Daimler Truck, Infineon, Bayer, Vonovia: DAX-Ausblick

DAX

Der DAX (WKN: 846900) ist mit deutlichen Abgaben in den Monat September gestartet. Auf Wochensicht büßte das größte deutsche Börsenbarometer über 600 Punkte ein und schloss -3,2% tiefer mit knapp 18.302 Punkten. Auf dem Verkaufszettel ganz oben standen die Papiere von Daimler Truck und Infineon, Vonovia und Bayer erzielten die höchsten Gewinne. Gehen die Korrekturen in der neuen Woche weiter?

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Die Woche begann mit leichten Gewinnen, die dem DAX im frühen Dienstagshandel ein neues Rekordhoch bescherten. Mit der Rückkehr der US-Anleger änderte sich das Bild und der Markt drehte wieder nach unten. Der Dienstag und der Mittwoch endeten deutlich im Minus. Nach einem Stabilisierungsversuch am Donnerstag zeigte sich der Freitagshandel wieder tiefrot.

Rezessionsängste flammen wieder auf

Anfang August stürzten die Märkte aufgrund von US-Rezessionssorgen in die Tiefe, konnten sich in der Folge aber wieder deutlich erholen. In der vergangenen Woche ist die Unsicherheit mit voller Wucht an die Märkte zurückgekehrt. Maue US-Konjunkturdaten und ein schwacher Jobreport lassen die Rezessionsängste neu aufleben. In der Wirtschaft und auch im Arbeitsmarkt zeigt sich eine Abkühlung immer deutlicher.

Der Fokus der Anleger dürfte sich nun wieder stärker in Richtung Zinspolitik verlagern. Am Donnerstag kommt die Europäische Zentralbank zusammen, um über den weiteren geldpolitischen Kurs zu entscheiden. Es wird eine zweite Zinssenkung eingepreist, nachdem sich der Inflationsdruck zuletzt noch weiter abgeschwächt hat und das 2%-Ziel immer näher rückt.

USA stehen vor der Zinswende

Die US-Notenbank Fed ist erst eine Woche später an der Reihe. Auch hier gilt es als ausgemachte Sache, dass die geldpolitische Wende eingeleitet wird, zumal sich die Wirtschaft zuletzt schwächer präsentiert hatte. Allein die Frage bleibt, ob der Leitzins gleich um 50 Basispunkte gesenkt wird oder es die Währungshüter zunächst bei einem Viertelprozentpunkt belassen.

Hier könnte auch eine Rolle spielen, wie die aktuellen Verbraucher- und Erzeugerpreise ausfallen, die am Mittwoch und am Donnerstag erscheinen.

Auch wenn aktuell darüber spekuliert wird, ob die USA eine weiche Landung hinbekommen oder doch in eine Rezession schlittern, ist davon auszugehen, dass die Zinswende aus konjunktureller Sicht für frischen Wind sorgen wird. Das dürfte sich auch im Arbeitsmarkt niederschlagen. Aktien sollten von dieser Entwicklung profitieren.

Vonovia und Bayer legen zu

Im DAX gab es in der vergangenen Woche nur wenige Aktien, die über dem Strich landeten. Positiv hervor stachen dabei Vonovia mit einem Wochenplus von +5,55% und Bayer mit einem Gewinn von +3,75%.

Die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen spielt Immobilienwerten derzeit in die Karten. Hinzu kommen positive Analystenkommentare von Kepler Cheuvreux und JPMorgan. Die Vonovia-Aktie befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend und notiert auf dem höchsten Stand seit Juni 2022.

Bei Bayer gewinnt eine Bodenbildung immer mehr an Kontur. In der abgelaufenen Woche gelang mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie (SMA200) ein wichtiger charttechnischer Erfolg. Es war das erste Mal seit Mai 2023, dass der für den langfristigen Trend maßgebliche gleitende Durchschnitt überwunden werden konnte.

Daimler Truck und Infineon mit Abgaben

Deutlich abwärts ging es für die Aktie von Daimler Truck mit einem Wochenminus von -10,33%.  Seit dem Rekordhoch aus dem März hat der Kurs fast -35% verloren. Nun hat die Aktie mit dem Aufwärtstrend seit März 2022 eine wichtige Unterstützung erreicht.

Noch härter erwischte es Infineon mit einem Wochendefizit von -12,18%. Der nachlassende KI-Hype und die deutlichen Korrekturen im Chip- bzw. Technologiesektor wirkten sich negativ aus. Die Aktie nimmt nun Kurs auf das Tief von Anfang August bei 27,80 €.

DAX fällt vom Rekordhoch zurück

Der September gilt gemeinhin als schwieriger Börsenmonat, was die Märkte bereits in der ersten Handelswoche schmerzhaft erfahren mussten. Auch die großen US-Indizes gaben deutlich nach. Der DAX hat kurz vor Erreichen der 19.000-Punkte-Marke nach unten gedreht und ist zurück in den Korrekturtrend seit Mitte Mai gerutscht.

Nach dem Bruch der 21-Tage-Linie eröffnet sich nun im Bereich 18.300/18.350 Punkte eine Möglichkeit für eine Stabilisierung. Hier verlaufen 50- und 100-Tage-Line. Durchbricht der DAX diese Zone, müssen sich Anleger auf einen Rücklauf zur 18.000-Punkte-Marke einstellen. Darunter könnte es auch zu einem Test der 200-Tage-Linie kommen, die aktuell bei 17.775 Punkten verläuft.

Gelingt auf dem derzeitigen Kursniveau eine Stabilisierung, bleiben das Rekordhoch und die 19.000-Punkte-Marke in Reichweite.

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