DAX-Ausblick: Korrektur voraus?

Der DAX (WKN: 846900) hat in der vergangenen Woche Historisches geschafft und erstmals in seiner Geschichte einen Wert von über 17.000 Punkten erreicht. Auf diesem Niveau setzten aber zum Ende der Woche leichte Gewinnmitnahmen ein, die das Börsenbarometer auch auf Wochenbasis leicht ins Minus drückten. Steht der Index nun vor einer ausgedehnten Korrektur?

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Auch wenn der DAX an drei Tagen der Woche ein neues Rekordhoch markierte, endete nur der Montag im Gewinn. Der Schwung der Fed-Sitzung trieb den Index am Donnerstag im frühen Handel auf einen neuen Höchststand von 17.003 Punkten, allerdings konnte dieses Niveau nicht verteidigt werden.

Dazu trugen sicherlich auch die obersten Währungshüter der Eurozone bei, die anders als ihre Kollegen von der US-Notenbank Zinssenkungen nicht zum Thema machten. Das hat hierzulande die Zinsphantasien etwas gedämpft. Die großen US-Indizes beendeten die Woche dagegen deutlich im Plus.

Die Luft wird dünner

So bleibt es abzuwarten, ob die Rekordjagd im DAX in der kommenden Woche fortgesetzt werden kann. Charttechniker verweisen darauf, dass die Luft dünner wird und die 17.000-Punkte-Marke eine große Bürde darstellt.

Der deutsche Leitindex hat seit Jahresbeginn rund +20% zulegen können, zu einem großen Teil wurde dieser Gewinn jedoch seit Ende Oktober eingefahren, was auf eine Überhitzung hindeutet. Zur Erinnerung: Auch im vergangenen Jahr war dem DAX zum Ende hin die Luft ausgegangen, sodass es zu einer Weihnachtskorrektur kam.

Window Dressing könnte einige Aktien bewegen

In den letzten Handelswochen rückt auch wieder das Thema „Window Dressing“ in den Fokus. Hierbei kaufen vor allem Fonds und andere institutionelle Investoren die Aktien mit der besten Performance in diesem Jahr und trennen sich von den schwächsten Werten, um diese nicht in der Bilanz ausweisen zu müssen.

Bezogen auf den DAX dürften daher die Aktien von Bayer, Siemens Energy und Zalando noch mal auf die Abschussliste geraten, während die Aktien von Rheinmetall, Heidelberg Materials, Adidas und SAP auf dem Kaufzettel landen könnten.

Das erwartet die Anleger in Sachen Konjunkturdaten

Dazu gibt es auch wieder einige Konjunkturdaten. Am Montag geht es los mit dem ifo-Geschäftsklimaindex. Experten gehen davon aus, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter aufgehellt hat und die positive Tendenz fortgeführt wird.

Am Dienstag folgt die finale Revision der Verbraucherpreise für die Eurozone und im weiteren Wochenverlauf kommen aus den USA noch Daten vom Immobilienmarkt und zu den Auftragseingängen, ehe am Freitag das lange Feiertagswochenende eingeläutet wird.

DAX-Korrektur voraus?

Wie dem DAX die neue Höhenluft bekommt, wird spannend zu beobachten. Technische Indikatoren wie der Relative-Stärke-Index deuten auf ein kurzfristig "überkauftes" Marktumfeld hin, was eine Gegenbewegung nach unten nach sich ziehen könnte. Möglich ist aber auch eine Konsolidierung auf hohem Niveau und ohne große Kursrücksetzer.

Schaut man sich die Wochenkerze der vergangenen Woche an, erkennt man den langen oberen Schatten und einen Schlusskurs beim Eröffnungskurs. Man spricht diesbezüglich von einem Doji, der auf eine Unentschlossenheit des Marktes hindeutet.

Ob Anleger diese Unentschlossenheit nun zu größeren Gewinnmitnahmen nutzen oder die Jahresendrallye doch noch einmal fortgesetzt werden kann, lässt sich schwer beantworten. Tendenziell ist aber eher mit einer Konsolidierung zu rechnen.

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