DAX-Überblick: Die Impulse fehlen

Ohne die Impulse von der Wall Street ist der DAX (WKN: 846900) am Dienstag kaum vom Fleck gekommen und musste leichte Verluste hinnehmen. Das größte deutsche Börsenbarometer beendete den Handel -0,26% tiefer bei 16.039 Punkten. Schon zum Wochenauftakt hatte es leichte Abgaben gegeben. Damit beginnt die zweite Jahreshälfte eher zäh und kraftlos. Eine größere Bedeutung sollten Anleger dem mauen Wochenstart aber nicht beimessen.

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Wie schon am Montag wurde das Tageshoch bereits kurz nach Markteröffnung bei 16.103 Punkten markiert. In der Folge übernahmen jedoch recht schnell die Bären die Kontrolle und führten den Index zur Mittagszeit auf sein Tagestief bei 16.023 Punkten. Zu einem Test der psychologischen Marke von 16.000 Punkten ist es aber nicht gekommen, sodass sich aus charttechnischer Sicht bislang nicht viel verändert hat.

Wohin geht die Reise?

Erst wenn die US-Anleger am Mittwoch wieder in großem Stil am Marktgeschehen teilnehmen, wird sich auch im DAX zeigen, wo die Reise hingeht.

Am Dienstag blieb die Wall Street geschlossen, da in Amerika der Independence Day gefeiert wurde. Aus diesem Grund war bereits der Handel am Montag sehr überschaubar, da viele Marktteilnehmer ein langes Wochenende einlegten. Auch die verkürzten Öffnungszeiten trugen dazu bei.

Arbeitsmarktbericht am Freitag

Kursbewegende Nachrichten waren ebenso Mangelware, sodass schlicht und ergreifend die Impulse für größere Ausschläge in die eine oder andere Richtung fehlten. Das wird sich jedoch im weiteren Wochenverlauf ändern. Im Fokus stehen dabei die aktuellen Arbeitsmarktdaten in den USA, die am Freitag vorgelegt werden.

Marktteilnehmer versprechen sich hierdurch Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed. In den letzten Monaten hatte sich der Arbeitsmarkt überaus robust gezeigt und durch die steigenden Lohnkosten den Druck auf die US-Notenbank hoch gehalten.

Fed-Protokolle stehen am Mittwoch auf der Agenda

Daneben könnten auch die Protokolle zur Juni-Sitzung der Federal Reserve („Fed Minutes“) Rückschlüsse über den weiteren Zinspfad zulassen. Die Protokolle werden bereits am Mittwoch veröffentlicht. Stand jetzt gehen Marktteilnehmer davon aus, dass die US-Notenbank zur Eindämmung der Inflation zwei weitere Zinserhöhungen vollziehen wird.

Wird das Rad allerdings überdreht, könnte dies negative Folgen für die Konjunktur haben und zu einer tiefergehenden Rezession führen.

Deutsche Wirtschaft schwächelt

In Deutschland ist die Rezession bereits in der Realwirtschaft angekommen. Nach aktuellen Daten sind die Exporte im Mai um 0,1% gesunken, während von Reuters befragte Ökonomen einen Anstieg um 0,3% erwartet hatten.

Die Aussichten für den deutschen Einzelhandel trüben sich ebenfalls ein. Nach einer neuen Prognose des Handelsverbands Deutschland (HDE) rechnet die Branche damit, dass die Umsätze in diesem Jahr inflationsbereinigt um 4% sinken. Zuvor war man noch von einem Rückgang um 3% ausgegangen.

DAX bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau

Trotz der schwachen Konjunkturaussichten präsentieren sich die Märkte hierzulande weiterhin überaus robust. Der DAX notiert unweit des Rekordhochs von Mitte Juni, der EuroStoxx 50 erreichte zu Wochenbeginn den höchsten Stand seit 15 Jahren.

Auch wenn der jüngste Anlauf in Richtung des Rekordhochs unterbrochen wurde, bleibt der DAX in einer sehr aussichtsreichen Position. Erst bei einem Rückfall unter die Marke von 16.000 Punkten und die 50-Tage-Linie (SMA50) würden sich die Aussichten wieder etwas eintrüben. Kritisch wird es allerdings erst, wenn die Unterstützungszone bei 15.600/15.700 durchbrochen wird.

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