschende und neu aufkommende Mutationen weniger Wirkung zeigt.
Sanofi dürfte den Corona-Markt langfristig beherrschen
Längst ist gut informierten Fachkreisen klar, dass Corona zum dauerhaften Begleiter werden wird. Schnell anpassbare Impfstoffe auf Basis der mRNA-Technologie werden einen geschätzt jährlich rund 10 Milliarden US-Dollar schweren Markt dominieren. Sanofi als Weltmarktführer im Impfstoffsektor hat unlängst angekündigt, eine ganze Reihe an Kandidaten gegen Corona-Varianten zu prüfen.
Bereits im kommenden Jahr dürfte Sanofi seiner Führungsrolle gerecht werden. Der Konzern ist im eigenen Land seit längerem massivstem Druck ausgesetzt, endlich zu liefern. Die bisherige Bedeutungslosigkeit Sanofis in der Pandemie ist für die stolzen Franzosen ein Schlag ins Gesicht.
Hauptprofiteur der Sanofi-Offensive ist der US-amerikanische mRNA-Forscher Translate Bio (WKN: A2JPE8). Erfahre hier mehr über dessen glänzende Perspektiven.
Für die EU und den deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn gilt es nun, sich rechtzeitig bei Sanofi zu positionieren und die folgenschweren Fehler der Vergangenheit, als zu spät und zu wenig mRNA-Impfstoff bei BioNTech und Moderna bestellt wurde, nicht zu wiederholen.
Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Translate Bio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.