DAX-Überblick: Erholung verpufft
Nach einer Mini-Erholung in den letzten drei Tagen hat der DAX am Donnerstag schon wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte mehr als 160 Punkte ein und ging -1,08% tiefer mit 14.731 Punkten aus dem Handel. Zwischenzeitlich betrug das Minus sogar -1,6%, doch der EZB-Entscheid sorgte für etwas Erleichterung.
Nach den schwachen Vorgaben von der US-Börse standen die Zeichen am Morgen nicht besonders gut. So starteten die deutschen Standardwerte auch deutlich unterhalb des Schlusskurses vom Mittwoch mit 14.696 Punkten in den Tag.
Ein erster Erholungsversuch wurde im Bereich 14.750/14.760 Punkten ausgebremst. Am frühen Nachmittag setzte der DAX bis zum Tagestief von 14.655 Punkten zurück, erholte sich von hier aus aber wieder bis auf 14.795 Punkte. Nach dem Gap-Close zu Mittwoch gingen den Bullen allerdings die Kräfte aus.
EZB legt Zinspause ein
Am Donnerstag stand der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) im Fokus. Wie von den meisten Marktteilnehmern erwartet, hat die Notenbank nach zehn Zinserhöhungen in Folge erstmals eine Pause eingelegt und den Leitzins bei 4,50% belassen. Der Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der EZB erhalten, liegt weiterhin bei 4,00% und damit auf Rekordniveau.
Der überwiegende Teil der Marktanalysten geht angesichts der sich abschwächenden Inflation davon aus, dass damit auch der Zins-Peak erreicht ist und die Notenbank keine weiteren Zinserhöhungen mehr vornimmt.
Ölpreise fallen, Goldpreis bleibt auf hohem Niveau
Auch wenn der Nahostkonflikt angesichts der laufenden Berichtssaison zuletzt etwas in den Hintergrund gerückt ist, bleibt das Thema an den Märkten allgegenwärtig. Zunächst hat die weiter ausbleibende Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen für einen Rückgang der Ölpreise gesorgt. Der Goldpreis konsolidiert auf hohem Niveau und liegt aktuell bei 1.996 US$ je Feinunze.
Meta, Mercedes und Siemens Energy im Fokus
Nach dem Mini-Crash der Google-Mutter Alphabet am Mittwoch stand am Donnerstag die Facebook-Mutter Meta im Fokus, die am Vorabend zwar starke Zahlen vorgelegt hat, mit einem sorgenvollen Blick auf die Konjunktur den Markt aber zusätzlich verunsichert. In der Folge gaben die US-Börsen weiter nach.
Hierzulande blickten Anleger auf die Bilanz von Mercedes-Benz. Der Autokonzern hat im abgelaufenen Quartal aufgrund von Lieferproblemen und eines härteren Wettbewerbs deutlich weniger Gewinn gemacht. Die Aktie büßte daraufhin mehr als -6% ein.
Noch schlimmer erging es den Aktien von Siemens Energy, die um mehr als -35% einbrachen und damit auch den DAX schwer belasteten. Aufgrund der Probleme im Windkraftgeschäft benötigt das Unternehmen staatliche Unterstützung und bestätigte entsprechende Gespräche mit dem Bund. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.
DAX bricht Erholung ab
Im DAX richtet sich der Blick nun wieder gen Süden. Gab es von Montag bis Mittwoch noch leichte Zuwächse, wurde die Wochenbilanz durch den schwachen Donnerstagshandel wieder ins Minus gedrückt.
Nach dem erneuten Fall unter die 14.800-Punkte-Marke rückt der Unterstützungsbereich von 14.600/14.700 Punkten in den Fokus mit dem am Montag markierten mehrmonatigen Tief bei 14.630 Punkten.
Ein Bruch dieser Haltezone würde für weitere Abwärtsimpulse sorgen und könnte so zu einem Test des Tiefs von Mitte März bei 14.458 Punkten führen.
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