DAX-Überblick: Die Korrekturen gehen weiter

Der DAX (WKN: 846900) ist nach der jüngsten Kursstabilisierung am Dienstag weiter unter Druck geraten. Nach einem von bärischer Seite geprägten Handelstag büßte das größte deutsche Börsenbarometer 175 Punkte ein und beendete den Handel -1,1% tiefer mit knapp 15.775 Punkten. Auch an der Wall Street gingen die Korrekturen weiter, was die Stimmung zusätzlich belastete.

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Der deutsche Leitindex startete bereits tiefer in den Handel und konnte die Eröffnungslücke in der Folge auch nicht mehr in vollem Umfang schließen. Ab dem Vormittag übernahmen die Bären die Kontrolle und sorgten für einen Rücksetzer zum Tagestief bei 15.706 Punkten. Das Tief wurde etwa zwei Stunden, bevor die Wall Street öffnete, markiert. Schwache Vorgaben aus New York verhinderten eine stärkere Erholung im späten Handel.

Chinas Außenhandel schwächelt weiter

Belastet wurde die Stimmung an den Märkten durch schwache Konjunkturdaten aus China. In der Volksrepublik sind die Exporte im Juli in Dollar gemessen zum Vorjahr um 14,5% gesunken. Damit setzte sich der Negativtrend der vergangenen Monate unvermindert fort.

Und auch die Daten für den Import liefern keine guten Signale. So sind die Einfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft vergangenen Monat um 12,4% zurückgegangen. In beiden Fällen fielen die Daten schwächer aus als erwartet. Es gibt damit weiterhin keine Anzeichen einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung in China, das in den vergangenen Jahren noch als Wachstumslokomotive der globalen Konjunktur galt.

Nach Ansicht der Dekabank wird China ohne staatlich induzierte Konjunkturspritzen in den kommenden Quartalen somit auch keine Unterstützung für die Weltwirtschaft darstellen. Auch sei nicht damit zu rechnen, dass die Stimulierungsmaßnahmen so schnell in Europa ankommen, erklärt Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets.

Neue Übergewinnsteuer in Italien

Bankentitel gehörten zu den schwächsten Performern, nachdem Italien überraschend eine neue Übergewinnsteuer für italienische Geldhäuser beschlossen hat. Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank büßten jeweils knapp -4% ein und rangierten damit am Ende des deutschen Leitindex.

Inflationsdaten im Fokus

Im Fokus stehen nun die aktuellen Inflationsdaten in den USA, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Sie gelten als wichtiges Entscheidungskriterium hinsichtlich der weiteren Geldpolitik der US-Notenbank Fed und könnten somit auch den Märkten wieder eine neue Richtung geben.

DAX setzt kurzfristigen Abwärtstrend fort

Beim DAX setzt sich derweil der Abwärtsschwung nach dem Rekordhoch vor gut einer Woche weiter fort. Mit dem Fall unter die 100-Tage-Linie (SMA100) und die 15.800-Punkte-Marke sowie dem Bruch der Aufwärtstrends von Ende September haben sich die Schleusen für weitere Kursabgaben geöffnet. Seit dem Rekordhoch belaufen sich die Verluste inzwischen auf -4,56%.

Nun rückt die technische Unterstützungszone bei 15.600/15.700 Punkten wieder ins Blickfeld. Am Dienstag wurde bereits die 15.700-Punkte-Marke getestet. Bei Schlusskursen unterhalb von 15.600 Punkten drohen weitere Abgaben zum Juli-Tief bei 15.456 Punkten. Wird auch diese Marke durchbrochen, könnten sich die Korrekturen Richtung 15.000 Punkte ausdehnen.

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