DAX-Überblick: Anleger bleiben in Deckung!
Der DAX (WKN: 846900) ist zum Auftakt in die neue Woche letztlich ohne große Veränderungen geblieben. Aus dem Handel ging es mit einem leichten Minus von -0,11% bei 15.813 Punkten. Das Tageshoch wurde bereits gleich zu Handelsbeginn markiert. Gleich darauf übernahmen die Bären die Kontrolle und sorgten noch in der ersten Handelsstunde für den Rückfall auf das Tagestief von 15.713 Punkten.
Aus charttechnischer Sicht ist der Fall unter das Tief vom Freitag bei 15.733 Punkten ein Grund zur Sorge. Immerhin gelang es wie auch zum Ende der vergangenen Woche, die wichtige technische Marke von 15.800 Punkten auf Schlusskursbasis zu verteidigen. Das gibt den Bullen weiterhin Hoffnung. Doch es zeigt sich ebenfalls, dass sich Anleger mit größeren Engagements derzeit zurückhalten.
Fed-Chef stellt weitere Zinserhöhungen in Aussicht
Nach den jüngsten Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell sind Zins- und Konjunktursorgen wieder ins Bewusstsein der Anleger zurückgekehrt. Der Notenbankchef hatte letzte Woche in einem Ausschuss vor dem US-Senat erklärt, dass es immer noch Spielraum für weitere Zinserhöhungen gebe.
Die EZB bewertet die Situation ganz ähnlich und sieht zusätzliche Zinserhöhungen als notwendig an. Die Anleger müssen also wohl weiterhin geduldig bleiben. Gleichzeitig wächst die Sorge, dass die Konjunktur durch die restriktive Geldpolitik ausgebremst wird.
ifo-Geschäftsklimaindex sinkt den zweiten Monat in Folge
Hierzulande sind diese Sorgen schon jetzt allgegenwärtig. Nachdem in der vergangenen Woche bereits der Einkaufsmanagerindex negative Signale für die deutsche Wirtschaft ausgesendet hatte, sorgt nun auch der ifo-Geschäftsklimaindex für Alarmstimmung.
Der wichtigste Frühindikator für die Konjunktur in Deutschland ist im Juni den zweiten Monat in Folge gefallen, und das sogar überraschend stark. Die deutsche Wirtschaft könnte damit im zweiten Halbjahr erneut schrumpfen. Die Rezessionssorgen dürften daher wieder deutlich zunehmen.
Zu den am Markt bereits altbekannten Zins- und Konjunkturängsten mischen sich nach dem vermeintlichen Putsch-Versuch in Russland nun auch noch Sorgen um die geopolitische Stabilität.
DAX mit sechstem Verlusttag in Folge
Auch wenn sich die Verluste im DAX insgesamt in Grenzen halten, bleibt festzuhalten, dass das wichtigste deutsche Börsenbarometer nun den sechsten Tag in Folge Verluste eingefahren hat. Das hat es zuletzt im Juni 2022 gegeben. Zudem wurde die 50-Tage-Linie (SMA50) unterschritten.
Zu einem großen Ausverkauf ist es indes noch nicht gekommen. So belaufen sich die Abschläge zum Rekordhoch von Mitte Juni auf weniger als -4%.
Wo geht die Reise hin?
Gelingt der Wiederanstieg über die 16.000-Punkte-Marke, winken Anschlusskäufe zum Allzeithoch und darüber hinaus. Bei einem Fall unter die technisch bedeutende Marke von 15.800 Punkten geht der Blick zur nächsten Unterstützung bei 15.700 Punkten.
Ungemütlich wird es, wenn der deutsche Leitindex das Verlaufstief von Ende Mai bei 15.629 Punkten durchbricht. Dann könnten sich die Korrekturen bis zur 15.000-Dollar-Marke ausdehnen.
Die nächsten Tage bleiben also in jedem Fall spannend. Kurzfristig scheinen die Bären etwas im Vorteil zu sein, doch die Bullen halten weiter dagegen und bleiben nach wie vor in einer aussichtsreichen Position.
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