DAX-Überblick: Kommt es zu einem weiteren Rücksetzer?
Nach zwei schwachen Handelstagen zum Wochenauftakt sind am Mittwoch im DAX (WKN: 846900) die Bullen an den Markt zurückgekehrt. Das größte deutsche Börsenbarometer legte mehr als 100 Punkte zu und ging +0,75% höher mit 15.781 Punkten aus dem Handel. Vor dem Fed-Entscheid am Abend zeigten sich Anleger hierzulande wieder etwas risikofreudiger.
Bereits am Morgen zeichnete sich ein positiver Handelstag ab. Der deutsche Leitindex startete höher in den Tag und behauptete sich danach oberhalb der 15.700-Punkte-Marke. Fast den ganzen Tag über blieben die Bullen am Drücker und hievten den Index kurz nach der Handelseröffnung an der Wall Street auf sein Tageshoch von 15.810 Punkten. Auch von den amerikanischen Standardwerten (Dow Jones) kamen positive Impulse.
Fed belässt Leitzins auf gegenwärtigem Niveau
Am Abend stand die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed auf dem Programm, die in den vergangenen Tagen bereits ihre Schatten vorausgeworfen hatte. Das positive Überraschungspotenzial war indes begrenzt, da fast alle Marktteilnehmer im Vorfeld von einer weiteren Zinspause ausgingen. Und dazu ist es auch gekommen. Der Leitzins wurde auf dem aktuellen Niveau von 5,25 bis 5,50% belassen. Dabei handelt es sich um den höchsten Stand seit über 20 Jahren.
Umso wichtiger waren die Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell auf der abschließenden Pressekonferenz. Und die kamen am Markt nicht sonderlich gut an. Die obersten Währungshüter der USA schließen einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr nicht aus.
Was der Börse ebenfalls nicht gefiel, waren die sogenannten „Fed Dots“ für 2024, die die Leitzinserwartungen der einzelnen Fed-Mitglieder dokumentieren. Sie sind zwar breit gefasst, zeigen im Mittel aber nur eine Leitzinssenkung im kommenden Jahr. Demzufolge werden die großen Zinssenkungen wohl erst 2025 erfolgen.
Wie reagiert der DAX?
Die negative Marktreaktion in New York könnte auch dem DAX am Donnerstag zusetzen. So dürfte es schwierig werden, aus der laufenden Konsolidierung nach oben auszubrechen. Die markante Widerstandslinie bei 16.000 Punkten bildet seit mehreren Wochen die Obergrenze einer engen Schiebezone, die auf der Unterseite bis 15.500 Punkte hinabreicht.
Die Wirtschaftsdaten zeichnen unterdessen ein düsteres Bild und deuten insbesondere für Europa und Deutschland auf eine bevorstehende Rezession hin. Hierzulande sind die Erzeugerpreise im August so stark gefallen wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949.
Die deflationären Tendenzen unterstreichen die trüben Aussichten für die deutsche Wirtschaft, so Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets.
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