DAX-Überblick: Geht die Rekordjagd weiter?
Der DAX (WKN: 846900) hat seinen Gipfelsturm vollendet und ein neues Rekordhoch erklommen. Am Dienstag legte das größte deutsche Börsenbarometer fast 130 Punkte zu und ging +0,78% höher mit 16.533 Punkten aus dem Handel. Im Tagesverlauf wurde ein neues All Time High bei 16.551 Punkten markiert. Von der Wall Street gingen dagegen kaum Impulse aus.
Diesmal eröffneten die deutschen Standardwerte ohne Gap und beim Vortagesschlusskurs. Das Tagestief erreichte der Index im frühen Handel mit 15.994 Punkten, doch wie schon am Montag erwies sich dieses Niveau als eine wichtige Unterstützung.
Trotz schwacher Vorgaben von der Wall Street übernahmen fortan die Bullen die Kontrolle und führten den DAX immer weiter nach oben. Im späten Handel konnte die alte Bestmarke von Ende Juli überwunden werden. Der Schlusskurs lag zwar etwas tiefer, aber immer noch über dem alten Top-Niveau.
Zinseuphorie treibt Anleger an die Aktienmärkte
Die Aussicht auf baldige Zinssenkungen lockt Anleger derzeit an die Märkte. Aktuelle Preisdaten haben offenbart, dass der Inflationsdruck dies- und jenseits des Atlantiks nachlässt und die Zentralbanken damit ihre Schuldigkeit getan haben.
Weitere Zinserhöhungen sind inzwischen fast vollständig ausgepreist, nun beschäftigen sich Investoren mit der Frage, wann erste Zinssenkungen erfolgen, die der Wirtschaft einen Schub geben dürften.
Am Freitag hatte Fed-Chef Jerome Powell in einer Rede anklingen lassen, dass der geldpolitische Kurs der US-Notenbank schon recht restriktiv sei. Zwar betonte er, dass die Zinsen notfalls ein weiteres Mal angehoben werden könnten, der Zinseuphorie an den Aktienmärkten tat dies jedoch keinen Abbruch.
Die Aussicht auf mögliche Zinssenkungen hat auch Auswirkungen auf den Rentenmarkt. Während der maßgebliche Euro-Bund-Future weiter zulegte und zuletzt um +1,01% auf 134,81 Punkte kletterte, gaben die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen weiter nach und fielen mit 2,24% auf den niedrigsten Stand seit Juni.
Die Stimmung hellt sich auf
Aus der Eurozone kamen am Dienstag positive Konjunkturdaten, die zeigen, dass sich die Stimmung der Unternehmen im November leicht verbessert hat. Trotzdem signalisieren die Indikatoren von S&P Global weiterhin eine schrumpfende Wirtschaft.
Und auch aus den USA gab es positive Nachrichten von der Konjunkturfront. Demnach hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor stärker aufgehellt als erwartet. Der ISM-Einkaufsmanagerindex legte zum Vormonat um 0,9 Zähler auf 52,7 Punkte auf. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 52,3 Punkte gerechnet.
Letztlich hatten die Daten aber kaum Auswirkungen auf die Börsen. In den USA richtet sich der Fokus bereits auf den Bericht vom Arbeitsmarkt, der am Freitag veröffentlicht wird. Trübt sich die Beschäftigungslage weiter ein, könnte dies den Bullen Rückenwind geben und den Zinshoffnungen weiteren Nährboden.
DAX erreicht neues Allzeithoch
Während die Rallye in New York zunächst etwas ins Stocken geraten ist, hat der DAX bereits Vollzug gemeldet und den Anstieg auf ein neues Rekordniveau geschafft. Daraus resultiert ein starkes charttechnisches Kaufsignal, das die Märkte zum Jahresende weiter in Richtung 17.000 Punkte treiben könnte.
Etwas zur Vorsicht mahnt, dass der Relative-Stärke-Index nach wie vor in der kritischen Zone oberhalb der 70er-Marke angesiedelt ist und kurzfristig ein überkauftes Marktumfeld signalisiert wird. Anleger müssen daher zumindest einen Rücklauf zum alten Rekordhoch einkalkulieren.
Aus charttechnischer Sicht wäre dies sogar zu begrüßen. Denn dann könnte der Ausbruch im Rahmen einer Pullback-Bewegung bestätigt werden.
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