Daimler: Immer neue Rekorde, aber...
Es war knapp. Letztlich hat es aber für einen neuen Rekord gereicht. Mit exakt 2.339.562 ausgelieferten Mercedes-Benz-Fahrzeugen in 2019 setzte die Daimler AG (WKN: 710000) 1,3 Prozent mehr ab als 2018 und bleibt der Branchenprimus.
Diese Zahl unterstreicht die Führungsrolle von Daimler gegenüber BMW und Audi. Der BMW-Konzern machte in seiner offiziellen Aussendung keine Angaben zu den Verkäufen seiner Kernmarke BMW. So hieß es von dort, über alle Marken sei man weltweit führender Hersteller von Premiumautos.
Daimlers Vetriebsvorständin Britta Seeger lobte hinterher ausdrücklich den „Erfolg der Modelloffensive“ bei den bekanntlich vergleichsweise klimaschädlichen SUVs, „die sowohl bestehende als auch neue Kunden weltweit begeistert" habe.
Nachhaltige Mobilität im Fokus
Dazu passt so gar nicht, dass Daimler bei der Technik-Messe CES mit großem Aufwand das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus rückte. Ganz so futuristisch wie der VISION AVTR, das ein Show Car ist, werden die ersten Mercedes Elektromodelle der Submarke EQ allerdings nicht daherkommen. Vorstandschef Ola Källenius spricht von „nachhaltigem Luxus“, der Daimler-Autos in Zukunft charakterisieren soll.
Mit nachhaltig meint der CEO vor allem die sukzessive Einsparung von Ressourcen wie Wasser im ressourcenintensiven Produktionsprozess. Beispielsweise will der Autobauer bis 2030 den im Produktionsprozess eines Autos angefallenen Müll um mehr als 40 Prozent reduzieren.
smart-Kooperation mit Geely startet
Wie bereits bekannt, setzt Daimler auf die Engineering-Kompetenzen von Geely in Sachen Elektromobilität. Das neu gegründete Joint Venture mit der Zhejiang Geely Holding Group verfügt über ein Gesamtkapital in Höhe von 5,4 Milliarden RMB, mithilfe dessen in den nächsten Jahren die neue Generation von Smart-Fahrzeugen entwickelt werden wird. Jede Seite bringt die Hälfte des Kapitals ein. Ab 2022 werden die ersten vollelektrischen smart-Modelle eingeführt, so der Plan.
Pläne gibt es bekanntlich viele. Ich sehe in der Elektromobilität für die „Petrolheads“ von Daimler nach wie vor größere Risiken als Chancen. Eine potenzielle Schwachstelle ist zudem die Dividendenkontinuität. Der Daimler-Konzern reagiert sehr sensibel auf Konjunkturabkühlungen und ist kein verlässlicher Dividendenzahler. In Krisenjahren streicht das Management seinen Aktionären gerne mal die Dividende.
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