DAX-Überblick: Neue Unsicherheit für die Märkte

Der DAX (WKN: 846900) ist mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Aufgrund der Ereignisse im Nahen Osten konnte der deutsche Leitindex nicht an die Erholung vom Freitag anknüpfen und verlor rund 100 Punkte bzw. 0,67% auf 15.128 Punkte. Belastet wurden die Märkte dabei auch durch die anziehenden Ölpreise.

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Am Morgen zeichnete sich bereits ein schwacher Handelstag ab, da die deutschen Standardwerte tiefer in den Tag starteten und im frühen Handel bis auf 15.077 Punkte zurückfielen. Zur Mittagszeit erholte sich der DAX zwar wieder etwas, prallte dabei aber von der 15.200-Punkte-Marke nach unten ab. An der Wall Street zeigten sich Anleger zunächst ebenfalls verunsichert und scheuten das Risiko. Trotzdem gelang dem größten deutschen Börsenbarometer im späten Handel eine leichte Erholung.

Gold und Anleihen werden gesucht, Ölpreise steigen

Der Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel sorgte an den Märkten zum Wochenauftakt für Verunsicherung und eine entsprechend stärkere Nachfrage nach Staatsanleihen und Gold. Die Sorge vor einer möglichen Ölverknappung und einer Blockade durch den Iran ließ die Ölpreise in die Höhe schnellen. Die Nordseesorte Brent und das amerikanische Pendant WTI zogen in der Spitze um mehr als 5% an. Durch weiter steigende Ölpreise könnten Inflations- und Zinssorgen wieder neue Nahrung bekommen.

Marktanalysten verwiesen darauf, dass zu den Konjunktursorgen nun auch noch weitere geopolitische Bedenken hinzukommen und so für einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor an den Märkten sorgen. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob der Nahost-Konflikt die Märkte nachhaltig belasten wird. Zumal sich im Verlauf des Montags bereits eine gewisse Entspannung zeigte.

Intraday Reversal als möglicher Wendepunkt

Auch die US-Märkte stabilisierten sich recht schnell und knüpften an die Erholungsbewegung vom Freitag an. Zum Ende der vergangenen Woche war es in den drei großen US-Aktienindizes zu einer bullischen Umkehrung (Intraday Reversal) gekommen. Nach Bekanntgabe des mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktberichts gaben die Kurse zwar zunächst spürbar nach, erholten sich dann aber wieder und schlossen deutlich im Plus.

Der Jobreport fiel einerseits zwar stärker aus als erwartet, da mehr als doppelt so viele Stellen geschaffen wurden wie von Analysten vorausgesagt, allerdings offenbarten die Daten auch eine Verlangsamung des Lohnwachstums, was eine positive Entwicklung hinsichtlich der Inflationsrisiken ist.

Letztlich kam es aber wohl auch zu einem kleinen Short-Squeeze, da am Freitag viele Leerverkaufs-Positionen geschlossen wurden. Das deutet darauf hin, dass das Verkaufsinteresse nach den jüngsten Korrekturen zurückgeht. Dazu passt, dass der S&P 500 mit der 200-Tage-Linie (SMA200) einen mustergültigen Wendepunkt erreicht hat.

DAX hält Verluste in Grenzen

Der DAX hat seine anfänglichen Verluste von Montagfrüh im weiteren Handelsverlauf wieder deutlich eindämmen können. Das Tief vom Freitag konnte dem Ansturm der Bären zunächst standhalten. Es dürfte aber auch in den kommenden Tagen weiter im Fokus stehen. Weitere Haltepunkte verlaufen beim 6-Monats-Tief von Mitte letzter Woche bei 14.948 Punkten und im Bereich der Unterstützung von 14.800 Punkten.

Kann der deutsche Leitindex den Abwärtstrend von Mitte September im Bereich 15.250 Punkten durchbrechen, würde sich das Chartbild wieder aufhellen. Ziel der Bullen muss es sein, den Widerstand im Bereich 15.450/15.470 Punkten und die 200-Tage-Linie (SMA200) zurückzuerobern. Aktuell befindet sich der gleitende Durchschnitt bei 15.613 Punkten.

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