CureVac: Was spricht jetzt für diese Aktie?
Nach ihrem starken Jahresstart läuft die CureVac-Aktie seit Mitte Januar seitwärts und notiert aktuell bei 3,87 US$. Was könnte hier für neuen Schwung sorgen?
Gewinnmitnahmen richtig
Seit der Vorlage der Finanzergebnisse für das dritte Quartal und die ersten neun Monate 2024 ist es still geworden beim Impfstoffforscher. Es gibt seitdem keine einzige Pressemitteilung mehr. Zwischenzeitlich äußerte sich nur CEO Alexander Zehnder gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX und bekräftigte noch einmal die Neuausrichtung der Tübinger (wir berichteten).
Aus heutiger Sicht war es wohl für Anleger goldrichtig, unserem Tipp zu folgen und nach dem satten Kurssprung auf in der Spitze 4,68 US$ am 7. Januar erst einmal Gewinne mitzunehmen. Der durch die Entwicklung in Sachen Vogelgrippe in den USA ausgelöste Schwung war kein Wunder, denn CureVac hat zwar seinen Vogelgrippe-Impfstoff-Kandidaten im Juli 2024 an GSK abgegeben, bekommt aber erfolgsabhängige Meilenstein- und Lizenzzahlungen.
Erwartungsgemäß war der Vogelgrippe-Hype jedoch nicht nachhaltig und die Aktie notiert nun rund -15% tiefer. Zwischenzeitlich wurde die CureVac-Aktie auch noch in Sippenhaft genommen durch den schwachen Ausblick des US-Riesen Moderna.
Was verheißt die Pipeline?
Bei der Frage, wie es nun weitergeht, sollten Anleger ihren Blick auf die Pipeline und mögliche Katalysatoren richten. Hier wird schnell deutlich: Es gibt einen unmodifizierten Multi-Epitop-Krebsimpfstoffkandidaten und bei den molekularen Therapien einen Kandidaten in der Cas9-Gen-Editierung jeweils in der klinischen Phase 1, ansonsten entdeckt man jedoch nur Kandidaten in der präklinischen Phase.
Um eine zeitliche Einordnung zu ermöglichen, hieß es im November von Seiten des Unternehmens dazu: „Anträge für neue Prüfpräparate (IND) und Anträge für klinische Studien (CTA) werden zurzeit vorbereitet und sollen im ersten Halbjahr 2025 eingereicht werden. Weitere Forschungsarbeiten zielen darauf ab, weitere gebrauchsfertige Krebsimpfstoffe bereitzustellen, und die Auswahl eines zweiten klinischen Kandidaten wird für 2026 erwartet. Parallel dazu schreitet das Programm für vollständig personalisierte Krebsimpfstoffe voran und verläuft planmäßig. Der Beginn einer Phase-1-Studie ist für die zweite Hälfte des Jahres 2026 geplant.“
Das bedeutet mithin, dass viele Jahre der Forschung erforderlich sein werden, ehe sich sagen lassen wird, ob hier Werte für Aktionäre geschaffen werden können. Zwischenzeitlich wird es natürlich immer wieder Studiendaten geben, die für Kurssprünge sorgen könnten – allerdings auch für Abstürze, falls sie schlecht ausfallen.
Chartbild sieht gut aus
Das Chartbild der CureVac-Aktie sieht weiterhin gut aus, kurz- und mittelfristig ist der Trend ansteigend, langfristig neutral. Der nächste große Widertand wartet bei 4,68 US$. Support findet der Titel bei 3,60 US$.
Was tun mit der Aktie?
Zunächst das Positive: CureVac verfügt nach dem Deal mit GSK über eine sehr gute finanzielle Ausstattung und sieht sich selbst bis Mitte 2028 finanziert. Das ist ein großes Zeitfenster, um die Forschung voranzutreiben und hier Erfolge zu erzielen, die für Aktionäre Werte schaffen könnten. Wer also von der Leistungsstärke der mRNA-Plattform der Tübinger überzeugt ist, der kann hier investieren, sollte aber dann einen sehr langen Atem mitbringen und sich der grundsätzlich hohen Volatilität des Biotech-Sektors bewusst sein.
Aus meiner Sicht ist bei einem aktuellen Börsenwert von 868 Millionen US$ schon arg viel Fantasie auf solche künftigen Forschungserfolge eingepreist, so dass ich den Kauf der CureVac-Aktie allenfalls bei deutlich niedrigeren Kursen unter 2 US$ in Erwägung ziehen würde.
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ℹ️ CureVac in Kürze
- CureVac (WKN: A2P71U) mit operativer Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf Grundlage des Botenmoleküls mRNA.
- Das Biotech-Unternehmen notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq und ist aktuell ca. 868 Millionen US$ wert.
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