DAX-Überblick: Pattsituation zwischen Bullen und Bären

Nach einem erfreulichen Mittwochshandel ist der DAX (WKN: 846900) am Donnerstag kaum vom Fleck gekommen. Am Ende des Tages stand ein Minus von -0,01% auf 15.946 Punkte. Größere Ausschläge nach oben wurden durch die neuesten Inflationsdaten für den Monat Juni verhindert. Bricht der jüngste Aufschwung schon wieder in sich zusammen?

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Verbraucherpreise steigen im Juni auf 6,4%

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Juni zum Vorjahr nach einer ersten Einschätzung des Statistischen Bundesamtes um 6,4% gestiegen. Damit ist die Teuerungsrate auch im Monatsvergleich wieder etwas angestiegen. Im Mai lag die Inflation noch bei 6,1%. Es handelt sich zugleich um den ersten Anstieg seit Februar.

Jörg Zeuner von Union Investment kommentierte, dass der Weg zu niedrigeren Inflationsraten holprig und lang sei. Gleichzeitig weist der Trend aber in die richtige Richtung, da die schwache Nachfrage auch die Preise drücke. Die Inflationsraten wurden auch dadurch belastet, dass der positive Effekt des 9-€-Tickets im Juni weggefallen ist. Trotzdem sprechen Ökonomen davon, dass der Inflationsrückgang weiterhin intakt sei.

Positiver Bankenstresstest in den USA

Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed die Ergebnisse ihres jährlichen Bankenstresstests bekanntgegeben und den 23 größten Geldhäusern dabei eine krisenfeste Kapitalausstattung attestiert. Davon profitieren am Donnerstag vor allem die Standardwerte im Dow Jones, angeführt von Bankentiteln wie Goldman Sachs und JPMorgan.

Zudem gab das Handelsministerium bekannt, dass die US-Wirtschaft stärker ins Jahr gestartet ist als gedacht. Laut einer dritten Schätzung stieg das BIP in den ersten drei Monaten zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,0%. In einer vorherigen Schätzung wurde das Plus noch mit 1,3% angegeben. Gleichzeitig bleibt aber auch der Arbeitsmarkt weiterhin außerordentlich robust. Nach Angaben des Arbeitsministeriums sank die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 26.000 auf 239.000.

PCE-Kernrate Preisindex im Fokus

Spannend wird es dann am Freitag, wenn der Index der persönlichen Verbraucherausgaben (PCE) veröffentlicht wird. Er gilt als der bevorzugte Inflationsindikator der Fed und ist damit im Hinblick auf die weitere Geldpolitik ein entscheidender Faktor. Analysten rechnen mit einer Kerninflationsrate von 4,7%. Das ist aber immer noch weit entfernt von der angestrebten Zielmarke von 2%.

Neue Berichtssaison beginnt

Zudem richtet sich der Blick der Anleger nun wieder verstärkt auf die Bilanzen der Unternehmen. In den USA wird die neue Berichtssaison am Abend vom Sportartikelhersteller Nike eröffnet. Auch hierzulande wird es bald erste Zahlen zum zweiten Quartal geben. Dann wird es spannend zu beobachten, inwieweit sich die steigenden Zinsen und die schwächere Konjunktur niedergeschlagen haben.

DAX hängt zwischen den Stühlen

Der DAX hängt derweil ein wenig zwischen den Stühlen. Während es auf der Unterseite bei 15.800  Punkten eine robuste Unterstützung zu geben scheint, fehlt es an Kaufdynamik, um die 50-Tage-Linie (SMA 50) und die 16.000-Punkte-Marke zu überspringen.

Im Tagesverlauf ging es diesmal bis auf 15.998 Punkte nach oben, die zähe Wall Street sorgte hinten raus aber wieder für schwächere Kurse. So blieb der Leitindex schlussendlich auch unterhalb des 50-Tagesdurchschnitts stecken. Kurzfristig zeichnet sich eine Pattsituation zwischen Bullen und Bären ab.

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