CureVac: Wie lange halten die Bullen noch durch?
Nächster Nackenschlag für Aktionäre von CureVac (WKN: A2P71U): Bestehende Produktionsvereinbarungen werden gekündigt, „um der angepassten Nachfragesituation gerecht zu werden“.
Curevac ist ein Biotech-Unternehmen mit rechtlichem Sitz in den Niederlanden und Zentrale in Tübingen, das sich auf die Erforschung und die Entwicklung von Arzneimitteln auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA spezialisiert hat.
Die Tübinger beenden die Produktionsverträge mit WACKER und und Celonic. Offiziell läuft noch der Zulassungsantrag bei der EMA. Aber meiner Meinung nach gilt hier: Wo Rauch ist, ist auch Feuer – und CureVac weiß bereits, dass es keine bedeutende Kauforder geben wird.
Schwaches Produkt – schwache Nachfrage
Ganz ehrlich, die nächsten 6-12 Monate wären vermutlich noch der letzte attraktive Zeitraum gewesen, den Impfstoff zu verkaufen. Doch weder inner- noch außerhalb der EU rechne ich jetzt noch mit bedeutenden Umsätzen, wenn überhaupt. Der Impfstoff wirkt im Vergleich einfach zu schwach. Gleichzeitig wird die Produktion der zugelassenen oder vermutlich bald zugelassenen Vakzine sukzessive ausgeweitet.
Tier 1-Impfstoffe versorgen 2022 die Welt
Von BioNTech, Moderna und Novavax sollen 2022 zusammengerechnet etwa 9 Milliarden Dosen Impfstoff produziert werden. Von Sinovac, Astrazeneca oder weiteren Kandidaten von Sanofi mal ganz zu schweigen. Persönlich rechne ich damit, dass in der zweiten Jahreshälfte 2022 die Versorgungslage von einem Nachfrage- zu einem Angebotsüberhang wechselt.
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Damit sind auch die ökonomischen Aussichten für die nächste Generation von CureVacs Impfstoff sehr bescheiden. Denn der Druck auf Behörden, eine Zulassung zu beschleunigen, ist äußerst niedrig.
Mitleidsdeal und Varianten bleiben der Hoffnungsstrang
Wie die aktuelle Marktkapitalisierung von 11,7 Milliarden US$ gerechtfertigt ist, bleibt mir ein Rätsel. Möglicherweise wird die EU noch ein kleines Notfallpaket bestellen. Davon abgesehen geben wir aber Impfstoffe bereits wieder ab, da die Nachfrage nicht vorhanden ist. Wer möchte bitte nun den schwächsten der mRNA-Impfstoffe haben wollen?
Die einzige Möglichkeit auf Erfolg sehe ich in einer neuen Virusvariante, gegen die der Wirkstoff von CureVac aus irgendeinem Grund besonders gut wirkt. Aber selbst dann würde ich erwarten, dass Moderna und BioNTech wieder viel schneller am Markt sind. Die bestehenden Zulassungen und der damit verbundene Zeitvorteil sowie die aufgebauten Marken sind hier Gold wert.
Ich sehe CureVAC weiterhin als signifikant überteuert an. Die klinische Historie der bisherigen Studien spricht leider für sich – und das gilt nicht nur für den Bereich der Impfstoffe.
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