DAX-Überblick: Die Kraft lässt nach

Der DAX (WKN: 846900) ist mit Abgaben in die neue Woche gestartet und zurück unter die 16.000-Punkte-Marke gerutscht. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte gut 60 Punkte ein und ging -0,39% tiefer mit 15.966 Punkten aus dem Handel. Nach der jüngsten Kletterpartie mangelte es den Bullen an der Kraft für Anschlusskäufe. Auch die Wall Street tendierte zum Wochenauftakt etwas schwächer.

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Bereits am Morgen zeichnete sich ein kraftloser Handel ab. Die deutschen Standardwerte starteten gut 20 Punkte unterhalb des Schlusskurses vom Freitag in den Tag und sanken im frühen Handel bis auf 16.000 Punkte. Im Rahmen einer Gegenbewegung kam es zu einem schnellen Gap-Close und zum Anstieg auf das Tageshoch von 16.039 Zählern.

Am Vormittag setzten die Kurse bis auf 15.976 Punkte zurück und testeten das Tief von Freitagfrüh bei 15.972 Punkten. Von hier aus erholte sich der DAX wieder, prallte aber im Tagesverlauf zweimal vom Widerstand der 16.020-Punkte-Marke ab. Im späten Handel durchbrach der Index den Support bei 15.972/15.976 Punkten und fiel auf das Tagestief von knapp 15.958 Punkten.

Inflationszahlen werfen ihre Schatten voraus

In den kommenden Tagen werden Inflationsdaten in den USA und in Europa erwartet, die für die weitere Entwicklung an den Märkten als sehr wichtig erachtet werden. Dazu zählen Verbraucherpreisdaten für den Euroraum und die persönlichen Konsumausgaben (PCE-Preisindex) aus den USA, das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank Fed.

Im Vorfeld dieser Preisdaten meiden Anleger verständlicherweise das Risiko, zumal die Märkte kurzfristig „überkauft“ und damit eigentlich reif für eine technische Korrektur sind. Etwas getrübt wurde die Stimmung zu Wochenbeginn überdies durch schwache Daten chinesischer Industrieunternehmen.

BASF am DAX-Ende, DHL Group gefragt

Unter den Einzelwerten stachen im DAX die Papiere des Chemiekonzerns BASF  hervor, die nach einer Abstufung fast -3% verloren und ans Ende Börsenbarometers rutschten. Unter Berufung auf strukturell höhere Kosten sprach Morgan Stanley von kurz- und mittelfristigen Herausforderungen für das Verbundkonzept und die Ertragskraft des Traditionskonzerns.

Weiter unter Druck gerieten die Aktien des Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer, die mit 32,07 € auf ein Tief seit 2006 abrutschten. Auch hier gab eine negative Analysteneinschätzung den Ausschlag. Die Privatbank Berenberg strich das Kursziel von 60 auf 36 € zusammen und reagierte damit auf den Abbruch der Oceanic-AF-Studie zum Präparat Asundexian.

Für positive Schlagzeilen sorgten die Aktien der DHL Group, die nach einem freundlichen Analystenkommentar durch die Investmentbank Stifel um bis zu +1,67% zulegten. Chancen sehen die Experten im Reformvorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums zum veralteten Postgesetz. Ebenfalls gefragt waren die Papiere von Hannover Rück, Sartorius und Fresenius.

DAX mit schwachem Wochenstart

Der DAX hat einen mauen Wochenstart hingelegt und mit dem Rückfall unter die 16.000-Punkte-Marke Schwäche signalisiert. Angesichts des „überkauften“ Marktumfeldes ist eine Gegenbewegung zwar völlig normal, aus charttechnischer Sicht aber zunächst einmal negativ zu werten.

Kehrt der Relative-Stärke-Index aus der überkauften (>70) in die neutrale (<70) Zone zurück, würde es zu einem Verkaufssignal kommen und die Korrekturbewegung neue Nahrung erhalten. In diesem Fall könnte es zu einem Rücksetzer bis zur 200-Tage-Linie (SMA200) kommen, die aktuell bei 15.619 Punkten angesiedelt ist.

Sollten die Inflationsdaten aber einen weiter abnehmenden Preisdruck signalisieren, könnten die Märkte auch schnell wieder in den Bullenmodus einschwenken. Das Allzeithoch von Ende Juli bei 16.528,97 Punkten bietet einer möglichen Jahresendrallye weiterhin viel Spielraum.

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