Datagroup-Aktie: Das kam überraschend – was nun?
Die Ankündigung der Übernahme führte bei der Datagroup-Aktie am 16. April zu einem Kurssprung um mehr als +50% auf 54 €. Am Dienstag steht sie knapp unter dem Übernahmekurs. Diese Ankündigung kam für viele überraschend. Was bedeutet das jetzt für Aktionäre und Anleger?
Investorenvereinbarung
Am 15. April wurde die abgeschlossene Investorenvereinbarung vorgestellt und tags darauf sprang der Kurs auf den angebotenen Übernahmepreis von 54 €. Diese Übernahmeankündigung kam völlig überraschend, dürfte jedoch schon länger geplant gewesen sein.
Möglich war dies, da die Familienholding HHS um den Gründer Max H. H. Schaber mit 54,4% die absolute Mehrheit an dem Unternehmen hält. Hier dürften im Hintergrund diskrete Gespräche gelaufen sein.
Bieterin ist die Tochtergesellschaft Dante Beteiligung SE des Finanzinvestors KKR (Kohlberg Kravis Roberts). Der Übernahmepreis liegt bei 54 €, das entspricht einem Aufschlag von +33% gegenüber dem Schlusskurs vom 15. April. Eine Mindestannahmeschwelle ist nicht vorgesehen.
Delisting vorgesehen
In der Investorenvereinbarung wurde ebenfalls mitgeteilt, dass nach der Übernahme ein Delisting der Aktie geplant ist. Ein separates Delisting-Angebot ist nicht vorgesehen.
Vorstand und Aufsichtsrat stimmen der Übernahme zu und schlagen die Annahme des Angebots vor. Sie bieten ihre Aktien zum Verkauf an. Somit dürfte es zu keinem Übernahmekampf kommen. Beide Organe bezeichnen den Preis als fair und attraktiv.
Mit einem Abschluss der Übernahme wird im dritten Quartal 2025 gerechnet. Das Delisting dürfte dann im vierten Quartal erfolgen.
Großaktionärin bleibt an Bord
HHS überträgt seine Mehrheitsbeteiligung außerhalb des Marktes an Dante. Im Zuge der zukünftigen Kontrolle über das Unternehmen wurde eine paritätische Vereinbarung getroffen. Demnach ist jede Partei mit 50% daran beteiligt.
Zudem wird KKR für zwei Jahre keinen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag vornehmen.
Was bedeutet das für Anleger und Aktionäre?
Für Neueinsteiger ist die Aktie nicht mehr geeignet. Anders sieht es bei den Aktionären aus. Aktionäre, die unter dem Übernahmepreis von 54 € eingestiegen sind, erzielen hierdurch einen Gewinn. Abhängig vom Einstiegskurs, kann dieser sehr hoch sein.
Aktionäre, die oberhalb von 54 € ihre Aktien kauften, müssen mit Verlusten rechnen. Für sie stellt sich die Frage, ob ein Verkauf zu diesem Preis sinnvoll ist. Wenn das Delisting ansteht, könnte es für die restlichen Aktien zu einem erneuten höheren Angebot kommen. Ob es dazu kommt, hängt wesentlich von der Annahmequote ab.
Die Einschätzungen der Analysten lagen über dem Übernahmepreis. Deren mittleres Kursziel lag bei 78 €.
Mein Fazit: Das Übernahmeangebot kam überraschend und dürfte für gewisse Altaktionäre mit Verlusten verbunden sein. Bei diesen kann abwarten sinnvoll sein.
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Datagroup in Kürze
- Die Datagroup SE (WKN: A0JC8S) gehört zu den führenden IT-Service Unternehmen in Deutschland. Das Kerngeschäft besteht in der Übernahme der IT-Aufgaben für die Kunden, hierzu wurde die modulare CORBOX entwickelt.
- Neben dem Hauptsitz ist in Pliezhausen unterhält das Unternehmen 34 Standorte in Deutschland. International ist das baden-württembergische Unternehmen nicht vertreten.
- Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 447 Millionen €.
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