CureVac: Nein zur Zulassung – EU sollte Geld sinnvoll nutzen!
Bei CureVac (WKN: A2P71U) liegen die Nerven blank: Das Unternehmen klammert sich an die Hoffnung auf eine Zulassung seines Impfstoffs CVnCo. Doch diese hätte einen überaus faden Beigeschmack.
Mit nur 48% Vakzin-Wirksamkeit gegen eine Covid-19-Erkrankung hat der einst über alle Maßen gehypte mRNA-Forscher aus Tübingen auf ganzer Linie enttäuscht. Oder besser gesagt: versagt. Denn eine Effektivität von über 50% gilt weitläufig als Mindesthürde für eine Zulassung. Jetzt, wo eine Impfstoffknappheit innerhalb der EU kaum mehr gegeben ist und das CureVac-Präparat aufgrund der geringen Akzeptanz zwangsläufig zu einem Ladenhüter würde, wie es selbst das überlegene Mittel von AstraZeneca geworden ist, wäre eine Zulassung schlicht falsch.
Die EU würde im Falle einer Zulassung mehrere Milliarden € vernichten. 225 Millionen Dosen plus Option hatte sie von CVnCo bestellt. Der Preis des Impfstoffs wurde auf 10 € je Dosis beziffert. Nur im Falle einer baldigen Zulassung hätte CureVac Anspruch auf die Zahlung. Klar, dass man beim Management nun alles versucht, irgendwie noch an die Gelder zu gelangen.
Management-Kommunikation ein Skandal
Die zuständige Europäische Arzneimittelagentur EMA muss hart bleiben und die Zulassung auch deswegen verweigern, da CureVac ganz offensichtlich die wahren Gründe für das Scheitern der Studie verschleiert und die Virus-Varianten als Hauptgrund hervorschiebt. Längst haben Experten diese These als hochgradig scheinheilig zerpflückt. Klar ist: Andere mRNA-Impfstoffe haben weit weniger Probleme mit Varianten. Auch zeigten die Studienergebnisse selbst beim Ursprungsvirus nur eine schwache Wirksamkeit.
Die EU und die Bundesregierung sollten tunlichst schauen, den Hedgefonds nach den bisherigen öffentlichen Hilfen nicht noch weitere Milliarden in den Rachen zu werfen. Denkbar wäre maximal eine Abnahme des Impfstoffs zum Selbstkostenpreis, um ihn dann in der Dritten Welt zu verteilen. Doch auch hier gibt es bereits weit günstigere Alternativen.
Das CureVac-Management darf nach einer skandalösen Kommunikation nicht auch noch belohnt werden. Der Grund des Scheiterns liegt in Fehlern bei Management und Entwicklung begründet. CureVac hat es verpasst, frühzeitig auf einen kompetenten Pharma-Partner zu setzen. Genau das hat beispielsweise unser Top-Favorit Translate Bio (WKN: A2JPE8) mit dem Impfstoff-Weltmarktführer Sanofi getan.
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Translate Bio könnte Top-Impfstoff der 2. Generation stellen
Noch unbeachtet von der großen Masse schreiten Translate Bio und Sanofi bei ihrem Impfstoffprogramm weiter schnell voran. Nun kommt aus Brasilien die Nachricht, wonach Sanofi die Genehmigung für eine weitere Phase 1/2-Studie zu einem neuen Covid-19-Impfstoffkandidaten auf Basis von Translates mRNA-Technologie erhalten habe.
Die beiden Unternehmen hatten bereits angekündigt, weitere Vakzin-Konstrukte zu testen, um insbesondere die aufkommenden Virus-Varianten effektiv adressieren zu können. Ein erster Kandidat ist seit März in der Testphase am Menschen und soll in Kürze Ergebnisse liefern.
Sanofi kündigte unlängst an, jährlich die stolze Stumme von 400 Millionen € in Impfstoffe der nächsten Generation investieren zu wollen. Hierfür wurde ein eigenes „mRNA Center of Excellence“ gegründet. Ziel des französischen Pharmariesens sei die „kurzfristige Etablierung einer industrieweit wettbewerbsfähigen mRNA-Plattform“. Genau diese kann Translate Bio liefern. Sanofi selbst besitzt als Lizenznehmer Translates so wie quasi alle traditionsreichen „Big Pharmas“ kein relevantes geistiges mRNA-Eigentum.
Obwohl CureVac das ältere Unternehmen ist, kann Translate Bio auf eine offenbar überlegene mRNA-Plattform zurückgreifen und unmodifizierte mRNA höher dosieren, ohne dass ernsthafte Nebenwirkungen auftreten. Während CureVac die Dosis von CVnCo auf 12 Mikrogramm beschränken musste, ist der Kandidat von Translate Bio/Sanofi mit bis zu 135 Mikrogramm in die Studie gegangen, nachdem umfangreiche präklinische Untersuchungen selbst bei höchster Dosierung keine Toxizität, dafür aber Antikörper signifikant über denen eines Infizierten zeigten.
Aktuell bringt CureVac immer noch 11,5 Milliarden US$ Marktkapitalisierung auf die Waage, Translate kaum mehr als 2 Milliarden. Die Börsenwerte CureVacs und Translates müssten aus unserer Sicht tauschen. Die Translate-Aktie besitzt damit ein Aufholpotenzial von mindestens circa 500%. Langfristig sollte angesichts der mRNA-Perspektiven und dem Bestreben nach Marktführerschaft auch ein Verzehnfacher obligatorisch sein. Sanofi dürfte dem zuvorkommen und sich die gesamte Plattform einverleiben wollen.
Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Translate Bio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.