DAX-Ausblick: Geht die Erholung weiter?

Der DAX (WKN: 846900) hat zum Ende eines enttäuschenden Börsenmonats noch einmal für positive Schlagzeilen gesorgt. Am Donnerstag durchbrach das größte deutsche Börsenbarometer den Negativtrend von fünf Minustagen in Folge und drehte beim Aufwärtstrend von September 2022 wieder nach oben. Am Freitag ging die Erholung weiter, was den DAX zeitweise zurück über die Marke von 15.500 Punkten führte.

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Die DAX-Bilanz für den Monat September bleibt mit Verlusten von 560 Punkten und einem Minus von -3,5% sehr ernüchternd. Bereits im August waren die deutschen Standardwerte um etwa 500 Punkte bzw. gut -3% zurückgekommen. Angesichts günstiger Inflationsdaten für Deutschland und den Euroraum stehen die Zeichen aber ganz gut, dass die Erholung fortgesetzt werden kann. Zumal auch von der Wall Street positive Impulse kommen.

Erfreuliche Preisdaten sorgen für Auftrieb

Zum Ende der vergangenen Woche sorgten erfreuliche Preisdaten für Auftrieb. So hat sich die Teuerungsrate in den zwei größten Volkswirtschaften der EU mit Deutschland und Frankreich wie auch in der gesamten Eurozone mit nun 4,3% stärker abgeschwächt als erwartet.

Auch wenn das Zielniveau der Europäischen Zentralbank von 2% weiterhin deutlich überschritten wird, sind die Daten positiv zu werten und nehmen den Druck von den Notenbankern, die Leitzinsen weiter zu erhöhen.

In Deutschland sind die Importpreise im August zudem so stark gefallen wie seit 37 Jahren nicht mehr, was bei Anlegern ebenfalls für Erleichterung sorgte.

USA: PCE-Kernrate auf 3,9% gesunken

Auch aus den USA kamen Daten, die vom Markt positiv aufgenommen wurden und den US-Börsen Auftrieb gaben. So ist die PCE-Kernrate im August auf 3,9% gesunken, im Juli lag diese noch bei 4,3%. Die PCE-Kernrate misst die persönlichen Konsumausgaben und klammert dabei schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise aus. Daher gilt sie als das bevorzugte Inflationsmaß der Fed.

Trotz der weiterhin hartnäckigen Inflation bleiben die Menschen in den USA ausgabefreudig. Wie Daten des Handelsministeriums zeigen, sind die Konsumausgaben der US-Verbraucher im August wie erwartet um 0,4% gestiegen. Im Juli lag das Plus nach oben korrigiert noch bei 0,9%.

Zinssorgen nehmen etwas ab

Die neuesten Daten dies- und jenseits des Atlantiks haben die jüngsten Zinssorgen wieder etwas gedämpft. Das zeigte sich auch in einem Rückgang der Anleiherenditen von ihrem zuvor erreichten 16-Jahres-Hoch. Die Börsen haben damit eine dringend benötige Atempause nach den jüngsten Kursverwerfungen erhalten.

In der kommenden Woche stehen am Montag und am Mittwoch Einkaufsmanagerindizes  für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor in den USA auf dem Programm. Es wird tendenziell mit schwachen Konjunkturdaten gerechnet, was den Zinssenkungsphantasien der Anleger neue Nahrung geben würde.

Abgeschlossen wird die Woche durch den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Experten erwarten eine Abschwächung der Beschäftigungsdynamik.

Setzt der DAX seine Erholung fort?

Der DAX hat ein schwaches Quartal hinter sich, doch traditionell beginnt mit dem Oktober die traditionell starke Börsenphase im Jahr. Nach der jüngsten Umkehr wird es aus charttechnischer Sicht nun darum gehen, die Tiefs aus dem Juli und dem August bei 15.456 und 15.469 Punkten zurückzuerobern.

Mit einem Wiederanstieg über die knapp darüber verlaufende 200-Tage-Linie (SMA200) könnte sich die Erholungsbewegung weiter beschleunigen und das Momentum wieder auf die Seite der Bullen ziehen.

Prallt der deutsche Leitindex von den genannten Widerstandsmarken aber nach unten ab, würde das Erholungsszenario deutliche Risse bekommen.

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