DAX-Überblick: Die Verluste weiten sich aus

Der DAX (WKN: 846900) hat seinen Sinkflug auch am Donnerstag fortgesetzt und mit Verlusten von -2,57% das schlechteste Tagesergebnis seit Mitte März hingelegt. Das größte deutsche Börsenbarometer verlor mehr als 400 Punkte und ging bei 15.528 Punkten aus dem Handel. Durch den Bruch der Supportzone bei 15.600/15.700 Punkten ist das Momentum nun klar auf die Seite der Bären gewechselt.

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Wie schon am Mittwoch begann der Handelstag mit einer Eröffnungslücke. Und es bestätigte sich eine weitere Konstante in dieser Woche. Das Tageshoch wurde kurz nach Handelsbeginn markiert, diesmal reichte es nur zu einem Anstieg bis auf 15.846 Punkte. In der Folgezeit weiteten sich die Verluste immer weiter aus, da auch von der Wall Street negative Impulse ausgingen. Der Schlusskurs lag letztlich nur ganz knapp über dem Tagestief von 15.495 Punkten.

Starke Arbeitsmarktdaten in den USA

Beschleunigt wurde der Abwärtstrend am deutschen Aktienmarkt durch starke Beschäftigungsdaten aus den USA. Demnach sind in der Privatwirtschaft laut den Daten des Dienstleisters ADP im letzten Monat fast 500.000 neue Stellen geschaffen worden. Marktbeobachter hatten nicht einmal die Hälfte erwartet.

Damit erhalten Hoffnungen auf eine längere Zinspause durch die US-Notenbank Fed einen weiteren Dämpfer. Bereits die am Mittwochabend vorgelegten Fed-Protokolle zur Juni-Sitzung haben deutlich gemacht, dass die Mehrheit der Währungshüter auf weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr pocht.

Offizieller Arbeitsmarktbericht am Freitag

Am Freitag wird der offizielle Arbeitsmarktbericht vorgelegt, der als wichtiger Gradmesser im Hinblick auf den weiteren geldpolitischen Kurs der Federal Reserve gilt. Die robuste Beschäftigungslage in Kombination mit steigenden Löhnen besorgt die Notenbanker, da hierdurch die Inflation weiter angeheizt wird.

Hinzu kommt, dass sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor überraschend aufgehellt hat, was der Fed ebenfalls mehr Spielraum für weitere Zinsstraffungen einräumt.

DAX fällt weiter zurück

Beim DAX wandert der Blick nach einem starken ersten Halbjahr nun wieder klar gen Süden. Bereits am Mittwoch war das Börsenbarometer unter die viel beachtete Marke von 16.000 Punkten gerutscht. Dabei kam es auch zum Rückfall unter die kurzfristig bedeutende 50-Tage-Linie (SMA50).

Mit dem Bruch der Supportzone bei 15.600/15.700 Punkten und dem Absturz auf ein 3-Monats-Tief trübt sich das Chartbild zusehends ein. Auch die 100-Tage-Linie (SMA100) ist nun unterschritten worden. Kommt es jetzt nicht zu einer schnellen Reaktion der Bullen, drohen weitere Abgaben in Richtung der 15.000-Punkte-Marke und zur 200-Tage-Linie (SMA200) für den langfristigen Trend, die derzeit bei 14.857 Punkten angesiedelt ist.

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