Datagroup: Was der Aktie einen Schub geben könnte

Die Aktie des IT-Dienstleisters Datagroup (WKN: A0JC8S) konnte von den starken Geschäftszahlen nur kurzfristig profitieren, aktuell steht sie bei 51,90 €. Der Anstieg von +4% ist wieder vollständig verpufft. Was können Anleger hier erwarten?

Guidance erreicht

Ähnlich gut wie die Vorquartale verlief auch das vierte Quartal. Somit konnte die Jahresprognose erfüllt werden, beim operativen EBITDA wurde sie sogar leicht überschritten. Dementsprechend gut fielen die am 21. November veröffentlichten vorläufigen Jahreszahlen aus.

Der Umsatz ging geringfügig von 501,4 Millionen € auf 497,8 Millionen € zurück. Hierfür verantwortlich waren verschiedene Sondereffekte. Impfzentren schlossen vorzeitig, wenig rentable Verträge wurden gekündigt und zuletzt erfolgte eine Umstellung der Bilanzierung auf den IFRS 15-Standard. Alles zusammen führte zu einem Rückgang von 40 Millionen €. Dieser Ausfall konnte durch das Wachstum in anderen Bereichen nicht vollständig ausgeglichen werden.

Die Ertragslage hat sich im Hinblick auf den Umsatzrückgang gut entwickelt. Das operative EBITDA mit 80,2 Millionen € lag um 0,2 Millionen € über dem oberen Ende der Guidance. Nach Abschreibungen verblieb ein EBIT von 45,3 Millionen € – das entspricht einem Wachstum von 9,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 28,3 Millionen €.

Positiv ist ebenfalls die Verbesserung der Eigenkapitalquote von 26,4% auf 31,7%.

Eine Prognose für das nächste Geschäftsjahr wurde noch nicht mitgeteilt. Aufgrund einer hohen Nachfrage der CORBOX, Gesamtpaket der IT-Struktur eines Unternehmens, dürfte diese positiv ausfallen. Außerdem sind weitere Zukäufe geplant.

Andreas Baresel, CEO der Datagroup SE, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Trotz einer gesamtwirtschaftlich weiterhin herausfordernden Lage durch stark gestiegene Energiepreise und eine hohe Inflation hat Datagroup wieder ein gutes Geschäftsergebnis erzielt.

Dividendenerhöhung möglich

Die Unternehmenspolitik bezüglich der Dividendenausschüttung liegt bei 40% des Jahresüberschusses, zuletzt lag die Dividende bei 1,33 €. Der diesjährige Gewinn pro Aktie erhöhte sich von 2,64 € auf 3,39 €. Dies würde Spielraum für eine Erhöhung schaffen.

Zudem besteht das Unternehmen seit 40 Jahren, das könnte ein guter Grund für eine Sonderdividende sein. Die genaue Höhe dürfte bei der Vorstellung der endgültigen Jahreszahlen mitgeteilt werden.

Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

Gegenüber dem Kurs zum Jahresanfang mit rund 75 € bietet das aktuelle Kursniveau rechnerisch noch viel Potenzial. Die Analysten sehen dies mehrheitlich ebenso, deren mittlerer Zielkurs liegt bei rund 80 €. In seiner jüngsten Analyse kommt Baader Helvea auf einen fairen Kurs von 85 €.

So optimistisch bin ich nicht. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt angespannt und die derzeitige Börsenlage ist nicht die beste. Die Reduzierung der Prognose nach den Zahlen des dritten Quartals bestätigt dies. Mein Kursziel liegt daher bei 65 € – das entspricht einem Potenzial von rund +25%. Die Rendite der zuletzt gezahlten Dividende beträgt aktuell 2,5%.

Mein Fazit: Die Aktie bietet mittelfristig weiteres Potenzial und eignet sich gut als Depotbeimischung.