DAX-Überblick: Anleger nehmen Gewinne mit

Der DAX (WKN: 846900) hat nach der jüngsten Rekordjagd etwas an Schwung verloren. Am ersten Handelstag im August büßte der deutsche Leitindex mehr als 200 Punkte ein und ging -1,26% tiefer mit 16.240 Punkten aus dem Handel. Auch andere Börsenbarometer wie der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50, der MDAX und der TecDAX zollten dem jüngsten Anstieg Tribut.

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Der Handel begann nach durchwachsenen Vorgaben von den asiatischen Märkten bereits mit roten Vorzeichen. Im weiteren Tagesverlauf weiteten sich die Verluste aus, da auch von der Wall Street keine Impulse ausgingen. Letztlich ging das größte deutsche Börsenbarometer beim Tagestief von 16.240 Punkten aus dem Handel.

Gewinnmitnahmen drücken DAX ins Minus

Am Montag war der DAX auf ein weiteres Rekordhoch geklettert und erstmals über die Marke von 16.500 Punkten gesprungen, konnte dieses Niveau bis zur Schlussglocke aber nicht halten. Der Tag endete mit einem leichten Minus von -0,14%. So deutete sich bereits an, dass der Aufwärtsdrang ins Stocken gerät und es kurzfristig zu einer Korrektur kommen könnte. Mit den deutlichen Abschlägen vom Dienstag hat sich diese Vermutung bewahrheitet.

In der vergangenen Woche hat die Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen in der Eurozone und den USA für gute Laune an den Märkten gesorgt und dem DAX zu seinem Gipfelsturm verholfen. Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland rückten dabei in den Hintergrund. Für viele Marktexperten könnte der jüngste Abschwung Folge von Gewinnmitnahmen sein.

Charttechnische Perspektiven bleiben gut

An den guten charttechnischen Perspektiven hat sich derweil nichts geändert. Das sehen auch die Analysten der Landesbank Helaba so. Das Chartbild stehe einem weiteren Kursanstieg nicht entgegen. Damit schüren die Experten die Hoffnung, dass der jüngste Abwärtsschwung schnell beendet wird und der DAX auf den Wachstumspfad zurückkehrt.

Am Dienstag mangelte es schlicht an weiteren Aufwärtsimpulsen. Diese kamen weder aus Asien noch von der Weltleitbörse in den USA. So rückten die Unternehmensbilanzen der DAX-Konzern Covestro, DHL Group und Daimler Truck in den Vordergrund. Obendrein äußerte sich auch der Autobauer BMW überraschend zur Geschäftsentwicklung.

Während der Kunststoffkonzern Covestro und der Logistikkonzern DHL Group durchwachsene Zahlen vorlegten, sorgte BMW mit einer schwächeren Profitabilität im zweiten Quartal und dem Ausblick für den Barmittelzufluss für Abgabedruck. Bei Daimler Truck wurden nach dem jüngsten Anstieg Gewinne realisiert.

Schwache Konjunkturdaten mahnen zur Vorsicht

Außerdem gab es erneut schwache Konjunktursignale. In der Eurozone hat sich die Stimmung der Industrieunternehmen weiter eingetrübt, der Einkaufsmanagerindex von S&P Global gab im Juli zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 42,7 Zähler nach. Es handelt es sich um den niedrigsten Wert des Indikators seit mehr als drei Jahren.

Auch im deutschen Maschinenbau geht die Auftragsflaute weiter. Wie der Maschinenbauverband VDMA mitteilte, verzeichnete die Branche in den ersten sechs Monaten preisbereinigt (real) einen Rückgang um 14%.

Kommt es zu einem Test der 16.000-Punkte-Marke?

Sollten in den kommenden Tagen weitere Impulse ausbleiben, könnte der DAX auch erneut vor einem Test der runden und psychologisch wichtigen 16.000-Punkte-Marke stehen. Ein solcher Rücksetzer wäre aber immer noch kein Grund, sich Sorgen zu machen. Zumal die 50-Tage-Linie (SMA50), die aktuell bei 16.035 Punkten liegt, eine weitere Unterstützung darstellt.

In den USA steht zum Ende der Woche der Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli auf dem Programm. Die Entwicklung der Beschäftigungssituation gilt als wichtiges Kriterium für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed und ist damit auch für die weitere Kursentwicklung an den Märkten von großer Bedeutung.

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