DAX-Überblick: Impulse fehlen

DAX

Der DAX (WKN: 846900) ist kraftlos in die neue Woche gestartet. Ohne Impulse von der Wall Street fehlte es dem größten deutschen Börsenbarometer an Schwung. Am Ende des Tages stand ein Minus von gut 80 Punkten bzw. -0,49% auf 16.622 Punkte. Schwache Konjunkturdaten trübten die Stimmung.

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Am Morgen sah es zunächst noch einem recht freundlichen Handelstag aus. Die deutschen Standardwerte starteten Gap up und rund 20 Punkte über dem Schlusskurs vom Freitag in den Tag. Kurz darauf erreichte der DAX sein Tageshoch mit 16.736 Punkten, fiel dann aber wieder zurück.

Das Gap zur Markteröffnung wurde nach 30 Minuten geschlossen. In der Folge gewannen die Bären mehr und mehr die Oberhand und führten den Index im Laufe des Nachmittags auf ein Tief bei 16.609 Punkten. Die nachfolgende Erholung prallte vom Widerstand bei 16.640/16.655 Punkten ab.

Deutschlands Wirtschaft geschrumpft

Die vergangene Woche endete trotz höher als erwarteter Preisdaten in den USA mit Kursgewinnen. Grund für den mäßigen Start in die neue Woche waren einerseits trübe Nachrichten von der Konjunkturfront und andererseits die fehlenden Impulse von der Wall Street. In New York blieben die Börsen am Montag wegen des Feiertages „Martin Luther King Day“ geschlossen.

Entsprechend standen die heimischen Konjunkturdaten noch etwas stärker im Fokus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die deutsche Wirtschaft 2023 in eine Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte vorläufigen Daten zufolge preisbereinigt um 0,3%.

Aufgrund der hohen Inflation hielten sich Verbraucher mit Investitionen zurück. Damit wurde der Privatkonsum, für gewöhnlich eine wichtige Konjunkturstütze, ausgebremst. 2022 war Europas größte Volkswirtschaft noch um 1,8% gewachsen. Manche Ökonomen rechnen auch für 2024 mit einem Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung.

US-Anleger melden sich heute zurück

Spannend wird es dann, wenn am Dienstag die US-Anleger an den Markt zurückkehren. Schließlich gibt die Weltleitbörse in New York die Richtung vor. Nun kommt es darauf an, ob Anleger aufgrund der jüngsten Inflationsdaten ihre Zinssenkungshoffnungen zurückschrauben und damit auch ihre Risikobereitschaft beim Kauf von Aktien.

Bislang sieht es aber nicht danach aus. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group gehen aktuell 70% der Marktteilnehmer davon aus, dass die US-Notenbank bei ihrer übernächsten Sitzung im März ihren geldpolitischen Kurs lockert und erstmals die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt senkt.

Auch wenn die Dezember-Inflation etwas höher ausfiel als erwartet, deuten die jüngsten Erzeugerpreise auf einen nachlassenden Inflationsdruck hin, da die Preise auf Herstellerebene erst verzögert bei den Verbrauchern ankommen. Große Bedeutung wird daher den Verbraucherpreisdaten für Januar zukommen.

Zudem rücken nun die Unternehmensbilanzen wieder stärker in den Fokus. Am Freitag hatten bereits mehrere US-Großbanken über ihre Geschäftsentwicklung berichtet, weiter geht es am Dienstag mit den Zahlen von Goldman Sachs und Morgan Stanley.

DAX in aussichtsreicher Position

Der DAX hat die neue Woche zwar auf niedrigerem Niveau begonnen, bleibt aber weiterhin in einer aussichtsreichen charttechnischen Position. Zuletzt konsolidierte der Markt in einer engen Bandbreite zwischen 16.620 und 16.750 Punkten.

Ausschläge in die eine oder andere Richtung wurden rasch abverkauft bzw. gekauft. Das macht deutlich, dass Anleger auf dem aktuellen Niveau nicht bereit sind größere Engagements zu tätigen, aber in der Breite auch keine große Verkaufsbereitschaft herrscht.

Das Rekordhoch von Mitte Dezember bei 17.003 Punkten bleibt damit in Reichweite, aktuell beträgt der Abstand +2,29%. Erst bei einem Rutsch unter das Hoch von Ende Juli bei 16.528,97 Punkten würde sich das Chartbild etwas eintrüben.

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